Drei Tage spektakuläres Rugby haben bei Fans, Spielern, Offiziellen und den Medien Eindruck hinterlassen. Foto (c) Perlich
Über 5.000 Fans feierten am Wochenende bei den Hamburg 7s das erste große Rugby-Event in der olympischen Variante auf deutschem Boden seit vier Jahren. Trotz kurzer Vorbereitungszeit stellten die Beteiligten ein Event auf die Beine, das für viel positive Resonanz sorgte und zukünftig noch wachsen soll. Dem Rugbysport in der Hansestadt soll dies mittel- und langfristig einen Schub geben und dazu haben sowohl die Siebener-Damen, als auch die Siebener-Herren ein Heimturnier.
Nicht einmal ein halbes Jahr vor den Hamburg 7s begannen die Planungen für das Event nachdem Rugby Europe auf Rugby Deutschland zugekommen war. Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit war das, was die Organisatoren rund um die Hamburger Klubs, den HHRV und Rugby Deutschland in drei Tagen auf die Anlage am Steinwiesenweg ablieferten, allemal sehenswert.
Zuschauer, Spieler, Organisatoren, sowie die Offiziellen von Rugby Europe zeigten sich im Anschluss zufrieden bis begeistert und trotzdem unterstreicht HHRV-Chef Nils Zurawski: „Wir haben das Potenzial dieses Turniers nur angekratzt!“ Wohin die Reise gehen könnte, hatte Rugby-Deutschland-Vorstand Manuel Wilhelm gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dargelegt.
Sportlich wusste Jakob Dipper zu überzeugen
Perspektive: Umzug ins Millerntorstadion und Olympia-Quali 2028
Ein noch viel größeres Turnier im rund 30.000 Zuschauer fassenden Millerntorstadion, welches dann auch als Quali für Olympia 2028 in LA dienen könnte mit einem dazugehörigen Rugby-Festival à la Dubai 7s auf dem neben dem Stadion liegenden Heiliggeistfeld stattfindet. Doch das ist zunächst Zukunftsmusik, denn ob die Veranstaltung im kommenden Jahr stattfindet, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu 100% fest.
Nils Zurawski, der neben seinem Amt beim Verband der Hansestadt auch Vorsitzender der Rugby-Abteilung bei Deutschlands mitgliederstärkstem Klub Sankt Pauli ist, sieht die Chancen für eine Fortsetzung aber als sehr groß an. Die Stadt, Rugby Europe, Rugby Deutschland und die Hamburger Klubs sind alle daran interessiert und werden ihr Möglichstes dafür tun.
Dann wohlmöglich erneut am Steinwiesenweg, der potenziell noch mehr Zuschauern Platz bieten könnte. Schon jetzt reichte es aber für eine großartige Atmosphäre, wie auch Lokalmatador Ben Ellermann im Gespräch mit TR unterstrich. „Die Zuschauer waren nah dran und laut - das hat uns gepusht.“ Einige der Ü30-Spieler gar zu neuen Höchstleistungen, wie Ellermann mit einem Augenzwinkern ergänzt.
Spieler hoffen auf Fortsetzung
Ellermann hofft, dass dieses „super geile Turnier“ seine Fortsetzung findet und künftig noch größer wird. Schon jetzt sei es ein Privileg gewesen, vor dermaßen vielen Freunden und Familie spielen zu dürfen. Schon jetzt überraschte auch die mediale Aufmerksamkeit, die dieses Turnier in Hamburg und darüber hinaus erhielt.
In der fußballfreien Zeit beschäftigten sich mehrere überregionale Zeitungen mit dem Turnier, dazu übertrugen Sport 1 und DAZN live. In Hamburg war die Aufmerksamkeit noch einmal größer. Vom NDR, über das Hamburger Abendblatt, bis zur Boulevard-Zeitung Morgenpost berichteten alle größeren Medien über das Event.
Besonders der sonst Rugby ignorierende Boulevard lobte das Event in höchsten Tönen: Die Mopo sprach von einer dreitägigen „Rugby-Party“ und davon, dass Hamburg auf eine Fortsetzung hoffe.
Spieler und Fans waren zufrieden, die Offiziellen arbeiten an einer Fortsetzung der Hamburg 7s
Hoffnung für den Rugbysport in Hamburg insgesamt
Dieses Medienecho sowie das gesteigerte Interesse verspürten auch die Spieler, wie Ben Ellermann erläutert. Insgesamt dürfte sich dies zweifelsohne positiv auf den Rugbysport in der Hansestadt auswirken. HHRV-Präsident Zurawski glaubt nicht, dass den Klubs der Stadt nun die Türen eingerannt werden, verspricht sich aber ein „Wachstum in die Tiefe“.
Dieses hatte man auch im Anschluss an die Oktoberfest 7s in München wahrgenommen, wo die dortigen Klubs bis zum Pandemiebeginn starkes Wachstum verzeichneten. Vielmehr hofft man in Hamburg aber darauf, dass der Sport so noch mehr etabliert wird, dass Rugby für mehr Leute zum Begriff wird.
Das wiederum dürfte sich beispielsweise auch dann positiv auswirken, wenn sich die Hamburger Klubs auf Sponsorensuche begeben, nach Spielflächen suchen, oder schlicht auch bei den Zuschauerzahlen der Events an der Saarlandstraße.
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