Bastian van der Bosch führt das deutsche Team als einer der erfahrenen Leistungsträger in die EM. Foto (c) Perlich
Morgen beginnt für die deutsche Siebener-Nationalmannschaft der Herren (und der Damen, Vorschau folgt) die Europameisterschaft. Beim ersten von zwei Turnieren an der portugiesischen Algarve will das deutsche Team vorlegen. Es gilt sich eine möglichst gute Ausgangslage für die Olympia-Quali in Krakau, so wie für das zweite EM-Turnier in Hamburg zu sichern, wo möglichst der Titel herausspringen soll.
Eines der Ziele unseres Wolfpacks in diesem Sommer ist der EM-Sieg auf heimischen Boden in fast exakt einem Monat in Hamburg. Dazu steht in wenigen Wochen in Krakau die Olympia-Quali bei den European Games an, woraufhin man seit Monaten arbeitet. Für beide Turniere gilt es, sich bereits in Portugal an diesem Wochenende eine gute Ausgangslage und damit vermeintlich einfache Gruppengegner zu sichern.
Coach António Aguilar sieht das Turnier in seinem Heimatland als letzten wichtigen Schritt in Richtung Olympia-Quali. Auch wenn er und Clemens von Grumbkow bei der Kadernominierung einige Kompromisse machen mussten, gibt sich Aguilar zuversichtlich. „Die Stimmung im Kader ist sehr gut“, so der Portugiese weiter.
Morgen startet das deutsche Team mit den ersten beiden Gruppenspielen in die EM. Kurioserweise ist das Wetter im Ferienparadies für diese Jahreszeit deutlich zu kübhl, kühler und regnerischer gar als derzeit in Deutschland. Im Verlauf des dreitätigen Turniers soll es aber wettertechnisch bergauf gehen, so dass uns keine Schlammschlacht, wie in Stellenbosch erwartet.
Einige Leistungsträger fehlen
Im Vergleich zu den Turnieren der Challenger Series in Südafrika fehlen mit Jack Hunt und Jonathan Dawe zwei wichtige Leistungsträger im deutschen Kader, Tim Lichtenberg und Fabian Heimpel sind nicht rechtzeitig fit geworden. Dafür rücken mit Routinier Phil Szczesny ein absoluter Routinier und mit Jakob Dipper ein talentierte Nachwuchsspieler in den Kader. Außerdem feiert Robin Plümpe, der lange mit einer Knieblessur ausfiel, seinen ersten Einsatz bei einem wichtigen Turnier.
Der Wolfpack-Kader für den EM-Auftakt
Die deutsche Mannschaft hat, dank Rang zwei im Vorjahr in der EM-Gesamtwertung, als Gruppenkopf drei schlagbare, aber keinesfalls zu unterschätzende Gegner. Auftaktgegner Rumänien ist auf dem Papier der schwächste Gegner und darf für das deutsche Team eigentlich kein Gradmesser sein.
Schwieriger ist da schon das zweite Spiele am Freitag gegen Georgien - immerhin hatten es die Georgier im August des Vorjahres bei der Challenger Series ins Endspiel geschafft und hatten auf dem Weg dahin Hongkong und Chile besiegt. Am Samstag dann wartet der letzte Gegner Italien, gegen den es um den Gruppensieg gehen dürfte.
Die deutschen Gruppenspiele
Freitag
14:14 Uhr Deutschland - Rumänien
19:14 Uhr Deutschland - Georgien
Samstag
13:14 Uhr Deutschland - Italien
Selbst mit einem Gruppensieg wäre ein einfacher Viertelfinalgegner keineswegs garantiert, denn das Feld ist in diesem Jahr bei der EM äußerst stark besetzt. Neben den Gastgebern aus Portugal und den starken Spaniern, die es beide auch noch um die Olympia-Quali kämpfen, starten die World-Series-Teams Irland und Großbritannien mit starken Teams.
Die Iren bieten einen sehr starken Kader auf, der auf dem Papier besser ist, als die bei den letzten World-Series-Events. Mit Terry Kennedy kehrt einer der irischen Superstars zurück, während mit Jordan Conroy, Billy Dardis, Mark Roche und Harry McNulty auch alle anderen namhaften Iren mit an Bord sind.
Für das deutsche Team kann die Losung deshalb nur heißen: In den ersten drei Partien den Rhythmus finden, das Viertelfinale überstehen und dann gegen die Top-Gegner Selbstbewusstsein sammeln. Denn die Algarve 7s sind nicht nur das erste EM-Turnier, sondern auch der Auftakt in einem extrem wichtigen Monat für das Wolfpack.
Hinweis: Das Turnier ist bei Rugby Europe gratis im Stream zu sehen. Jedoch muss man sich ein Profil anlegen, was wenige Minuten dauert und kostenlos ist.
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