Die Luxemburger sind die Leidtragenden der Zweitliga-Krise in Rugby-Deutschland. Foto (c) Seufert-Chang
Der Spielbetrieb in der ersten und zweiten Bundesliga läuft wieder (hier unser Bericht vom ersten Spieltag der Bundesliga). Jedoch wurde im Westen in Liga zwei nach langem Hin und Her und einer vermeintlichen Last-Minute-Lösung doch nicht gespielt, nachdem sich die Zweitvertretung von Frankfurt 1880 in allerletzter Minute zurückgezogen hat - ganz zum Leid der beiden Luxemburger Vertreter. Das hat nun auch Konsequenzen für die Auf- und Abstiegsregelung zwischen Liga eins und zwei.
Nach einem späten Rückzug von Frankfurt 1880 II wird es keine Weststaffel in der 2. Bundesliga geben. Das ist seit Ende letzter Woche traurige Gewissheit und vor allem die beiden Luxemburger Klubs aus Walferdange und der Hauptstadt Luxemburg-Stadt sind hier die Leidtragenden. Dies hat nun auch Konsequenzen für Auf- und Abstieg in der ersten Bundesliga, die in beiden Staffeln in Sollstärke von acht Teams ausgetragen wird, während in Liga zwei nur noch 13 Teams aktiv sind.
Der Rugby Bundesligaausschuss informierte die Klubs kurz vor Start des ersten Spieltags per Schreiben über die Umstände sowie, dass es in dieser Saison einen Absteiger aus dem Norden geben wird. Der Letzte der Nordstaffel steigt direkt ab und wird durch das beste Team der Oststaffel der zweiten Liga ersetzt. Was genau mit einem Team passiert, das aus Liga eins absteigt, aber im Bereich der nicht mehr existierenden Nordstaffel passiert, ergibt sich aus dem Schreiben nicht. Das könnte kommenden Sommer zu einem Problem werden.
Auch im Süden wird es in der nun laufenden Saison kein Relegationsspiel geben. Nur der Letzte der Südstaffel steigt direkt ab, während aus der zweiten Liga aus der Südstaffel ein Teilnehmer eines Aufstiegsspiels ermittelt wird - der Süd-Zweite hat damit anders als zuvor keine Aufstiegschancen mehr. Die Luxemburger Vereine werden derweil darum gebeten, ihrerseits auszuspielen, welcher der beiden Klubs zum Aufstiegsspiel gegen das beste Südteam antritt - der Gewinner ersetzt dann den letzten der Südstaffel. Warum der Verlierer des Aufstiegsspiels nicht wie bisher in der Relegation gegen den Vorletzten antreten darf, wird nicht erläutert, jedoch wird so eine Reziprozität zwischen Nord- und Südstaffel sichergestellt.
Für den Luxemburger Anwärter, egal ob RCL oder Walferdange, dürfte es damit auf ein Duell gegen den Heidelberger RK hinauslaufen, der in der Zweitliga-Südstaffel Favorit ist und am Wochenende mit einem 66:0 gegen Neckarsulm standesgemäß gestartet ist. Im Aufstiegsspiel dürften die Klub-Spieler dann dank eines regelmäßigen Ligaspieltriebs sicherlich auch in einem besseren Rhythmus sein. Die Luxemburger wiederum wollen diesen Nachteil mit möglichst vielen Freundschaftsspielen egalisieren, was Punktspiele nur bedingt ersetzen kann. Derweil werden die Abstiegssorgen einiger Erstliga-Klubs durch diese Entwicklung geringer sein.
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