La Rochelle zielt nach dem Triumph in Dublin auf das Titel-Triple.
Morgen startet der Champions Cup in die neue Saison. Erstmals seit über 20 Jahren ist die bekannte holländische Biermarke Heineken nicht mehr der Titelsponsor. Dazu hat sich am Format erneut etwas geändert, jedoch ist das System des einstigen Europacups zum Glück nicht komplizierter geworden. Direkt am Auftaktwochenende gibt es das Re-Match des Endspiels von Dublin und dies ist nur eines von acht Live-Spielen auf More than Sports TV.
Neues Format
Wie schon im Vorjahr werden jeweils acht Teams aus den drei Topligen - der französischen Top 14, der englischen Premiership und der multinationalen URC - die insgesamt 24 Teilnehmer stellen. Diese werden dann in vier Sechser-Gruppen aufgeteilt, in denen jeweils zwei Teams aus allen drei Ligen spielen.
In der Gruppenphase wird es genau vier Spiele für jedes Team geben, wobei jede Mannschaft gegen alle Gruppengegner spielt, mit Ausnahme des Teams aus der eigenen Liga. Die vier Runden werden bis zum Start der Six Nations ausgetragen - zwei an diesem und am darauffolgenden Wochenende, sowie zwei im Januar.
Nach den Six Nations werden dann die Top-Vier-Teams jeder Gruppe das Achtelfinale ausspielen, wobei eine Setzliste bestimmt wer gegen wen antritt. Danach wird im Viertel- und Halbfinale bestimmt, welche beiden Teams am 25. Mai in London um den Titel spielen.
In Tottenham geht es um den Titel
In der englischen Hauptstadt wurden bereits sechs Europacup-Endspiele ausgetragen, bisher jedoch immer im Rugby-Tempel Twickenham. Jetzt wird das wichtigste Spiel im europäischen Klub-Rugby aber auf der anderen Seite der Stadt, im Nordosten ausgetragen.
Im eine Milliarde teuren neuen Stadion der Tottenham Hotspurs wird sich am letzten Mai-Wochenende alles um das ovale Leder drehen, denn bereits am Abend zuvor wird ebenso vor 60.000 Zuschauern brandneuen Spurs-Stadion der Challenge Cup ausgespielt.
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Saracens
Toulouse
Munster
Bordeaux
Cardiff
Bayonne
Bulls
Bath
Glasgow
Bristol
Racing 92
Exeter
Connacht
Harlequins
Toulon
Lyon
Ulster
Northampton
Die Favoriten
Die beiden letzten Endspiele wurden jeweils zwischen dem Dubliner Topklub Leinster und Robert Mohrs Ex-Klub Stade Rochelais ausgespielt - jeweils mit dem besseren Ende für die Franzosen, obwohl diese in beide Endspiele als Underdogs gegangen waren.
Natürlich ist Titelverteidiger La Rochelle nach zuletzt drei Finalteilnahmen und zwei Titeln auch in diesem Jahr ein heißer Anwärter auf den Titel. Das Team von der Atlantikküste hat einen furchteinflößenden Sturm um XXL-Prop Uini Atonio, Grégory Aldritt und nicht zuletzt Will Skelton. Obendrein hat sich das Team von Trainer Ronan O’Gara unter anderem mit England-Außen Jack Nowell verstärkt. Einzig in der Top 14 läuft es noch nicht sonderlich gut - nach neuen Spieltagen steht der Europacup-Titelverteidiger lediglich auf Rang neun.
La Rochelle geht nach dem Triumph von Dublin als Titelverteidiger ins Rennen
Leinster wiederum will endlich den sechsten Stern auf dem Trikot und damit wieder alleiniger Rekordeuropapokalsieger werden. Nachdem das Finale daheim in Dublin trotz früher Führung zur Enttäuschung wurde, muss das Team in Jahr eins nach Johnny Sexton den Titel in London holen. Die Dubliner sind in allen Mannschaftsteilen mit Irland-Stars besetzt und auch wenn mit Kapitän Sexton ein wichtiger Anker verloren gegangen ist, hat das Team zweifelsohne die Klasse den Pokal zu holen. Gleich am ersten Wochenende gibt es am Samstag das Re-Match mit La Rochelle, dem Gegner der letzten beiden Endspiele. Ein Sieg im Stade Marcel-Deflandre wäre ein erstes Ausrufezeichen für die Männer in Blau.
Stade Toulousain, ebenfalls fünffacher Sieger in diesem Wettbewerb, muss mit Antoine Dupont ebenso auf den wichtigsten Spieler verzichten. Während sich der Frankreich-Kapitän aufs Siebener konzentriert und nach Olympiagold strebt, fehlt Spielmacher Romain Ntamack noch mindestens bis zur K.O.-Phase. Doch auch ohne das kongeniale Duo hat Toulouse noch immer eine starke Mannschaft mit zahlreichen Frankreich-Stars und zählt folgerichtig zu den Titelaspiranten.
URC-Gewinner Munster, ebenso aus Irland, zählt zum erweiterten Favoritenkreis. Die Mannschaft aus dem westirischen Limerick ist besonders in ihrer heimischen Festung Thomond Park schwer zu schlagen. Zwar kann Munster mit dem Star-Ensemble von Leinster nicht mithalten, hat aber einen starken Sturm um Tadhg Beirne und mit Conor Murray einen erfahrenen Neuner als Strategen. Englands einziger Mitfavorit dürften die Saracens sein, die sich ebenso schon drei Mal Europapokalsieger nennen durften. Mit England-Stars wie Farrell und Itoje, sowie internationalen Topstars wie Argentinien-Flanker Gonzalez und Wales-Innen Tompkins ist das Team aus dem Londoner Norden der einzige Titelkandidat aus dem Mutterland.
Marc McCalls Männer sind außerdem nur wenige Kilometer vom Endspielort beheimatet - es winkt also ein Finale daheim. Doch direkt zum Auftakt wartet auf die Londoner ein Auftritt sehr weit weg von der Heimat und zwar bis nach Südafrika, wo man im Loftus-Stadion gegen die Blue Bulls spielt. Seit der vorigen Saison spielen bekanntermaßen die beiden besten südafrikanischen Vertreter aus der URC auch im Champions Cup mit. Die Bulls aus Pretoria und die Stormers aus Kapstadt dürften besonders daheim kein einfacher Gegner sein, aber ob es für die Teams aus dem Land des Weltmeisters weit geht, wird man sehen.
Acht Spiele live an diesem Wochenende bei More than Sports TV
Die Übertragung
Wie schon im Vorjahr hat More than Sports TV die Rechte für den Europacup und bietet direkt am ersten Wochenende gleich acht Partien. Der Sender lässt sich über zahlreiche Kabelpakete gratis empfangen, kann aber auch über die App oder den Browser gestreamt werden. Am ersten Wochenende könnt ihr folgende Partien live sehen: