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Ovaler Leuchtturm im Norden?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 18. April 2023

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Die Oktoberfest 7s haben 2017 und 2019 unter Beweis gestellt, dass man mit dem schnellen Siebener viele Fans in die Stadien locken kann. Foto (c) Perlich

Deutschland hat ein neues ovales Highlight. Nach über zehn Jahren wird künftig wieder EM-Rugby im olympischen Siebener auf deutschem Boden gespielt. Hamburg wird bereits diesen Juli Austragungsort eines Turniers der Grand Prix Series - sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren.


Die Meldung am heutigen Morgen dürfte wohl den einen oder anderen überrascht haben. Hamburg wird im Juli Austragungsort der Rugby-EM. Zusammen mit den Algarve 7s in Portugal - Motto dort, ganz im Kontrast zum berüchtigten Wetter in der Hansestadt, „Sevens in the Sun“ - bildet das neue Turnier die Rugby Europe Grand Prix Series der besten zwölf Nationalteams der Damen und Herren Europas.

Zunächst wird der Sportpark Steinwiesenweg, der mit Stahlrohrtribünen einigen Tausend Zuschauern Platz bieten soll Austragungsort sein. Für das Wolfpack und die deutschen Siebener-Damen wird das Turnier ein seltenes Heimspiel sein und in diesem Jahr zudem noch als optimale Vorbereitung auf die Olympia-Quali fungieren.

Der Hamburger Verband, Rugby Europe und auch die Hansestadt mit dem Sportsenator Andy Grote ziehen bei diesem Projekt allesamt an einem Strang. Dabei soll der Auftakt in diesem Jahr nur als solcher dienen - mit viel Potenzial auf Wachstum, denn das Turnier soll keineswegs eine einmalige Sache werden.

Das bestätigt auch HHRV-Präsident Nils Zurawski im Gespräch mit TR. „Ob man es Perspektive oder Vision nennen mag - wir wollen weiter wachsen und die Zukunft heißt für mich Millerntor!“ Zurawski als Präsident der Rugby-Abteilung des FC St. Paulis weiß nur zu gut um die Vorteile des in den letzten Jahren renovierten Stadions.

Die rund 30.000 Zuschauer fassende Arena des FC St. Pauli wäre mit ihrer Lage, Ausstattung und Strahlkraft ein großartiger Austragungsort. Terminlich gäbe es im Sommer - genau in der Pause bei den Rundballern - auch keinerlei Konflikte und die Unterstützung der Stadt Hamburg dürfte ebenso hilfreich sein.

Wie hier gegen Südafrika war die heimische Kulisse für das deutsche Team ein echter Boost

Schon zu den Derbys pilgern mehr als eintausend Zuschauer in die Anlage an der Saarlandstraße - mit der richtigen Vermarktung dürften sich einige Tausend Zuschauer für das EM-Turnier begeistern können. Man denke nur an das Adler-Heimspiel vor mittlerweile zehn Jahren gegen Schweden, zu dem knapp 4.000 Zuschauer kamen.

Das EM-Turnier könnte sich so erst recht zu einem echten ovalen Leuchtturm entwickeln, mit dem Rugby in die Schlagzeilen käme. Das wiederum würde sich dann, wie man nach den Oktoberfest 7s 2017 und 2019 in München beobachten konnte, in einem starken Wachstum der lokalen Klubs niederschlagen.

Apropos Oktoberfest 7s: O7s-Geschäftsführer Michael Weber, der derzeit am nächsten O7s-Turnier im kommenden Jahr arbeitet, sieht die vermeintliche Konkurrenz als willkommene Ergänzung: „Jedes Turnier hilft mehr Leute für den Rugbysport zu gewinnen!“

2019 hatten die O7s knapp 30.000 Menschen durch die Drehkreuze des Olympiastadions gelockt. Künftig im Optimalfall gleich zwei Turniere dieses Kalibers in Deutschland zu haben wären großartige Nachrichten für die Entwicklung des ovalen Ballsports - zumal für die eingefleischten Fans hierzulande. Denn dann gäbe es gleich zwei Möglichkeiten das Wolfpack und endlich auch mal die Siebener-Damen auf heimischen Boden zu sehen.

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