Die deutschen Damen und Herren landeten am Ende auf Rang sechs in der Olympia-Quali. Foto (c) Perlich
Die beiden deutschen Teams haben den Olympic Qualifier im Rahmen der European Games im polnischen Krakau jeweils auf dem sechsten Platz abgeschlossen. Doch während das für die deutschen Frauen einmal mehr als guter Schritt nach vorn gewertet werden kann, hatten die deutschen Männer sich sicher mehr erhofft. Die mögliche Olympia-Qualifikation war bereits mit dem Aus im Viertelfinale passé.
Die Rugby-Deutschland-Frauen hatten auch am dritten Turniertag in Krakau gezeigt, dass sie in dieser Saison einen guten Schritt nach vorn gemacht haben. IN der Spielrunde um die Plätze 5 bis 8 bekam man es erneut mit Portugal zu tun, gegen die man in der Vorrunde noch knapp verloren hatte. Dass das eine unnötige Niederlage gewesen war, bewies man nun im zweiten Aufeinandertreffen, in dem man die Partie über weite Strecken kontrollierte. Kapitänin Mette Zimmat und Johanna Hacker, die einen Pass abgefangen und dann freie Bahn hatte, legten die Versuche zum 10:0-Pausenstand. Portugal verkürzte danach zwar auf 7:10, doch Sophie Hacker und Gesine Adler sowie eine Erhöhung von Clara Tauschek machten den sprichwörtlichen Sack zu und besorgten den verdienten 22:7-Erfolg.
Auch gegen das Weltserienteam aus Spanien sah es lange richtig gut aus. In der ersten Hälfte hatte man sogar Oberwasser, schenkte den Ibererinnen jedoch nach einer deutlich überworfenen Gasse direkt zur Gegnerin die 0:7-Führung. Weil Spaniens Defensive gut dagegenhielt, blieb es dabei bis zur Pause. Danach allerdings übernahm Spanien mehr und mehr die Initiative, legte noch dreimal nach. Mette Zimmat konnte dies nur noch mit einem Versuch zum zwischenzeitlichen 5:19 beantworten. Am Ende stand ein etwas zu hoch ausgefallener 26:5-Sieg für die favorisierten Spanierinnen.
"Wir haben gegen Spanien das Spiel lange gut kontrolliert, aber leider am Ende unsere Kontaktpunkte nicht bestimmt", analysierte Nationaltrainer Max Pietrek. "Generell sind wir trotzdem sehr zufrieden mit dem sechsten Platz. Das Spiel gegen Portugal war ein Zeichen, dass wir auch wieder aufstehen und tolles Rugby auf guten Niveau spielen können. Wir sind wieder ein bisschen besser geworden. Ich bin sehr stolz auf die Gruppe und freue mich schon auf den nächsten Schritt in Hamburg."
Auch die Männer machten es gegen Italien im Halbfinale der Runde um die Plätze 5 bis acht besser als in der Gruppenphase, wo man unentschieden gespielt hatte. Aber auch diesmal war es ein hart umkämpftes Spiel, welches lange im Mittelfeld hin und her wogte. Italien hatte dem erhöhten Versuch von Anton Gleitze vor der Pause zwei entgegenzusetzen, führte 14:7. Doch dann drehten Ben Ellermann und Carlos Soteras Merz mit von Niklas Koch erhöhten Versuchen die Partie. Doch Italien schlug noch einmal zu, und es drohte erneut ein Remis und damit Verlängerung. Doch der Erhöhungskick der Azzurri klatschte an den Pfosten, sodass das Wolfpack am Ende knapp mit 21:19 siegreich blieb.
Das gelang dann im abschließenden Spiel um Platz 5 überhaupt nicht. Gegen Belgien war es für das deutsche Team ein gebrauchtes Spiel, in dem kaum etwas zusammenlief. Die RD VII bekam zu keinem Zeitpunkt richtig Zugriff, tat sich zudem schwer mit der teils nickeligen Spielweise des Gegners und schwächte sich zudem mit gleich zwei Gelben Karten selbst, sodass am Ende ein 0:24 (0:12) zu Buche stand, dass zwar keinerlei Auswirkungen hat, aber niemanden im Team zufriedenstellt.
„Ja, das war kein schöner Abschluss“, fand auch Bundestrainer António Aguilar. „Es ist immer schwer, nochmal stark zurückzukommen nach so einer Enttäuschung wie gestern. Gegen Italien konnten wir noch mal einen Sieg einfahren, aber gegen Belgien lief eigentlich alles gegen uns. Wir haben überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden. Jetzt gilt es, die positiven Dinge mitzunehmen für das Heimturnier in Hamburg. Die Vorfreude darauf ist groß bei den Jungs.“
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