Die Bundesliga startet auch diesem Jahr im September mit zwei Staffeln. Foto (c) Keil
Die ganz großen Veränderungen wird es nicht geben, das ist die wichtigste Meldung nach der Sitzung des Rugby-Bundesligaausschusses am Samstag in München. Die kommende Saison wird im gleichen System ausgespielt, wie die vorherige. Einige Klubs werden allerdings mit Punktabzug und Geldstrafen rechnen müssen. Dazu fand ein Vorschlag des TSV-Handschuhsheim, welcher die Klubs zu besserer Jugendarbeit animieren soll, breite Zustimmung und wird nun beim DRT im November thematisiert.
Es bahnte sich eine kontroverse Sitzung des Rugby-Bundesligaausschusses an. Im Vorfeld der Sitzung am Samstag war bekannt geworden, dass mehr als die Hälfte der Bundesligisten die Lizenzauflagen für die kommende Saison nicht erfüllen, darunter einige prominente Klubs im Süden, wie im Norden.
Darüber hinaus gab es Bestrebungen seitens der RBA-Führung, die Bundesliga angesichts vieler Probleme grundlegend zu reformieren (TR berichtete): Zu den Vorschlägen zählte eine eingleisige Bundesliga sowie eine Anpassung des Spielplans an das Kalenderjahrs und ein Deutschland-Cup in diesem Herbst als Lückenfüller.
All dies bedeutete viel Konfliktpotenzial im Vorfeld der Sitzung, für die fünf Stunden angesetzt waren. Die gute Nachricht vorneweg: Es ging weitaus harmonischer zu, als man das hätte befürchten können - so der Tenor mehrerer Teilnehmer der Sitzung, mit denen wir uns unterhalten haben. Jedoch wurden viele Probleme auf die sprichwörtliche „lange Bank“ geschoben.
Struktur und Kalneder bleiben zunächst unverändert
Die Struktur der Bundesliga in ihrer bisherigen Form bleibt bestehen - es wird also weiter in zwei Staffeln und mit Playoffs gespielt. Für die neun Vereine, die aus vielerlei Gründen zunächst keine Lizenz erhalten haben, wird es nach dem Willen des RBA wohl auch eine Lösung geben.
Das Sportgericht soll sich mit den betroffenen Klubs beschäftigen und die Vergehen mit Punktabzug und Geldstrafen sanktionieren - wobei die verspätete Zahlung der Lizenzgebühr der Verstoß mit der mildesten Sanktion sein und die mangelnde Jugendarbeit am strengsten bestraft werden soll.
Dies dürfte für gleich mehrere Playoff-Teilnehmer bedeuten, dass diese mit einem „Rucksack“ in die neue Saison starten, die dann wie gewohnt im September starten wird. Jedoch soll es einen Deckel bezüglich der Anzahl der Minuspunkte geben, mit der ein Verein in die Bundesliga-Saison startet. Zudem soll die Regelung im nächsten Jahr dann strikter ausgelegt werden.
TSV Handschuhsheim schlägt System für „nachhaltigere Jugendarbeit“ vor
Ebenso fand ein ein Vorschlag des TSV Handschuhsheim im Plenum große Zustimmung, der die Erstliga-Klubs zu einer „nachhaltigeren Jugendarbeit“ animieren soll, wie Jürgen Schlicksupp gegenüber TR erläutert. Der Leiter Spielbetrieb beim TSV hatte den Vorschlag erarbeitet und noch im Plenum anhand von Vorschlägen von Frankfurt 1880 angepasst.
Das Herzstück des Vorschlags wäre ein Punktesystem, das die Zusammensetzung der Spieltagskader anhand der Herkunft der Spieler (Eigengewächse, in Deutschland ausgebildet, Rugby-Ausländer) bewertet.
Dieses System könnte eventuell schon in der Rückrunde relevant werden, sofern sich beim DRT im November ebenso eine Mehrheit dafür findet. Und zwar soll ein Punktesystem (Bonus/Malus) in der Bundesliga eingeführt werden, dass für die Vereine als Anreiz dienen soll, im Verein ausgebildete Eigengewächse einzusetzen und diejenigen Klubs bestraft, die vor allem auf Legionäre setzen.
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