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Zweimal Rang 7 bei erstem EM-Turnier - Enttäuschung und Zufriedenheit im deutschen 7er-Rugby-Lager
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Geschrieben von Pressemitteilung Rugby Deutschland   
Sonntag, 11. Juni 2023

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Steffi Gruber sicherte mit Ihrem Versuch am Ende Rang sieben mit dem Versuch in der Nachspielzeit gegen Tschechien. Foto (c) Perlich

Die deutschen 7er-Rugbymänner werden in dieser Saison wohl nicht mehr um den Europameisterschafts-Titel mitspielen. Im ersten von zwei Turnieren der Rugby Europe Sevens Championship im portugiesischen Vila Real de Santo António musste sich das Wolfpack von Bundestrainer António Aguilar am Ende mit Rang sieben zufriedengeben und haben damit in vier Wochen bei den Hamburg 7s (7. bis 9. Juli) nur noch rechnerisch Chancen auf einen Spitzenplatz in der Gesamtwertung. Die deutschen Frauen hingegen, die bei den Algarve 7s ebenfalls auf dem siebenten Platz landeten, blicken auf ein starkes Turnier zurück und auf eine gute Chance voraus.

„Wir freuen uns sehr über die gute Platzierung unserer Frauen“, unterstreicht Manuel Wilhelm, Vorstand Leistungssport in Rugby Deutschland. „Damit haben sie jetzt eine durchaus realistische Chance sich bei den Hamburg 7s erstmals für die Challenger Series zu qualifizieren und dort um den Aufstieg in die World Series zu spielen. Das Team hat hier eine Riesenleistung abgeliefert, und wir hoffen alle, dass sie das in Hamburg in vier Wochen bestätigen können.“

Über das Abschneiden der Männer an der Algarve überwiege natürlich die Enttäuschung, aber: „Auf der anderen Seite muss man auch festhalten, dass wir vier Spiele gewonnen und zwei ganz knapp verloren haben. Der Finalist Georgien war im Gruppenspiel gegen uns chancenlos. So ist es manchmal in 7er-Turnieren, auch wenn es wehtut und das Klassement für uns natürlich blöd aussieht. Schon morgen geht der Fokus voll auf den Olympic Qualifier. Wir werden noch 14 Tage hart an uns arbeiten und gehen dann unser nächstes, wichtigstes Ziel in dieser Saison an.“

Nach einer nahezu makellosen Gruppenphase mit Siegen gegen Rumänien (26:12), Georgien (26:7) und Italien (12:7) bekam man es im Viertelfinale schon mit dem Weltserienteam Großbritannien zu tun, das in seiner Gruppe nur Dritter geworden war. Nach einem verschlafenen Beginn und einem 0:17-Rückstand kam man noch auf 12:17 heran, setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte und bekam noch den Gegenversuch zum 12:22, anstatt selbst noch den Sieg zu holen.

Damit ging es in der Platzierungsrunde nur noch um Platz fünf. Doch auf dem Weg dahin musste sich das Wolfpack Gastgeber Portugal in einem hin und her wogenden Spiel trotz einer starken Anfangsphase denkbar knapp mit 19:21 (12:7) geschlagen geben, sodass für die RD VII am Ende nur noch Rang sieben zu erreichen war.

Im Platzierungsspiel war es ein harter Kampf gegen Italien, dass den Deutschen alles abverlangte und Mitte der zweiten Hälfte zum 12:12 ausgleichen konnte. Doch am Ende legte Felix Hufnagel den entscheidenden versuch zum 17:12-Sieg.

“Am Ende natürlich kein zufriedenstellendes Ergebnis für uns. Wir waren weit entfernt von dem Ziel, welches wir uns im Vorfeld gesteckt hatten“, konstatierte Bundestrainer António Aguilar. „Immerhin haben wir das Turnier mit einem positiven Ergebnis beendet. Aber: Wir wollten im Vorfeld der Olympia-Qualifikation ein gutes Turnier spielen, was uns offensichtlich nicht gelungen ist. Wir konnten sehen, welche Spieler unter so hohem Druck performen konnten, und bei welchen das noch nicht so war. Wir verlangen viel von den Spielern, sie müssen sich in jedem Spiel, in jedem Training beweisen und für die nächsten Aufgaben empfehlen. Jetzt haben wir in Krakau das größte Ziel dieser Saison vor Augen. Bis dahin haben wir noch zwei Wochen viel zu tun, um dann bestmöglich vorbereitet um das Olympia- Ticket zu kämpfen.“

Frauen verbuchen mit Rang sieben gutes Resultat

Während die deutschen Männer mit Platz sieben nicht zufrieden sein können, dürfte die Stimmungslage bei den Rugby Deutschland Frauen besser sein. Mit Rang sieben im ersten EM-Turnier hat man in etwas das erreicht, was man sich im Vorfeld erhofft hatte. Und Nationaltrainer Max Pietrek stellt seinem Team ein sehr gutes Zeugnis aus.

„Das ist ein gutes Ergebnis, auch wenn vielleicht sogar mehr hätte drin sein können. Wir hatten den Blick, ehrlich gesagt, gar nicht so sehr auf das Thema Klassenerhalt gelegt. Wir wollten ein gutes Turnierspielen und eine gute Platzierung erreichen, das ist uns gelungen. Man sieht deutlich, dass die

Weltserienteams ein gutes Stück vor dem Rest im Wettbewerb liegen. Aber wir haben gegen Spanien zweimal eine gute Halbzeit gespielt, hatten ein starkes letztes Spiel mit unglaublichem Kampfgeist. Die Mädels zeigen großen Willen und tollen Teamgeist. Jetzt ist es wichtig, dass wir uns gut erholen und dann vor allem körperlich noch was draufpacken für den Olympic Qualifier in Krakau und dann das zweite EM-Turnier in Hamburg.“

Die Frauen zeichnete bei den Algarve 7s aus, dass sie sich im Turnier immer weiter steigerten. In der Gruppenhase hatte man zwar gegen das Weltserienteam aus Spanien eine gute Halbzeit gezeigt, musste dann aber doch ebenso eine Niederlage (2:22) hinnehmen wie noch deutlicher in der zweiten Partie gegen Irland (5:43). Mit dem überzeugenden Auftritt und einem 28:5 gegen Schweden zog die RD VII als zweitbester Gruppendritter ins Viertelfinale ein, wo dann Vorjahressieger Polen klar eine Nummer zu groß war und Rugby Deutschland mit 31:0 abfertigte.

Doch in der Platzierungsrunde wussten die deutschen Damen dann wieder zu überzeugen. Zwar reichte eine erneut starke erste Halbzeit nicht, um diesmal eine Überraschung gegen Spanien zu schaffen. Am Ende hieß es 14:38 (14:14) aus deutscher Sicht. Aber dann behielt man gegen Tschechien in einem echten Fight um Platz sieben, der bis in die Verlängerung ging, trotz zweimaliger Unterzahl am Ende die Oberhand. Steffi Gruber war es, die in der Extra Time den entscheidenden Versuch zum 17:12 (12:12, 5:5) legte.

Schiedsrichterin Maria Latos überzeugt an der Algarve

Neben dem sportlichen Abschneiden der beiden deutschen Teams machte eine deutsche Schiedsrichterin beim ersten EM-Turnier einmal mehr auf sich aufmerksam. Maria Latos hatte die Verantwortlichen mit ihren Leistungen im Turnier so überzeugt, dass sie am Ende das Finale des Frauen-Turniers leiten durfte, was ihr erwartungsgemäß auch sehr souverän und gut gelang.

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