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TR-Update International: Rekord beim Six-Nations-Finale, RFU in Finanznöten
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 3. Mai 2023

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So wurde der Europacup-Titel 2022 in La Rochelle gefeiert - ob es die Männer von der Atlantikküste noch einmal schaffen, entscheidet sich im Endspiel am 20. Mai.

Gute und schlechte Nachrichten aus dem Mutterland. Während beim letzten Six-Nations-Spiel der Frauen ein neuer Weltrekord in Sachen Zuschauerzahl aufgestellt wurde, brennt es beim Verband RFU finanziell lichterloh. Derweil steht nun fest, wer in dieser Saison im Heineken Champions Cup spielt. Leinster darf daheim die Revanche gegen La Rochelle versuchen.

England gewinnt Grand Slam vor Rekordkulisse

58.498 Zuschauer strömten bei perfekten Bedingungen durch die Drehkreuze des Rugby-Tempels Twickenham am letzten Samstag. Nichts ungewöhnliches könnte man meinen und dennoch war es ein Rekord. Dermaßen viele Menschen waren bisher noch nie zu einem Rugbyspiel der Frauen gekommen und der bei der WM vor wenigen Monaten in Auckland aufgestellte Rekord wurde in London pulverisiert.

Es war der passende Rahmen für das große Finale der Six Nations zwischen den Gastgeberinnen und Frankreich, bei dem es um den Grand Slam ging. Denn beide Teams waren mit vier Siegen auf dem Konto in das letzte Spiel des Turniers gegangen. Die Partie selbst lieferte dann genug Drama und starke Spielzüge ab, so dass unter den knapp 60.000 Zuschauern niemand enttäuscht nach Hause gegangen sein dürfte.

Dabei hätte es fast noch ein Jahrhundert-Comeback gegeben. England hatte sich in Durchgang eins mit schierer Sturm-Power - allen voran Kapitänin Marlie Packer marschierte immer wieder vorneweg - eine 33:0 Führung gesichert. Les Bleues wären aber fast noch zurück ins Spiel gekommen, dank fünf Versuchen nach dem Pausenpfiff. Unter dem Strich sicherte sich der Vizeweltmeister durch diesen Auftritt aber verdientermaßen den Grand Slam.

Ein Rekordspiel, das die Erwartungen nicht enttäuschte

Rugby in England mit massiven Finanzproblemen

So erfreulich das Ergebnis und der Rahmen des letzten Six-Nations-Spiels der Frauen auch gewesen sein mag. Nebenan im Hauptquartier des englischen Verbands RFU läuteten derweil die Alarmglocken. Der reichste Verband der Welt, der im WM-Jahr 2015 noch sage und schreibe 408 Millionen Pfund Umsatz machte, steht nun vor einer massiven Deckungslücke.

Während die Lücke im laufenden Fiskaljahr mit 10 Millionen Pfund schon massiv ist, könnten es kommendes Fiskaljahr ganze 40 Millionen sein - zumindest wenn man der Prognose der RFU-Finanzchefin Sue Day vertraut. Schon während der COVID-Krise musste der Verband den Gürtel enger schnallen und kürzte unter anderem bei den Regionalcoaches, was sich mittelfristig auch im Talentpool negativ auswirken dürfte.

Nun muss noch ein viel größeres Loch gestopft werden. Zu hohe Ausgaben in Infrastruktur und Personal - man denke beispielsweise an die Entlassung von Eddie Jones, dem dahin bestbezahlten Coach der Welt, die der RFU einen siebenstelligen Betrag gekostet hat. Derweil geht die Finanzkrise bei den englischen Klubs ungemindert weiter.

Nachdem mit Wasps und Worcester bereits zwei Klubs im laufenden Jahr Pleite gegangen sind und der Zwangsabstieg folgte, könnte nun Schlimmeres folgen. Alle anderen Klubs mussten auf zwei einkalkulierte Heimspiele mit Einnahmen im sechsstelligen Bereich verzichten. London Irish konnten Gerüchten zufolge nun ihre Spieler nicht rechtzeitig bezahlen. Der Ausgang ist ungewiss, aber in Sachen Finanzen sieht es im Mutterland nicht rosig aus.

 

La Rochelle und Leinster machen das Re-Match im Heineken-Cup-Endspiel klar

Beide Halbfinalspiele im Champions Cup lieferten großartiges Rugby. Spannung war aber leider Mangelware. Sowohl Leinster im Duell mit Rekord-Europacupsieger Toulouse, als auch La Rochelle gegen Exeter dominierten ihre jeweiligen Spiele und machten so das Re-Match des Vorjahresfinales klar.

2022 konnte La Rochelle den ersten europäischen Titel überhaupt feiern, damals dank eines Last-Minute-Versuchs von Arthur Retière. Diese Saison muss man sich fragen: Ist Leinster überhaupt zu stoppen? Zumal das Endspiel in Dublin stattfindet und der Großteil der über 50.000 Zuschauer in zweieinhalb Wochen es mit Leinster halten dürften.

Die Art und Weise wie die Dubliner Frankreichs Rekordmeister Toulouse in Schach gehalten haben, nötigt Respekt ab. Doch wenn jemand Leinster gefährlich werden kann, dann ist es La Rochelle mit XXL-Stürmern, wie Will Skelton und Uini Atonio, aber auch Ball-Virtuosen, wie Grégory Aldritt und und Ex-Neuseeland-Neuner Kerr-Barlow.

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