Der Traum von Olympia muss weitere vier Jahre verschoben werden. Foto (c) Perlich
Tag zwei bei den European Games endete für das deutsche Team mit dem enttäuschenden Aus im Viertelfinale. Trotz guter Leistung reichte es gegen Topfavorit Irland nicht - die Iren setzten sich mit 19-7 durch. So wartete mit dem Team GB ein weiterer Topfavorit im Viertelfinale und trotz der Underdog-Rolle zeigte sich das deutsche Wolfpack gegen das Mutterland mindestens ebenbürtig. Am Ende fehlten bei der 10-14 Niederlage nur wenige Meter zum gewinnbringenden Versuch.
Als Robin Plümpe in der letzten Spielminute beim Stand von 10-14 an der Außenlinie freigespielt wurde und der RGH-Stürmer auf die Linie zustürmte, war die Sensation zum Greifen nah. Der Wolfpack-Prop sprintete Richtung Mallinie und dem siegbringenden Versuch entgegen, wurde aber drei Meter vor dem Versuch ins Aus getacklet.
Es sollte trotz der fortgeschrittenen Spielzeit nicht die allerletzte Gelegenheit werden: Die fällige Gasse des Team GB an der Fünf-Meter-Linie führte zu Chaos, aus dessen sich das Mutterland mit einem weggeklatschten Ball befreite. Schiedsrichter Duarte wollte das Spiel schon beenden, da intervenierte der Video-Schiri.
Denn bekanntermaßen kann man das ovale Leder ins Aus kicken, aber nicht im Stile eines Volleyballers wegklatschen, insbesondere um dem anderen Team den Zugriff zu gewähren. Ein Straftritt, oder gar ein Strafversuch wären die logische Folge gewesen.
Hauptschiedsrichter Duarte überstimmt den Video-Ref zu Ungunsten des Wolfpacks
Während der Video-Schiedsrichter dies dem Hauptschiedsrichter Duarte vortrug, einigten sich die Wolfpack-Spieler schon darauf, dass man das Fünf-Meter-Gedränge nehmen werde. Doch zur Überraschung auch der Spieler des Team GB teilte Duarte die Ansicht des TMO nicht und pfiff das Spiel ab. Damit kosteten die beiden verpassten Erhöhung dem deutschen Team die Chance auf das Ticket für Paris.
Dabei hatte das deutsche Team in den 14 Minuten zuvor mit zwei Versuchen und weiteren Großchancen gegen ein World-Series-Team, dass die Ressourcen des englischen, schottischen und walisischen Verbands zur Verfügung hat, eine unfassbar starke Leistung abgeliefert. Man war nur wenige Meter davon, einem der besten Teams im Siebener die Olympia-Quali zu verbauen und hätte gegen Spanien gute Chance gehabt, selbst im Rennen um Paris 2024 zu bleiben.
Lebenszeichen nach sportlichem Durchhänger
Nach enttäuschenden Monaten mit den beiden Turnieren von Stellenbosch und an der Algarve beim EM-Auftakt mit einem sportlichen Durchhänger, den man aus den letzten Jahren vom Wolfpack nicht gewohnt war, sendete das Team ein wichtiges Lebenszeichen. Viel mehr war es aber auch nicht, da der Traum von Olympia vier weitere Jahre verschoben werden muss.
Wie das Team dann aussehen wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Mit Fabian Heimpel hatte vor wenigen Tagen erst einer der erfahrensten Wolfpack-Spieler sein Karriereaus verkündet. Es dürften weitere bekannte Gesichter folgen. Diese Generation von Spielern wird dann hoffentlich zusammen mit Spielern wie Tim Lichtenberg, Ben Ellermann und den Gleitze-Brüdern, bis dahin allesamt Spieler im besten Rugby-Alter, den nächsten Schritt gehen können.
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