Köln und Luxemburg sind die beiden Top-Teams im Westen. Foto (c) Santarelli
Wer schafft den Sprung in die Bundesliga? Die reguläre Saison in der 2. Bundesliga neigt sich langsam dem Ende zu und das Rennen um die Playoff-Plätze besonders im Süden erweist sich als besonders spannend. Während die Staffelsieger im Osten und Westen bereits feststehen ist hier noch alles offen. Die am 3.6. beginnenden Playoffs versprechen einige spannende Duelle.
West
Wohl schon lange haben die Kölner eine Niederlage nicht mehr dermaßen bejubelt. Beim RC Luxemburg traten die Domstädter am vergangenen Wochenende zu ihrem letzten regulären Spiel der zweiten Bundesliga West an. Es ging also gegen den einzig verbliebenen Konkurrenten, der noch immer drei Spiele mehr auszutragen hat.
Nach einem deutlichen 37-10 Hinspielsieg der Kölner war das Rückspiel kein spielerischer Leckerbissen, dafür aber umso enger. Jeder Kontaktpunkt und jedes Gedränge waren hart umkämpft und zur Pause hatten die Gäste aus Köln eine Führung von gerade einmal 3:0 nach einem Straftritt in der Tasche.
In Durchgang zwei schaffte es die Luxemburger Defensive die Kölner mehrmals an der eigenen Mallinie zu verteidigen. RCL-Kapitän Peter Barton zeigte dann im Spielverlauf selbst immer häufiger zu den Stangen und so wurde ein Kickduell aus diesem Spiel, das Luxemburg am Ende dank vier Straftritten und einem Dropgoal von Federico Inciarte mit 15-9 für sich entschied.
Köln-Kapitän Justus Gerlach gab sich dementsprechend im Anschluss nicht ganz zufrieden und erläuterte: „Leider war das Spiel etwas zerfahren, wir konnten nicht so oft unsere guten Ansätze mit Punkten belohnen.“ RCL-Vizekapitän Casmier Yandall lobte derweil explizit den Einsatz seines Teams in einem „sehr konfrontativen Spiel“, sowie die „massive Kraftanstrengung“ seines Teams im Stade Boy Konen.
Luxemburg hat nun noch drei Spiele nachzuholen in den kommenden drei Wochen. Aber selbst mit Siegen bei 1880 II, der SG Münster Wiedenbrück und gegen Bonn an diesem Wochenende kann der Bundesliga-Absteiger aus dem Vorjahr maximal nur noch mit dem RSV Köln gleichziehen. Dank des gewonnenen direkten Vergleichs wird Köln in jedem Fall vor Luxemburg landen und als bestes West-Team in die Playoffs einziehen.
Trainer Melvine Smith, in seiner zweiten Saison in der NRW-Metropole zeigt sich dementsprechend zufrieden: „Wir haben Platz eins im Westen geholt, was unser erstes Ziel diese Saison war, denn nach dem Vorjahr wissen wir, wie wichtig ein Heim-Halbfinale ist.“
Damals war Köln dem späteren Aufsteiger München knapp unterlegen, aber nun ist Smith der Überzeugung, dass sein Team bereit für den Aufstieg sei: „In meiner ersten Saison habe ich im Angriff und der Defensive einiges umgestellt und mittlerweile sind die Standards deutlich mehr in den Fokus gerückt - wir sind der Überzeugung, dass es mit dem Aufstieg klappen kann!“
Auf dem Weg dahin könnte es wieder gegen Luxemburg gehen. Doch vor einem möglichen Aufstiegs-Halbfinale müssen die Rugger aus dem Großherzogtum noch drei Spiele in Serie absolvieren - das Halbfinale wäre dann das fünfte Spiel am fünften Wochenende in Folge und das auswärts beim Süd-Sieger.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
RSV Köln |
10 |
43 |
+339 |
2 |
Walferdange |
9 |
29 |
+122 |
3 |
RC Luxemburg |
7 |
28 |
+143 |
4 |
SC Frankfurt 1880 II |
8 |
19 |
-35 |
5 |
SG Münster/Wiedenbrück |
9 |
7 |
-201 |
6 |
RC Bonn-Rhein-Sieg |
9 |
4 |
-368 |
Ost
Auch im Osten steht der Staffelsieger bereits fest, allerdings war der Weg dahin deutlich weniger spannend, als im Westen. Der Berliner SV spielt kommende Woche noch beim Schlusslicht RC Dresden, hat die Staffel Ost aber bereits souverän gewonnen. Der engste Verfolger Hohen Neuendorf wurde im direkten Duell vom BSV mit 30-10 geschlagen, hat bereits alle Spiele absolviert und liegt neun Zähler zurück. Die restliche Konkurrenz ist noch weiter abgeschlagen.
BSV-Trainer Niko Colic sieht die Bundesliga weiter als das Ziel an, nennt aber 2025 als das Zieldatum. „Wir als Verein und Team befinden uns auf unserem Weg in die Bundesliga 2025“, so Colic zu TR. Man wolle den positiven Trend fortsetzen und eine Rückrunde mit nur einem Gegenversuch spricht Bände über die Dominanz der Wilmersdorfer.
Im Osten das Maß aller Dinge, der Berliner SV aus Wilmersdorf
Gleichwohl warnt Colic, dass der Aufstieg eventuell noch zu früh kommen könnte. Denn vor allem in Sachen Physis sei man noch nicht auf dem Niveau der Erstligisten. Deshalb sei intern die Entscheidung gefallen in diesem Jahr noch nicht den Sprung ins Oberhaus zu wagen, sondern in der kommenden Spielzeit alles auf den Aufstieg auszurichten und in Testspielen gegen Bundesliga-Teams weiter an der Vorbereitung zu arbeiten und gleichzeitig Spieler aus der Jugend in den Kader einzubauen.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Berliner SV 92 |
9 |
43 |
+217 |
2 |
RU Hohen Neuendorf |
10 |
34 |
+164 |
3 |
SG Velten Hennigsdorf |
9 |
26 |
+17 |
4 |
USV Jena |
9 |
18 |
-53 |
5 |
SG Halle / Leipzig II |
10 |
11 |
-172 |
6 |
RC Dresden |
9 |
11 |
-173
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Süd
Im Süden ist die Entscheidung über den Staffelsieg noch nicht gefallen. Rottweil und Unterföhring sind die beiden Anwärter, die beide noch zwei Mal spielen müssen - im letzten Spiel dann gegeneinander, nachdem die Partie bereits zwei Mal verschobene werden musste.
Anders, als im Osten, wollen hier beide Anwärter den Aufstieg. Die RCR-Rugger um Kapitän Fabio Carella haben dabei die besseren Karten. Nicht nur konnten die Schwarz-Gelben in ihren drei bisherigen Punktspielen gegen den Heidelberger TV, StuSta München und Nürnberg drei Kantersiege einfahren.
Das entscheidende letzte Duell mit Unterföhring am 27.5. findet im Nordschwarzwald bei Rottweil statt. Doch die fünf Tabellenpunkte Vorsprung könnten sich als trügerisch erweisen. Denn das Hinspielergebnis von 9:0 für Rottweil ist kein beruhigendes Polster, wenn es um den direkten Vergleich geht.
Sollte Unterföhring das letzte Duell für sich entscheiden und dabei die 9 Punkte Rückstand aus dem Hinspiel egalisieren, würde der Münchner Vorortklub die Staffel Süd gewinnen. Für Rottweil stünde dann ein Trip nach Köln an, um im Playoff-Rennen zu bleiben. Doch zunächst müssen beide Rivalen am 20.5. vorlegen.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
RC Rottweil |
8 |
35 |
+229 |
2 |
RC Unterföhring |
8 |
30 |
+128 |
3 |
SU Neckarsulm |
8 |
21 |
-10 |
4 |
Heidelberger TV |
7 |
11 |
-65 |
5 |
StuSta München |
8 |
9 |
-71 |
6 |
TSV Nürnberg |
9 |
9 |
-211
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