Luxemburg ist seit Jahren im Deutschland Ligasystem aktiv - mit der derzeitigen Situation ist man beim RCL aber alles andere als zufrieden.
Die Weststaffel der zweiten Bundesliga wird nun doch ausgespielt. Nachdem Köln aufgestiegen war und Münster / Wiedenbrück, Düsseldorf und Bonn künftig Regionalliga spielen, drohte der Weststaffel dasselbe Schicksal, wie der Nordstaffel, die bereits seit vorigem Jahr nicht mehr ausgespielt wird (TR berichtete). Das wird nun nicht der Fall sein, jedoch spielen nur drei Teams die zweite Liga West aus - eine Situation, mit der niemand zufrieden sein kann.
Es wird kommende Saison eine 2. Bundesliga West geben. Diese wird jedoch gerade einmal mit drei Teams ausgespielt, von denen zwei aus dem Großherzogtum Luxemburg kommen. Neben dem RC Luxemburg und dem RC Walferdange spielt die Zweitvertretung von Meister Frankfurt 1880 nun die Weststaffel der zweiten Liga aus.
Noch in der letzten Woche hatte es so ausgesehen, als würde nach der Nordstaffel nun auch das West-Pendant dem Teilnehmermangel zum Opfer fallen. Das hatte für viel Unruhe gesorgt, denn die verbliebenen Westklubs hätten so komplett ohne regulären Spielbetrieb dagestanden, oder hätten sich in letzter Minute den Regionalligen anschließen müssen, was aus sportlicher Sicht problematisch geworden wäre.
Niemand ist mit der Situation zufrieden
Mit der Situation war folgerichtig niemand so recht zufrieden. Die RBA-Leitung zeigte sich angesichts der mangelnden Flexibilität der Klubs enttäuscht, beispielsweise da keine Süd-Vertreter in die Weststaffel wechseln wollten und einige Vereine lieber in der Regionalliga verbleiben wollten, anstatt den nächsten sportlichen Schritt zu machen.
Beim RC Luxemburg ist die Frustration ebenso groß. RCL-Trainer und Sportdirektor Antoine Alric erklärt gegenüber TR: „Wir waren letzte Saison gegen Köln nur einen Punkt vom Aufstieg in die erste Bundesliga entfernt und auf einmal haben wir nun keine Liga mehr!“
Probleme im Nachwuchsbereich als Wurzel allen Übels
RBA-Chef Kai Nagel sieht die Ursache der meisten Probleme im Nachwuchsbereich: „An was krankt es denn? Wir haben keine existierende Jugendarbeit.“ Vielen Vereinen gehe es nur um die kurzfristige Erhaltung der Lizenz und nicht etwa daran, etwas im Bereich Nachwuchs zu tun, was sich wiederum langfristig rächen werde. „Erneut musste ich mich mit Lippenbekenntnissen zufrieden geben bei der RBA-Sitzung, für uns ist Jugend wichtig“, wie Nagel weiter erläutert, ohne konkrete Vereine zu nennen.
Die Grundlage für künftige Bundesliga-Teams fehle, wenn nicht endlich etwas im Jugendbereich geschehe. Insgesamt hätten zu viele Vereinsvertreter nur das vermeintliche Wohl des eigenen Vereins im Sinne, nicht das der Liga und des deutschen Rugbys insgesamt.
Die Luxemburger haben nun nur zwei Gegner im kommenden Jahr, was sowohl die sportliche Weiterentwicklung schwierig gestalten wird, als auch die eigenen Spieler zu halten. Bereits die lange Winterpause sieht RCL-Coach Alric als Problem. Gerade im WM-Jahr, in dem man mit Zulauf rechnet, hätte man mehr Spielbetrieb gebraucht.
Immerhin können die Rugger aus dem Großherzogtum ihren Spielern und Anhängern das Luxemburger Derby anbieten. Jedoch wird man sich auch bei den beiden Klubs aus dem Nachbarland überlegen, ob man in den kommenden Jahren noch im deutschen Ligasystem spielen möchte.
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