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Nach der RBA-Sitzung: Erstmal weiter so
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 23. Juli 2023

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Die Bundesliga startet auch diesem Jahr im September mit zwei Staffeln. Foto (c) Keil

Die ganz großen Veränderungen wird es nicht geben, das ist die wichtigste Meldung nach der Sitzung des Rugby-Bundesligaausschusses am Samstag in München. Die kommende Saison wird im gleichen System ausgespielt, wie die vorherige. Einige Klubs werden allerdings mit Punktabzug und Geldstrafen rechnen müssen. Dazu fand ein Vorschlag des TSV-Handschuhsheim, welcher die Klubs zu besserer Jugendarbeit animieren soll, breite Zustimmung und wird nun beim DRT im November thematisiert.

 

Es bahnte sich eine kontroverse Sitzung des Rugby-Bundesligaausschusses an. Im Vorfeld der Sitzung am Samstag war bekannt geworden, dass mehr als die Hälfte der Bundesligisten die Lizenzauflagen für die kommende Saison nicht erfüllen, darunter einige prominente Klubs im Süden, wie im Norden.

Darüber hinaus gab es Bestrebungen seitens der RBA-Führung, die Bundesliga angesichts vieler Probleme grundlegend zu reformieren (TR berichtete): Zu den Vorschlägen zählte eine eingleisige Bundesliga sowie eine Anpassung des Spielplans an das Kalenderjahrs und ein Deutschland-Cup in diesem Herbst als Lückenfüller.

All dies bedeutete viel Konfliktpotenzial im Vorfeld der Sitzung, für die fünf Stunden angesetzt waren. Die gute Nachricht vorneweg: Es ging weitaus harmonischer zu, als man das hätte befürchten können - so der Tenor mehrerer Teilnehmer der Sitzung, mit denen wir uns unterhalten haben. Jedoch wurden viele Probleme auf die sprichwörtliche „lange Bank“ geschoben.

Struktur und Kalneder bleiben zunächst unverändert

Die Struktur der Bundesliga in ihrer bisherigen Form bleibt bestehen - es wird also weiter in zwei Staffeln und mit Playoffs gespielt. Für die neun Vereine, die aus vielerlei Gründen zunächst keine Lizenz erhalten haben, wird es nach dem Willen des RBA wohl auch eine Lösung geben.

Das Sportgericht soll sich mit den betroffenen Klubs beschäftigen und die Vergehen mit Punktabzug und Geldstrafen sanktionieren - wobei die verspätete Zahlung der Lizenzgebühr der Verstoß mit der mildesten Sanktion sein und die mangelnde Jugendarbeit am strengsten bestraft werden soll.

Dies dürfte für gleich mehrere Playoff-Teilnehmer bedeuten, dass diese mit einem „Rucksack“ in die neue Saison starten, die dann wie gewohnt im September starten wird. Jedoch soll es einen Deckel bezüglich der Anzahl der Minuspunkte geben, mit der ein Verein in die Bundesliga-Saison startet. Zudem soll die Regelung im nächsten Jahr dann strikter ausgelegt werden.

TSV Handschuhsheim schlägt System für „nachhaltigere Jugendarbeit“ vor

Ebenso fand ein ein Vorschlag des TSV Handschuhsheim im Plenum große Zustimmung, der die Erstliga-Klubs zu einer „nachhaltigeren Jugendarbeit“ animieren soll, wie Jürgen Schlicksupp gegenüber TR erläutert. Der Leiter Spielbetrieb beim TSV hatte den Vorschlag erarbeitet und noch im Plenum anhand von Vorschlägen von Frankfurt 1880 angepasst.

Das Herzstück des Vorschlags wäre ein Punktesystem, das die Zusammensetzung der Spieltagskader anhand der Herkunft der Spieler (Eigengewächse, in Deutschland ausgebildet, Rugby-Ausländer) bewertet.

Dieses System könnte eventuell schon in der Rückrunde relevant werden, sofern sich beim DRT im November ebenso eine Mehrheit dafür findet. Und zwar soll ein Punktesystem (Bonus/Malus) in der Bundesliga eingeführt werden, dass für die Vereine als Anreiz dienen soll, im Verein ausgebildete Eigengewächse einzusetzen und diejenigen Klubs bestraft, die vor allem auf Legionäre setzen.

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Kommentare (4)add comment

tim spengler said:

2957
...
Never change a running System...XD

Naja, ich habe nichts anderes erwartet. Die meisten Vereine scheinen ja mit der aktuellen Situation zufrieden zu sein. Falls ihr doch mal Lust auf Zuschauer bekommen solltet und an der Struktur etwas ändert (zB. mit Regionalauswahlen), sagt Bescheid.
Juli 24, 2023

Sebastian Lederer said:

4385
Regionalauswahlen organisiert von Landesverbänden
@tim spengler:
Die Regionalauswahlen müssten von den Landesverbänden organisiert werden. Ich sehe da wenig Initiative oder was fehlt Deiner Meinung nach?
Juli 28, 2023

Matthias Hase said:

381
...
Die Vereine bilden die Landesverbände - und die haben schlichtweg keinen Bock. Es gab mal einen zaghaften Versuch von HH, B und Nds, der bei einem Versuch blieb, da die Vereine letztendlich abgewunken haben.
Juli 28, 2023

Thomas Hein said:

2558
Berichterstattung. Ergebnisdienst etc. in der Saison 2023/24?
Hallo,
gibt es eigentlich einen Nachfolger für rugbyweb.de? Mit der Einstellung der Seite wird ja wahrscheinlich auch die Seite rugbybundesliga.de nicht mehr weitergeführt werden, so dass ein Überblick über das Spielgeschehen auf allen Ligaebenen Geschichte ist.

Ohne die Möglichkeit, die Ergebnisse und Vereine aller Ligen (soviele sind es ja nicht) auf einen Blick zu sehen, wird es für Außenstehende und Neu-Interessierte, von denen es beim RWC im September sicherlich eine Menge geben wird, zu einer Lotterie, Spiele zu finden, die man sich vielleicht ansehen möchte. Findet man nix? Geht man eben wieder zum Fussball...

Auch hier auf totalrugby.de hat man die Berichterstattung, was Ergebnisse angeht, leider vor Jahren eingestellt.

Wenn ich die Situation der Außendarstellung der Ligen mit der beim Eishockey vergleiche, ist es kein Wunder, dass Rugby bei uns ein Insiderding ist und bleibt. Beim Eishockey sind es nicht nur die großen Ligen DEL und DEL2, die auf breiter Basis informieren. Über die Seiten des DEB und der Landesverbände (zumindest hier in NRW) kann man alle Spielpläne, Tabellen, Ergebnisse, Mannschaftsaufstellungen, Scorer, Statistiken etc. bis runter zur Bezirksliga sehen. Dazu natürlich auch die Frauen-Ligen und die Junioren. Das man so ziemlich alle Spiele per Liveticker verfolgen kann, versteht sich da fast schon von selbst. Wenn mein Verein (Eisadler Dortmund) kein Heimspiel hat, verfolge ich zumindest die Oberliga und alle NRW-Ligen.

Beim Rugby fürchte ich, dass man vom Bundesliga-Spielplan abgesehen (Danke an TotalRugby für die Veröffentlichung!), auf Hörensagen angewiesen ist. Der Informationsgehalt der meisten Homepages der Vereine inkl. Aktivitäten in den sogenannten sozialen Netzwerken ist leider auch eher minimal.

Schade, dass auf breiter Front die Vereine und Verbände diese Möglichkeiten der Information ungenutzt lassen und das schon seit Jahren. Und dass mir keiner kommt mit, "wir haben keine Leute, und dafür erst recht nicht". So zeitaufwendig ist das heutzutage nicht. Und: Ja, ich weiß, wovon ich rede. Hab's einige Jahre selbst gemacht.

Viele Grüße
Thomas
August 02, 2023

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