Adler-Kapitän Schröder und der HRK sind auf Aufstiegskurs, aber es ist enger, als so manch einer erwartet hätte. Foto (c) Perlich
Auch die 2. Bundesliga geht nun in die Winterpause. Der letzte Spieltag im Unterhaus sorgte im Osten noch einmal für eine dicke Überraschung, denn Topfavorit Berliner SV kassierte die erste Liganiederlage seit 1,5 Jahren. Damit bleibt das Aufstiegsrennen in der Oststaffel spannend, genauso wie im Westen. Da wurde der HRK seiner Favoritenrolle gerecht, musste aber einige enge Duelle überstehen. In beiden Staffeln könnte es am 13.4. eine Vorentscheidung über den Aufstieg geben.
Zweikampf zwischen HRK und RCR im Süden
Der Bundesliga-Absteiger Heidelberger RK überwintert in der zweiten Bundesliga Süd auf dem Spitzenplatz. Mit sieben Siegen aus sieben Spielen wird der Klub den eigenen Ansprüchen gerecht und geht damit als Favorit in das Aufstiegsrennen im Frühjahr, das für die Heidelberger mit einem Heimspiel gegen Unterföhring beginnt.
Dabei ist die Mission Bundesliga-Rückkehr keineswegs der Spaziergang, den einige dem Klub prognostiziert hatten. In Unterföhring wurde es für den HRK erstmals so richtig eng (16:6 auswärts) und beim Rugby Club Rottweil musste der Top-Favorit das Ergebnis nach einer deutlichen Führung am Ende über die Zeit zittern.
Trotz einer 24-8 Pausenführung wurde es für das Team um Adler-Kapitän Jörn Schröder, der nach einer Schulter-Blessur im Einsatz für die Nationalmannschaft sechs Monate aussetzen musste und in der zweiten Liga in Klub-Farben aufs Feld zurückkehrte, wurde es am Ende noch einmal eng. Dabei konnten die HRK-Rugger sogar noch auf 34-8 davonziehen, kassierten dann aber drei schnelle Versuche durch den Haupt-Aufstiegskonkurrenten, der sich am Ende aber mit zwei Bonuspunkten für die knappe Niederlage mit vier Versuchen begnügen musste.
Sonst hielt sich der RCR aus dem Nordschwarzwald ebenso schadlos und gewann die sechs weiteren Duelle, darunter auch gegen den Vorjahres-Playoff-Teilnehmer Unterföhring. Dadurch sind die Gelb-Schwarzen mit nur zwei Zählern Rückstand nicht nur in Schlagdistanz, beim direkten Duell am 13.4. würde ein Sieg reichen, um am Klub vorbeizuziehen. Das Aufstiegsrennen in der Südstaffel verspricht also sehr viel Spannung, denn nur der Gewinner bleibt im Rennen und duelliert sich dann mit einem Luxemburger Konkurrenten um den Aufstieg.
Das Duell der beiden Hauptkonkurrenten um den Aufstieg ging knapp an den HRK
Derweil bereitet sich der Rugby Club Luxembourg mit einer Reihe von Freundschaftsspielen auf die Aufstiegsentscheidung im Frühjahr vor. Bekanntermaßen war die 2. Bundesliga West ja in allerletzte Minute nicht zu Stande gekommen, nachdem sich gleich mehrere Teams zurückgezogen hatten. So spielte das Team aus dem Großherzogtum bereits gegen eine Jamaika-Auswahl von Spielern, die im Vereinigten Königreich leben, sowie belgische Klubs wie Lüttich.
Im Lokalderby gegen den RC Walferdange - Luxemburg Cup genannt - entscheidet sich schließlich, wer im nächsten Frühjahr den Südstaffel-Sieger um den Aufstieg in die Bundesliga herausfordern darf. Der RCL dürfte dabei als Favorit gelten, aber angesichts der letzten Ergebnisse zwischen beiden Teams dürfte es für die Hauptstädter gegen den Kleinstadt-Konkurrenten aus dem Norden keineswegs zum Spaziergang werden.
BSV erleidet Rückschlag gegen Hohen Neuendorf
Die Oststaffel wurde derweil am letzten Wochenende noch einmal so richtig spannend. Der Berliner SV 92, vorige Saison noch das Maß aller Dinge und souveräner Sieger in allen zehn regulären Ligaduellen, musste gegen die Rugby Union Hohen Neuendorf eine überraschende Pleite einstecken. Nach drei Siegen in diesem Herbst in der nur fünf Mannschaften umfassenden Oststaffel kassierten die Wilmersdorfer auf dem Rudolf Harbig Sportplatz von Hohen Neuendorf die erste Zweitliganiederlage seit 1,5 Jahren, als man bei Victoria Linden unterging.
Die Brandenburger aus dem Berliner Speckgürtel dominierten ihren Hauptrivalen um den Aufstieg über weite Strecken und erst der ganz späte BSV-Versuch zum 12-18 ließ das Ergebnis am Ende enger wirken, als es der Spielverlauf hergab. Das Team von Trainer Steffen Schwarz ließ vor allem defensiv nichts zu und sicherte sich so einen verdienten Sieg.
Die Überraschung am letzten Wochenende: Hohen Neuendorf ringt den Berliner SV 92 nieder
Die lange Winterpause über wird die RU Hohen Neuendorf aber dennoch nur auf Rang zwei verbringen und zwar mit zwei Zählern Rückstand auf den BSV. Denn gleich zwei Spiele der Brandenburger werden im Frühjahr nachgeholt: Das Lokalderby gegen die SG Velten Hennigsdorf, sowie das Spiel gegen die Dresdner.
Sollten sich die Formkurven der beiden Haupt-Aufstiegskonkurrenten bestätigen, dann dürfte auch im Osten der 13. April die Vorentscheidung um den Aufstieg bringen. Denn dann treten die Hohen Neuendorfer an der Forckenbeckstraße beim BSV 92 an, der bekanntermaßen in dieser Saison den Aufstieg anstrebt, anders als noch im Vorjahr.
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