Gegen Portugal ist ein Sieg derzeit nicht realistisch, dennoch will sich das deutsche Team möglichst teuer verkaufen. Foto (c) Perlich
One last Dance - die deutsche Rugby-Nationalmannschaft der Frauen im Fünfzehner tritt im vorerst letzten EM-Spiel in Hürth gegen die bereits als Siegerinnen der Rugby Europe Trophy feststehenden Portugiesinnen an. Das deutsche Team um Kapitänin Mareike Bier will den Gästen in Hürth, wo man im Herbst den so wichtigen Sieg gegen Tschechien geholt hatte, einen harten Kampf liefern.
Im letzten Spiel der diesjährigen EM und leider auch auf Sicht geht es für die deutschen Damen gegen die bereits als Rugby-Europe-Trophy-Sieger feststehenden Portugiesinnen. Diese haben nicht nur die Trophy-Saison debütiert, sondern auch vor ziemlich genau einem Jahr in Lissabon einen 57:0 Kantersieg über die deutschen Damen eingefahren.
Die Rugby Europe Trophy wird das deutsche Team so oder so höchstwahrscheinlich auf Rang drei beenden, es sei denn man erreicht selbst die Sensation gegen Portugal und Belgien schafft im Parallelspiel das Wunder auswärts gegen Finnland. Deshalb, so der Tenor im deutschen Camp, kann man in Hürth befreit aufspielen und den starken Gästen aus Portugal einen harten Kampf liefern.
„Wir sind unglaublich weit gekommen seitdem 0:57 letztes Jahr“, so die Einschätzung von Trainer Cieran Anderson. Er hofft, dass seine Mädels morgen diesen Fortschritt morgen auch auf dem Rasen unter Beweis stellen kann. Das Team konnte meist erst auf dem Feld bei den bisherigen EM-Spielen so richtig zusammenwachsen, da die Vorbereitung aufgrund der Budgetprobleme auf wenig Wochenend-Trainingseinheiten in Heidelberg beschränkt war.
Die Portugiesinnen sind dahingehend in einer weitaus besseren Ausgangslage und können eine weitaus bessere Vorbereitung absolvieren. Jedoch will man das im deutschen Team nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir werden ihnen guten Kampf liefern“, so die Ansage von Coach Anderson. Ein Sieg ist aufgrund der Umstände utopisch, aber man wolle zumindest einige Versuche legen und über weite Strecken mithalten.
Im Vergleich zum Sieg in Brüssel wurde das Team um Kapitänin Mareike Bier reichlich durchrotiert. Während die Tight Five, also die ersten beiden Sturmreihen, unverändert auflaufen, kommt Sophia Therwiel für ihre Mannschaftskollegin Melissa Paul neu in die dritte Sturmreihe.
In der Hintermannschaft bilden Mette Zimmat und Annika Nowotny die neue HRK-Innen-Paarung, während Schluss Laura Schwinn durch Sophie Hacker ersetzt wird. Auf der kurzen Ecke spielt ihre Schwester Johanna, die gegen Belgien noch Innen spielte. Clara Tauschek auf der Neun, sowie Lara Bürger auf Verbinder bilden die Spielmacher-Achse.
Auf den Sturm kommt bei Nieselregen morgen in Hürth ein hartes Stück Arbeit zu gegen physisch starke Gäste. Jedoch dürften die Bedingungen für das deutsche Team besser sein, als das trockene Geläuf voriges Jahr in Lissabon. Taktisch gesehen hofft man im deutschen Team mit den variabel einsetzbaren Stürmern, sowie in den weiten Kanälen für Unordnung in der Portugal-Defensive zu sorgen.
Ankick morgen ist um 15 Uhr im Rugby Center Hürth, in der Nähe von Köln und Rugby Europe überträgt die Partie im Stream.
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