Titelverteidiger HRK spielt bisher eine makellose Saison.
Während die Herren-Bundesliga längst in der Winterpause ist, wird bei den Damen an diesem Samstag noch einmal gespielt, bis es in die zweimonatige Winterpause geht. In der Frauenbundesliga A ergibt sich nach der Hinrunde ein gänzlich neues Bild: Drei Heidelberger Klubs sind an der Spitze dank des Aufsteigers aus Handschuhsheim.
Im Kampf um den Titel deutet erneut alles auf einen Zweikampf zwischen dem SC Neuenheim und Titelverteidiger Heidelberger RK hin. Einhelliges Lob von allen Seiten hat sich derweil der Aufsteiger SG Lionesses verdient. Die Damen des TSV sind dieses Jahr aus der Frauenbundesliga B in die A-Staffel aufgestiegen und haben sich gleich in der Eliteliga etabliert.
SCN-Trainerin Elisa Trick betont mit Blick auf die Neulinge vom traditionellen Rivalen: „Es freut mich, dass wir eine Mannschaft haben, die aus der B-Staffel kommt und direkt so konkurrenzfähig ist - die machen wirklich gute Arbeit!“ Auch Johanna Hacker, Nationalspielerin und HRK-Pressesprecherin des HRK zeigt sich „begeistert von den Lionesses“, die die Liga insgesamt spannender und „kompetitiver“ machen.
Beim TSV selbst arbeitet man seit einer Weile daran, das Projekt Lionesses voranzutreiben. Nach einem Schulprojekt und Arbeit an der Uni Heidelberg arbeitet man nun zusammen mit dem Heidelberger TV und Kaiserslautern, um im Oberhaus wettbewerbsfähig zu sein. Auswärtssiege gegen den RSV Köln, immerhin 2019 noch Meister, sowie gegen Dortmund / Ruckoons reichen momentan zu Rang drei.
Tabelle Frauenbundesliga A
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1. |
SC Neuenheim |
6 |
25 |
+257 |
2. |
Heidelberger RK |
3 |
15 |
+143 |
3. |
SG Lionesses |
5 |
10 |
-47 |
4. |
RSV Köln |
5 |
5 |
-244 |
5. |
Dortmund / Ruckoons |
3 |
0 |
-109 |
Liganeuling Lionesses wollen den dritten Sieg zum Jahresabschluss
Morgen geht es im letzten Spiel des Jahres erneut gegen die Ruckoons, gegen die man im Oktober auswärts mit 36-21 gewonnen hat. Trainer Felix Bayer fasst die Saison bisher so zusammen: „Wir liegen voll im Soll, wollen aber dennoch nach zwei Niederlagen jetzt zum Abschluss was gutmachen und nochmal alles reinwerfen.“ Auf dem Feld hat der Aufsteiger einige Spielerinnen mit reichlich Erstligaerfahrung, was ein Schlüssel zum Erfolg ist.
Annika Nowotny beispielsweise kommt eigentlich vom TSV Handschuhsheim, spielte aber einige Jahre beim HRK, weil es bei ihrem Heimatklub nicht für eine eigene Mannschaft reichte. Die Halbspielerin mit beeindruckender Tackle-Quote sorgt nun dafür, dass der Neuling reichlich Erfahrung mitbringt und auch mit den Top-Teams aus Heidelberg phasenweise mithalten kann.
Das Derby gegen den SCN ging verloren - aber die Liganeulinge aus Handschuhsheim schlagen sich beachtlich
Für den ganz großen Wurf dürfte es für den Aufsteiger noch nicht reichen. Gegen den HRK blieb man das einzige Mal in diesem Herbst ohne eigene Punkte und verlor 0:38. Die Klub-Damen unter Trainer Pierre Mathurin sind auch in dieser Saison Favorit und streben den zehnten Titel in der Vereinsgeschichte an.
HRK bisher makellos und Titelfavorit
Nach drei souveränen Siegen in drei Spielen kommen die Frauen vom Harbigweg auf 15 Punkte und eine beeindruckende Punktedifferenz von +143 - doch weil bereits mehrere Spiele witterungsbedingt verschoben werden mussten, steht der HRK derzeit nur auf Rang zwei jedoch mit drei Spielen weniger als der SCN. Dementsprechend betont Johanna Hacker: „Wir sind sehr zufrieden mit der Saison und stolz auf die Leistungen.“ Nach einem kleinen Umbruch habe man sich auf dem Feld gut gefunden und Neulinge integriert.
SCN hofft das nächste Duell mit dem HRK enger zu gestalten
Das direkte Duell mit dem SCN ging klar an den HRK (51:5), jedoch stapelt man beim Klub betont tief. Beim SCN wiederum erklärt Trainerin Trick, dass in diesem Spiel mehr drin gewesen wäre und man das nächste Duell mit dem HRK „deutlich knapper gestalten kann“. Aber dafür müsse man die Entwicklung als Mannschaft fortsetzen und auch vor allem auch den Glauben an sich selbst im Spitzenspiel haben. Höchstwahrscheinlich trifft man ja noch zwei Mal in dieser Saison auf den HRK.
Köln spielt derweil im Kampf um den Titel keine Rolle. Die Domstädterinnen haben lediglich im NRW-Duell gegen Dortmund / Ruckoons einen Sieg einfahren können. Das liegt unter anderem auch am Verletzungspech. Mit Melissa Paul fehlt eine der erfahrensten Stürmerinnen noch für eine ganze Weile.
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