Dank des Relegationssieges der Füchse wird es auch kommende Saison Bundesliga-Rugby in Heusenstamm zu sehen geben. Foto (c) Seufert-Chang
Der Rugby Klub Heusenstamm spielt auch kommende Saison in der ersten Rugby-Bundesliga, so viel steht fest. Denn nach dem 15:0 Sieg über den RC Luxemburg im Relegationsspiel haben die Füchse den Klassenerhalt gesichert und sind in zwei Monaten dabei, wenn die Bundesliga-Saison 2023/2024 beginnt. Doch die sportliche Zukunft bei den Füchsen ist derzeit alles andere als rosig, da einige Stützen wegbrechen werden.
Während der große Lokalrivale Frankfurt 1880 den dritten Meistertitel in Serie gewann, ging es für die Heusenstammer in Luxemburg um alles. Die Füchse mussten nach ihrem vorletzten Rang in der regulären Saison den Klassenerhalt im Nachsitzen schaffen und zwar auswärts.
Der Gegner RC Luxemburg war keineswegs zu unterschätzen, denn die Himmelblauen waren im im Gegensatz zu Heusenstamm Rhythmus, nachdem sie zunächst Rottweil geschlagen hatten und dann hauchdünn den Kölnern unterlegen waren. Die Rückkehr ins Oberhaus nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit war das erklärte Ziel der heimstarken Gastgeber.
Gegen Luxemburg in der Relegation zeigte der RKH in den entscheidenden Momenenten seine Klasse
Doch auf dem künstlichen Grün im Großherzogtum zeigte der RKH in den entscheidenden Momenten die Klasse, die man im Saisonverlauf wohl zu selten gezeigt hatte. In Durchgang eins war es erst Prop Benjamin Polheim, der sich mit viel Power seinen Weg über die Linie wuchtete.
Die feinere Klinge nutzte Nationalspieler Zinzan Hees auf dem Weg zum zweiten Versuch. Er wurde freigespielt und war für die Gastgeber zu schnell, um ihn wieder einzufangen. Zusammen mit einer Erhöhung und einem Straftritt von RKH-Kicker Patrick Schuster führten die Füchse zur Pause mit 15:0.
In Durchgang zwei ging es weiterhin heiß her, Luxemburg warf alles in die Waagschale, biss sich aber an der Füchse-Defensive die Zähne aus und kam aber nicht mehr zu weiteren Punkten. Kurz vor Schluss kassierten die Heusenstammer noch einen Platzverweis, der aber zumindest in diesem Spiel keine Folgen hatte.
Klassenerhalt gesichert, die sportliche Zukunft aber nicht
Heusenstamm wird also ein weiteres Jahr Rugby-Bundesliga spielen, jedoch steht den Füchsen wohl ein personeller Aderlass bevor. Der Lokalkonkurrent Offenbach, welcher bekanntermaßen finanziell deutlich üppiger ausgestattet ist, wird den Füchsen wohl einige Leistungsträger abwerben.
Die Rede ist von acht Spielern, die den kurzen Weg zum Lokalrivalen im Nachbarort gehen werden - darunter mit Spielmacher Tobi Apelt, Hakler Gino Gennaro und Kapitän Luca Frischkorn drei absolute Leistungsträger. Gegenüber der Offenbach Post spricht RKH-Präsident Markus Walger von „menschlicher Enttäuschung“ angesichts der Umstände dieses Wechsels, wobei er dies angesichts der finanziellen Anreize nachvollziehen könne.
Auf die Füchse kommt damit ein heftiger Umbruch zu, auf den man sich wohl nicht lange hat vorbereiten können, wie Walger weiter ausführt. Nachdem die Füchse schon in der abgelaufenen Saison eine dünne Kaderdecke hatten, dürfte es nun noch einmal schwieriger werden für den Traditionsklub.
Nach dem 11-10 Derbysieg über Offenbach hatten zahlreiche Füchse-Spieler „Herz schlägt Geld“ in den sozialen Medien gepostet. Nur wenige Monate später stellt sich die Situation ganz anders dar. Die Freude über den Klassenerhalt hat dies allemal getrübt.
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