Frankfurt 1880 gewann im Duell mit Handschuhsheim deutlich und steht zum dritten Mal in Serie im Endspiel. Foto (c) Seufert-Chang
Das Endspiel der Rugby-Bundesliga wird in knapp zwei Wochen zwischen dem SC Neuenheim und Titelverteidiger Frankfurt 1880 ausgetragen. Während die Männer aus der Main-Metropole gegen den TSV Handschuhsheim dominierten, musste der Sportclub in Hannover bis zur allerletzten Sekunde zittern.
Hannover 78 16-19 Sportclub Neuenheim
Am Ende trennten die beiden Rivalen nur drei Punkte, ein einziger Straftritt. Am Ende waren auch die Gäste voll des Lobes über die Gastgeber: „Hannover 78 ist ein Team, das auch in der Südstaffel reüssieren könnte“, so SCN-Team-Manager Axel Moser, der auch die „große Hannoveraner Kulisse“ hervorhob.
Neuenheim dominierte im ersten Durchgang die Standards und hatte ein wenig mehr Ballbesitz, biss sich dabei jedoch immer wieder die Zähne an der Defensive der 78er aus. Beide Teams wussten ansehnlich zu kombinieren, punkteten aber nur vom Hütchen. Hannover-Schluss Alex Brosowski brachte die Gastgeber mit 3:0 in Führung, aber Neuenheim kam noch vor dem Pausenpfiff zu sechs Punkten durch Alex Klewinghaus.
Direkt nach dem Wiederanpfiff dann der erste Wirkungstreffer. Schluss Brosowski fand eine Lücke in der Gäste-Defensive und machte mit einem Solo wichtige Meter. Die letzten Meter über die Linie machte dann 78-Achter Falk Duwe mit der Brechstange und mit der Erhöhung von Brosowski war 78 plötzlich 10-6 vorne.
Doch die Fans der Gastgeber konnten die Führung nur kurz genießen. Innerhalb der folgenden sechs Minuten gelang den Gästen ein Doppelschlag. Zwei Mal kombinierten die Königsblauen bis zur Eckfahne durch und zwei Mal war es Außen Alex Klewinghaus, der das Finish besorgte. Plötzlich führte Neuenheim mit noch rund 30 Minuten verbleibender Spielzeit mit 16-10.
Weitere drei Zähler von Kicker Klewinghaus erhöhten den Abstand auf über einen verwandelten Versuch. Doch die Hannoveraner gaben sich nie auf und kamen ihrerseits durch zwei Straftritte vom eingewechselten Jan Piosik noch auf 16-19 heran. In den letzten Minuten versuchten die Gastgeber noch einmal alles, jedoch hielt die SCN-Defensive bis zum erlösenden Schlusspfiff.
78-Coach Christian Doering resümierte nach dem Spiel gegenüber TR: „Glückwunsch an den SCN. Ein tolles ausgeglichenes Spiel! Wir konnten heute nicht ganz an die Leistung des Viertelfinale anknüpfen. Leider haben wir zwei drei Fehler zu viel gemacht, welche auf dem Niveau gleich bestraft wurden. Dennoch hätten wir heute auch als Sieger vom Platz gehen können, was auch nicht unverdient gewesen wäre.“
Insgesamt sieht er den Norden in den diesjährigen Playoffs gut repräsentiert. Beim SCN wiederum richtet sich der Blick nun logischerweise auf das Endspiel in zwei Wochen. „In Frankfurt brauchen wir eine deutliche Steigerung“, so SCN-Team-Manager Moser im Anschluss an die Partie.
SC Frankfurt 1880 48-8 TSV Handschuhsheim
Nur eine Halbzeit lang konnten die Löwen das Halbfinale in Frankfurt einigermaßen spannend gestalten, nachdem man noch im Mai deutlich souveräner in Frankfurt aufgetreten war. Bereits zur Pause lag Frankfurt mit 17-8 vorne und konnte dann in der zweiten Hälfte auch dank der stark besetzten Bank deutlich davonziehen.
Die Löwen hatten nicht mehr viel entgegenzusetzen und lieferten ihre wohl schwächste Leistung gegen den Titelverteidiger seit Jahren ab. Frankfurt hat nun gegen den SC Neuenheim die Chance, den Titel-Hattrick perfekt zu machen. Dabei wird man in Frankfurt keineswegs den Fehler machen und die Neuenheimer unterschätzen.
Noch in der Rückrunde hatte Königsblau den Achtzigern ein Remis abgetrotzt. Dennoch dürfte der Titelverteidiger favorisiert in dieses Endspiel gehen.
|