Ein letzter Jubel in Orange: Fabian Heimpel beendet seine Karriere im Trikot der RGH als deutscher Meister im Siebener-Rugby und MVP des Finalturniers. Foto (c) Kessler
Es war das Wochenende der Entscheidungen in der olympischen Variante unseres Sports - ermittelt wurden die deutschen Meister im Siebener-Rugby der Damen und Herren. Bei den Herren wurde, aus Sicht der RG Heidelberg, wieder Normalität hergestellt - denn die Orange Hearts konnten sich den siebten Titel in acht Jahren sichern und dabei Titelverteidiger Neuenheim entthronen.
RGH rückt Verhältnisse gerade und gewinnt gegen den Lokalrivalen SCN
Es war eine veritable Hitzeschlacht in Neckarsulm, bei der es trotz Temperaturen weit über der 30-Grad-Marke und verhaltener Resonanz einiger Klubs mit nur neun Teilnehmern viel gutes Rugby zu sehen gab.
Besonders motiviert zeigte sich RGH-Verbinder Fabian Heimpel, der nach anderthalb Jahrzehnten seine letzten Auftritte in Orange absolvierte, nachdem er vor kurzem sein Karriereaus verkündete (mehr dazu im TR-Interview). Der 32-jährige führte seine RGH als bester Spieler des Turniers (MVP) zum insgesamt 14. nationalen Siebener-Titel.
Nachdem das packende Endspiel zwischen den Heidelberger Rivalen SCN und RGH im Vorjahr erst in der Verlängerung entschieden wurde, sorgten die RGH-Rugger um die Wolfpack-Asse Lichtenberg und Co. dieses Mal früh für klare Verhältnisse. Schon zur Halbzeit stand es im Endspiel 21:0.
Die RGH-Frauen schafften es ihrerseits bis ins Halbfinale in Hannover
Nach der Pause verteidigte die RGH clever und sorgte mit einem weiteren Versuch für die Titelentscheidung. Am Ende hieß es 28:5 und die Siebener-Spezialisten vom Harbigweg können sich nun erneut deutscher Meister nennen. Den dritten Platz sicherten sich die Beerbarians, ein Einladungsteam mit zahlreichen erfahrenen Bundesliga-Assen, dessen Name im Vorfeld unnötigerweise für Diskussionen in den sozialen Medien gesorgt hatte.
Für Stirnrunzeln sorgte die Tatsache, dass der im kleinen Finale unterlegene RK Heusenstamm später via Facebook trotz 24-29 Niederlage den dritten Rang für sich reklamierte mit dem Hinweis das „drittbeste Vereinsteam“ Deutschlands zu sein. Gerade wenn man den Anspruch hat, zu den besten Siebener-Teams des Landes zu zählen, eine eher schwache Geste.
SCG ringt HRK in allerletzter Minute nieder
Bei Gastgeber Odin Rugby fanden sich zwölf Teams aus der gesamten Republik ein, um den zweiten Siebener-Titel bei den Frauen nach Corona auszuspielen. Bei den Frauen schafften es die Hannoveranerinnen von Germania List sich den Titel gegen Vorjahressieger HRK zu sichern und den Zebras somit das Double aus Fünfzehner- und Siebener-Meisterschaft zu verwehren. Dabei spielten die HRK-Damen bis ins Halbfinale ein nahezu perfektes Turnier ohne einen Gegenpunkt und schalteten Erzrivale Neuenheim in der Vorschlussrunde mit 21-12 aus.
Die im Vorjahr deutlich unterlegenen Germaninnen lagen gegen den HRK bis zur letzten Aktion des Spiels wegen einer verpassten Erhöhung mit 5-7 zurück und schafften mit dem Schlusspfiff den erlösenden Versuch zur Meisterschaft. Der Jubel des zahlreich vertretenen Anhangs kannte keine Grenzen - es war der erste Titel seit 2004 für die Lister Damen!
Der Titel blieb in Hannover: Germania List wird erstmals seit 19 Jahren Meister im Siebener der Frauen
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