TR-Review: 78 sichert sich extrem wichtigen Auswärtssieg in Leipzig
Geschrieben von TotalRugby Team
Montag, 1. Mai 2023
Die beiden Nord-Top-Teams schenkten sich über 80 Minuten rein gar nichts. Foto (c) Kirschner
Hannover 78 hat sich im Nachholspiel fünf wichtige Tabellenpunkte auf dem Weg zu Platz eins in der Bundesliga-Nordstaffel gesichert. Beim Rugby Club Leipzig benötigten die Niedersachsen in Durchgang zwei aber eine Leistungssteigerung, nachdem die Sachsen in Durchgang eins ihre Spielstärke unter Beweis gestellt hatten.
NORD/OST
Tabelle
Rang
Team
Spiele
Punkte
Differenz
1
Berliner RC
12
49
+287
2
Hannover 78
11
46
+205
3
RC Leipzig
12
36
+90
4
SC Germania List
12
31
+12
5
Hamburger RC
12
28
-14
6
FC St. Pauli
12
17
-203
7
RK 03 Berlin
12
16
-259
8
Victoria Linden
11
15
-118
RC Leipzig 21-29 Hannover 78
Der erste Schritt Richtung Tabellenführung ist gemacht: Hannover 78 hat eines der beiden noch ausstehenden Nachholspiele in Leipzig gewonnen, womit der Rückstand auf den Berliner RC auf drei Punkte zusammengeschmolzen ist. Dabei war die Aufgabe in Leipzig für die Gäste alles andere als einfach.
In der Anfangsphase der Partie schnürten die Hannoveraner die Gastgeber immer wieder mit cleveren Kicks in deren Hälfte ein. Genau diese Taktik erwies sich aber nach 20 Minuten als Bumerang, als Leipzig-Außen Alrebdawi einen Kick blockte und zum Spurt Richtung Eckfahne ansetzte. Im letzten Moment passte er auf den mitgelaufenen Innen Schoeman zum ersten Versuch beim Stand von 7:3.
Auch am zweiten Leipziger Versuch hatten die Hannover ihre Aktien. Zunächst wurde ein Kick vom Tee aus aussichtsreicher Position neben die Stangen gesetzt. Der anschließende 22er-Dropout wurde von Hannover aus der Luft nach hinten geklatscht, aber dort wartete bereits Achter Venter, der bis zum Versuch einlaufen konnte.
Leipzig dominierte Durchgang eins der Partie
Doch nun war auch endlich Hannover im Spiel. Nach einem Gedränge gegen den Einwurf spielten die 78er an der Mallinie Leipzigs. Ein Straftritt wurde von Gäste-Neuner Piosik schnell angekratzt, so dass dieser Hakler Winkler bedienen konnte, der mit Anlauf nur noch über die Linie fallen musste.
Doch noch vor der Pause konnte Leipzig auf 21:10 erhöhen. Leipzigs Schluss Sibiya wusste einen alles andere als optimalen Pass noch gut zu verwerten, indem er Außen Cherubim zum Versuch bediente. Leipzig ging mit viel Rückenwind und einem Vorsprung von elf Zählern in die Pause.
Nach dem Pausentee wurde dann aber aus der Partie ein gänzlich anderes Spiel. 78 übernahm die Regie und konnte innerhalb von wenigen Minuten per Doppelschlag in Führung gehen. Erst kam man per Gedränge-Straftritt tief in die RCL-22 und schob dort das Paket ins Malfeld, dann war es ein sehenswertes Offload aus dem Gedränge, was zum zweiten Versuch nach der Pause führte.
78 führte nun und nahm den Fuß nicht vom Gas. Nach einem schnellen Durchbruch tacklete Leipzigs eingewechselter Prop Naude aus Abseitsposition und musste dafür auf die Sünderbank. 78 nutzte die Überzahl postwendend und erhöhte nach einem Gedränge. 78-Sturm-Veteran Simm bahnte sich den Weg über die Linie zum 29-21.
Nach der Pause übernahm 78 die Regie
In den verbleibenden 20 Minuten passierte dann nicht mehr viel. Obwohl sich Leipzig noch mehrmals den Weg in die 22 der Gäste bahnte, sollten keine Punkte mehr für die Sachsen rausspringen. Der RCL war über weite Strecken im offenen Spiel ebenbürtig, doch besonders bei den Standards klar unterlegen, was 78 am Ende den Sieg bescherte.
So resümierte 78-Trainer Christian Doehring nach der Partie auch zufrieden: „Gegen eine starke Leipziger Mannschaft war unsere Disziplin der Erfolgssschlüssel. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und unsere Stärken ausgespielt. Gerade der Sturm hat sein Potenzial unterstrichen!“
Kommende Woche sollen dann für 78 daheim die nächsten fünf Zähler folgen, wenn der RK 03 Berlin zu Gast ist. Leipzig muss dann beim Hamburger RC ran und dort den Vorsprung auf Germania List verteidigen.