Wie schon bei der WM 2019 werden euch Jan Lüdeke, Manuel Wilhelm und Simon Jung bei ProSieben Maxx die WM über begleiten.
Freitag ist es endlich so weit. Die Rugby-Weltmeisterschaft startet mit dem Kracher Frankreich - Neuseeland, live bei ProSieben Maxx und ran.de. Wir haben die Kollegen vom übertragenden Sender nach Ihren Tipps gefragt. Wie schon bei der Weltmeisterschaft 2019 führen euch unter anderem Jan Lüdeke, TR-Gründer Manuel Wilhelm und Simon Jung durch das Programm.
TR: Wer holt eurer Meinung nach den Titel?
Jan Lüdeke: Ich denke, es wird wieder eine Mannschaft aus der Südhemisphäre Weltmeister. Der große Favorit ist momentan definitiv Titelverteidiger Südafrika. Der Kader ist der tiefste im Turnier, die Physis der Springboks ist unerreicht. Aber ich weiß nicht, ob der hohe Sieg gegen die All Blacks so gut für das Team war. Neuseeland ist wütend und ist allein deswegen für mich der zweite große Favorit.
Als dritte Nation habe ich tatsächlich Argentinien auf dem Zettel. Die Pumas haben bis zum Halbfinale verhältnismäßig „einfaches“ Spiel. Warum sollte es nicht zum ganz großen Wurf reichen? Ich erwarte eine WM der Überraschungen. Argentinien könnte die ganz große werden.
Zwei Mal standen los Pumas im WM-Halbfinale - gelingt dieses Mal der erste Finaleinzug?
Manuel Wilhelm: Für mich ist, auch wenn es langweilig erscheint, Südafrika wieder der Topfavorit. Ich halte den Kader für in der Tiefe am besten besetzt, das Team hat einen relativ simplen Gameplan, aber insbesondere in der Hintermannschaft eine Frischzellenkur durchlaufen, welche dazu führt, dass die bekannte Gradlinigkeit um einen gewissen Flair erweitert wird, den man in dieser Form bei südafrikanischen Teams international noch nicht gesehen hat.
Neben Südafrika wird und will natürlich Frankreich als Gastgeber ein gewichtiges Wörtchen mitreden, aber die Ausfälle der Franzosen in den letzten Wochen waren schon schwerwiegend und jetzt gibt es auch noch eine Rassismusdebatte zur Unzeit. Da bleibt abzuwarten wie sie das wegstecken.
Ich bin mir sehr sicher, dass auch die All Blacks bei der WM in Topform sein werden und das Team es ziemlich genießt einmal aus der Rolle des Underdogs in so ein Turnier zu gehen. Die Qualität im neuseeländischen Kader ist riesig und ich gehe davon aus, dass die drei Teams es untereinander ausmachen.
Simon Jung: Für mich Südafrika. Keine Nation kann die Starting 15 so gut mit gleichwertigen Spielern ersetzen, wie die Springboks. Dass sie körperlich ein Level über dem Rest sind, ist kein Geheimnis. Aber die Kadertiefe und das Talent in Kombination mit aktueller Form sehe ich sonst nirgends.
In einem Turnier wie dem Rugby World Cup ist das nicht zu unterschätzen. Wir werden leider wieder viele Verletzungen und vermutlich auch Sperren sehen. Für dieses Turnier ist Südafrika - insbesondere das aktuelle Team - wie gemacht.
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TR: Was glaubt ihr wird die größte Überraschung bei dieser WM?
Jan Lüdeke: Ich weiß gar nicht, ob es unbedingt Überraschungen sind, aber ich gehe davon aus, dass Fidschi seine Gruppe vor Australien und Wales gewinnt. Und ich sehe Argentinien im Finale. Argentinien ist für mich auf der Seite mit Gruppe C und D die mit Abstand beste Mannschaft und wird erst im Halbfinale auf einen echten Brocken treffen. Da die Südamerikaner bis dahin weniger Körner verschossen haben als ihr Halbfinal-Gegner, schaffen sie das Endspiel.
Manuel Wilhelm: Die Überraschung für mich wird aus europäischer Sicht Portugal, die viele mit ihrer Qualität überraschen werden. Auch wenn es vermutlich nicht für einen Sieg reichen wird und ich hoffe darauf, dass Fidschi den gestiegenen Erwartungen gerecht werden kann. Wenn das Team ähnlich stabil auftritt wie in der Vorbereitung, dann ist mit ihnen zu rechnen.
Die Überraschung aus europäischer Sicht? Manuel Wilhelm traut den Portugiesen einiges zu
Simon Jung: Jede Gruppe hat meiner Meinung nach Überraschungspotenzial. Wir werden große Upsets sehen, wenn die Favoriten einen ihrer vermeintlich schwächeren Gruppengegner unterschätzen und nicht volle Kapelle spielen. Das könnte Italien sein, die Neuseeland oder Frankreich stürzen.
Generell wird sehr viel über die Gruppen A und B als klare Favoriten gesprochen, aber ich sehe Gruppe C als Schlüssel. Australien, Wales Fidschi und Georgien können sich gegenseitig alle schlagen. Wer es schafft, sich in dieser Gruppe zu behaupten, ist mehr als bereit für Playoff-Rugby. Ich glaube, dass mindestens einer der Finalisten am Ende aus dieser Gruppe kommen wird.
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