Martin Johnson, der die englische Nationalmannschaft 2003 als Kapitän zum Sieg der Weltmeisterschaft geführt hat, wird ab Juli seine neue Stelle als Manager derselben annehmen, sein Vertrag läuft zunächst bis 2011.
Dies wurde am Mittwoch bei einem speziell einberufenen Treffen der RFU bekanntgegeben.
Johnson wird nicht mit Brian Ashton zusammenarbeiten, letzterer wird zukünftig nicht weiter als Englands Head Coach arbeiten.
Laut Rob Andrew, dem Elite Rugby Direktor der RFU, wird der 38-jährige Johnson die volle Kontrolle über das englische Team haben, das betreffe auch die Entscheidungen bezüglich des Trainings, des Management Teams sowie die Spielerauswahl. Johnson hat des Weiteren bestätigt, dass die Coaches John Wells und Mike Ford in ihren Positionen als Trainer unter neuer Führung verbleiben werden. Ein weiterer Trainer wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Aus persönlichen Gründen, so Johnson (seine Frau Kay erwartet ein Kind), kann er den neuen Job erst zum Juli antreten. Für das Spiel gegen die Barbarians in Twickenham am 1. Juni und weitere Spiele in Neuseeland wird daher Rob Andrew die Rolle des Team Managers vorübergehend übernehmen. Das Trainerteam wird bestehen aus John Wells, Mike Ford, Graham Rowntree und Jon Callard.
Brian Ashton, der von den Entscheidungen, die am Mittwoch getroffen wurden wenig begeistert sein dürfte, wurde die Stelle als Head Coach der National Academy der RFU angeboten. Dort wäre er für die England Saxons, sowie die U18 und die U20 zuständig, um die dort im Moment vorherrschende Erfolgslinie weiter verfolgen und ausbauen zu können.
Es wäre jedoch eine Überraschung, wenn er diesen Job annehmen würde, schließlich sind die getroffenen Entscheidungen ein herber Schlag für den 61-jährigen. Rob Andrew beteuerte jedoch er hoffe sehr, dass Ashton sich für die Stelle entscheiden würde, da er dem englischen Rugby angeblich noch viel zu bieten hätte.
Martin Johnson war in seiner Karriere Kapitän der Leicester Tigers, sowie der Englischen Nationalmannschaft. Von vielen als einer der besten Locks aller Zeiten betrachtet, hat er unter anderem die Nationalmannschaft zu einem Grand Slam und dem Sieg der Weltmeisterschaft geführt. Er war drei Mal mit den British Lions auf Tour und ist seither der einzige Spieler, der sie auf zwei verschiedenen Touren als Kapitän angeführt hat.
Johnsons Abschiedsspiel am 4. Juni 2005 war eines der größten Rugby Events des Jahres. Das war nicht das Einzige, was es historisch machte, es war auch das erste Spiel der All Blacks Legende Jonah Lomu nach seiner Nierentransplantation. Johnsons XV schlug Lomus mit 33:29 – alle Erlöse des Spiels wurden an Kinder- und Krebshilfen gespendet.
Im November 2006 wurden Gerüchte laut, dass der damalige Cheftrainer der englischen Nationalmannschaft Andy Robinson gefeuert werde sollte, Martin Johnson war damals auch einer der vielen Namen, die bei den Spekulationen um seine Nachfolge genannt wurden. Die RFU entschied sich schließlich jedoch für Brian Ashton.
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