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Eine WM mit 24 Teams wird wahrscheinlicher - jedoch erst 2031 in den USA
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 8. August 2023

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Die WM ist das Aushängeschild unseres Sports und könnte bei der übernächsten Ausgabe noch einmal größer werden.

In einem Monat beginnt die zehnte Rugby-Weltmeisterschaft der Herren in Frankreich und zwar im bewährten Format mit 20 teilnehmenden Nationalteams. Über dieses Format und eine mögliche Erweiterung wird schon seit längerem diskutiert. Bisher zeigte sich World Rugby zurückhaltend, am vermeintlichen Erfolgsrezept wollte man nicht rütteln. Diese Zurückhaltung scheint nun aber langsam mehr Optimismus zu weichen.

Schon länger wurde darüber diskutiert die Weltmeisterschaft zu vergrößern. Nun hat World-Rugby-Geschäftsführer Alan Gilpin im Interview mit der Zeitung „the Rugby Paper“ durchblicken lassen, dass dies ein wahrscheinliches Szenario für 2031 ist, ohne sich dabei festzulegen. Die WM in Frankreich, die exakt heute in einem Monat startet, wird wie alle Turniere seit 1999 mit 20 Teams ausgetragen.

Die zwölfte Weltmeisterschaft der Geschichte werde ein großes Event, unabhängig von der Zahl der Teilnehmer. Immerhin wird man bei dem Turnier, das die USA ausrichten werden, parallel zur NFL-Saison um die Aufmerksamkeit der amerikanischen Öffentlichkeit kämpfen müssen. Fast alle 24 Städte, die auf der Kandidatenliste des US-Verbandes sind, beherbergen auch ein Team der NFL.

 

Mehr Einnahmen für World Rugby aber ein Turnier mit größerem Leistungsgefälle

Eine Erweiterung würde einerseits die Tür für die Qualifikation für weitere Teams aufstoßen und andererseits Mehreinnahmen für den Weltverband World Rugby bedeuten - denn dieser finanziert sich in erster Linie aus den Einnahmen des Rugby World Cups. Kritiker verweisen derweil darauf, dass man so ein bewährtes Format abschaffe und mehr einseitige Spiele ein weiterer Nebeneffekt seien.

Auch in den Gremien von World Rugby war dies lange ein populäre Meinung, wie wir bei TR selbst erfuhren, als wir WR-Präsident Bill Beaumont 2018 im Rahmen des Repechage-Turniers interviewen durften.

Dabei ist die Lücke zwischen den Top-Teams und den Außenseitern bei den Turnieren seit der letztmaligen Turnier-Erweiterung kontinuierlich geschrumpft. So kassierte Japan 1995 noch eine 17-145 Pleite gegen Neuseeland und Namibia verlor 2003 gegen WM-Gastgeber Australien 0-142 - 2019 war das eindeutigste Ergebnis ein 71-9 Sieg von Neuseeland gegen Namibia.

Die bisherigen neun Weltmeisterschaften habe einige der ikonischsten Momente unseres Sports produziert

Wie soll ein Rugby World Cup mit 24 Teams aussehen?

Ein weiterer Faktor dürfte das Format des Turniers werden. Das bisherige System mit nur vier Fünfer-Gruppen, aus denen sich nur zwei Teams für das Viertelfinale qualifizieren hat durchaus seinen Charme, da es enge Gruppen und fünf Spiele für jeden Teilnehmer ergibt.

Eine Variante mit sechs Vierer-Gruppen und einem zusätzlichen Achtelfinale könnte die Gruppen vorhersagbarer machen. Alternativ die vier bestehenden Gruppen auf sechs Teams aufzustocken würde für alle späteren Top-Teams und deren Spieler mehr Belastungen bedeuten. Beide Alternativen würden einen Kompromiss beinhalten.

 

Bessere Chancen für Europa und Nordamerika

Für Europa dürfte im Falle einer Vergrößerung des Turniers ein oder maximal zwei weitere Startplätze herausspringen. Angesichts der Ergebnisse des Repechage-Turniers 2022, bei dem Portugal das letzte WM-Ticket löste und bei dem zwischen den USA Portugal einerseits, sowie Hongkong und Kenia andererseits ein Leistungsgefälle herrschte, wären weitere Plätze für Teams Nordamerika und Europa angebracht.

Aus deutscher Sicht wären das grundsätzlich gute Nachrichten, auch wenn die WM-Teilnahme und das damit verbundene Medieninteresse keineswegs die Lösung aller Probleme im deutschen Rugby wären und der Weg bis hin zur Qualifikation ein weiter wäre. Aber sofern der Klassenerhalt in der Rugby Europe Championship im kommenden Winter gelingt, wäre die Weltmeisterschaft 2031 durchaus eine Vision für das deutsche Herren-Rugby.

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