Frankfurt 1880 und Offenbach starten mit Minuspunkten in die neue Saison. Foto (c) Kessler
Die neue Bundesliga Saison beginnt in wenigen Wochen. Der Spielplan steht, die Klubs arbeiten an ihren Kadern für die neue Spielzeit (zur TR-Wechselbörse). Jetzt steht fest, welche Konsequenzen die zahlreichen Verfehlungen der Bundesliga-Klubs im Lizenzverfahren haben. Die Hälfte aller Bundesligisten startet mit Minuspunkten in die neue Saison.
Die Kuh ist vom Eis könnte sich der eine oder andere Team-Manager oder Vereinspräsident gedacht haben. Denn im Nachsitzen haben alle Mannschaften des Rugby-Oberhauses ihre Lizenz nun - sofern sie den Entscheidungen des Sportgerichts im Schiedsverfahren zustimmen und die Konsequenzen ihrer Verfehlungen akzeptieren.
Damit wäre der Weg frei für eine Bundesliga mit 16 Teams, die am ersten September-Wochenende startet. Mit der Entscheidung des Sportgerichts, an das der Rugby-Bundesligaausschuss die Lizenzentscheidung delegiert hatte und von dessen Empfehlungen das Sportgericht unter Mahmud Marachi teils abwich, steht dem Saisonstart nichts mehr im Wege.
Geldstrafen und Punktabzüge für neun Vereine
Jedoch kommen einige Vereine für Verstöße im Lizenzverfahren lediglich mit einem blauen Auge davon und müssen mit Minuspunkten in die neue Saison starten. Das betrifft tatsächlich exakt die Hälfte aller Bundesliga-Teams, sowie mehrere Zweitligisten.
Die Sanktionen wurden den Vergehen entsprechend gewichtet. So muss der München RFC wegen verspäteter Überweisung der Lizenzgebühr eine Geldstrafe von 500€ entrichten, erhält aber keinerlei Punktabzug. Acht weitere Vereine hat es härter getroffen.
Jeweils mit einer Geldstrafe, sowie zwei Minuspunkten wegen verspäteter Lizenzbeantragung starten folgende Vereine in die neue Saison:
- Berliner RC
- RK 03 Berlin
- SC Frankfurt 1880
- Hannover 78
- SC Germania List
- FC St. Pauli
Mit einer Geldstrafe drei Minuspunkten aufgrund von nicht gemeldeter Schiedsrichter starten folgende Vereine in die neue Saison:
- TSV Victoria Linden
- Offenbacher SCR
Die Offenbacher hätten - so zumindest unsere Auslegung des Schreibens des Sportgerichts - darüber hinaus eigentlich noch vier weitere Zähler Abzug für ihre unzureichende Jugendarbeit erhalten müssen, genauso wie der Zweitligist Jena. Das Schreiben Marachis unterstreicht, dass dies in dieser Saison letztmalig keinen Verstoß gegen die Lizenzordnung darstellt.
Unter dem Strich können sicherlich alle Beteiligten mit diesem Ausgang leben. Mit Ruhm hat sich das deutsche Spitzen-Rugby allerdings nicht bekleckert. Schon jetzt zeichnet sich ab: Kommendes Jahr dürfte eine Kompromisslösung zur Erhaltung des Spielbetriebs wie in diesem Sommer wohl kein Thema sein.
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