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Vor dem Traumfinale: Die Geschichte einer langen Rivalität
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 26. Oktober 2023

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Der bisherige Höhepunkt der 102-jährigen Rivalität zwischen Neuseeland und Südafrika.

Neuseeland und Südafrika spielen am Samstag den WM-Titel unter sich aus. In über 100 Jahren dieser großartigen Rivalität wird es erst das zweite Endspiel zwischen den All Blacks und Springboks sein. Wer im Stade de France (ab 21 Uhr auf ProSieben Maxx und ran.de) gewinnt, darf sich anschließend Rekordweltmeister nennen. Wir blicken auf die vielleicht spannendste Rivalität im internationalen Rugby.


Es war einer der Rugby-Momente, der nicht nur in die Geschichte unseres Sports, sondern in die Weltgeschichte einging. Am 24. Juni 1995 übergab Nelson Mandela, Südafrikas erster frei gewählter Präsident, Springboks-Kapitän François Pienaar nach einem unfassbar dramatischen Endspiel den Webb-Ellis-Cup. Südafrika gewann bei der allerersten WM-Teilnahme direkt den Titel im eigenen Land und machte nach Jahrzehnten des brutalen Apartheid-Regimes einen großen Schritt Richtung Versöhnung.

Das Finale an diesem sonnigen Tag im Ellis Park war bei weitem nicht das spielerisch beste, jedoch das bemerkenswerteste. Nicht nur die gesellschaftlichen und politischen Umstände dieser ganz besonderen WM gingen in die Geschichte ein. Auch wie Südafrika die damals übermächtigen All Blacks um den ersten globalen Superstars unseres Sports, Jonah Lomu, besiegten, wird niemand vergessen - erst recht nicht, seitdem Hollywood dieses Sport-Märchen mit Invictus in einem hochklassige besetzen Hollywood-Epos verewigt hat.

Das Endspiel war bis in die Verlängerung auf Messers Schneide: All-Blacks-Außen Lomu, der noch im Halbfinale gegen England vier Versuche gelegt und das Mutterland fast im Alleingang zerlegt hatte, wurde von den Boks im Kollektiv gestoppt. Ausgerechnet Gedrängehalb Joost van der Westhuizen schaffte es den übermächtigen und körperlich überlegenen Lomu ein ums andere Mal zu stoppen. Verbinder Joel Stransky entschied das Spiel schließlich in der Verlängerung mit seinem Dropgoal zum 15-12.

Dieses WM-Finale ging in die Weltgeschichte ein

Dieses WM-Finale ist der bisherige Höhepunkt einer über 100 Jahre andauernden Rivalität, deren nächstes Kapitel Samstag im Stade de France geschrieben wird. Die ersten drei Duelle der All Blacks mit den Springboks im neuseeländischen Winter des Jahres 1921 in Dunedin, Auckland und Wellington endeten jeweils mit einem Sieg und einem Remis, was fast schon symptomatisch für die Aufeinandertreffen dieser Teams ist.

105 Mal sind beide Teams in den 102 Jahren gemeinsamer Rivalität aufeinander getroffen, wobei Neuseeland mit 62 zu 39 Siegen die bessere Bilanz hat. Jedoch haben beide Mannschaften gegen keinen anderen Gegner eine schlechtere Bilanz. Nur gegen die All Blacks haben die Südafrikaner mehr Spiele verloren als gewonnen und Neuseeland hat gegen keinen Gegner dermaßen oft eine Niederlage erlitten. Passenderweise entscheidet das Finale am Samstag dann auch darüber, wer alleiniger Rekordweltmeister ist und sich legitimerweise das beste Team der modernen Rugby-Geschichte nennen darf.

Während Neuseeland insgesamt die historisch bessere Bilanz hat und das letzte Aufeinandertreffen bei einer WM 2019 in Japan gewann, sind die Südafrikaner insgesamt bei Weltmeisterschaften erfolgreicher. Sie haben in den bisherigen Rugby World Cups weniger Niederlagen kassiert und obendrein noch nie ein Endspiel verloren. Zudem spricht die Form beider Teams für Südafrika: Von den letzten fünf Spielen gingen drei an die Springboks, darunter der historische Kantersieg mit 35-7 im letzten Warmup-Spiel vor der laufenden Weltmeisterschaft in Twickenham.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Rivalen ging klar an die Springboks

Wie auch immer das 106 Spiel dieser alten Rivalen ausgehen wird, es wird als zweites Finale der beiden historisch erfolgreichsten Rugby-Nationalteams ein weiteres besonderes Kapitel in der Rivalität werden. Die Vorfreude könnte in den beiden Rugby-verrückten Ländern kaum größer sein.

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