Im Süden will Rottweil den Platz an der Sonne und damit in die Playoffs gehen. Foto (c) Perlich
Vor der Osterpause blicken wir bei TR auf Liga zwei. Das in dieser Saison nur noch aus drei Staffeln und derzeit 18 Teams bestehende Unterhaus geht in die entscheidenden Wochen. Wir blicken auf die Aufstiegsfavoriten in allen drei Staffeln.
West
Die Domstädter vom RSV Köln wollen mit aller Macht zurück ins Rugby-Oberhaus. Seit dem Abstieg 2016 hat der RSV keine derart dominante Saison mehr in der West-Staffel von Liga zwei gespielt - zugegeben, mit Aachen (spielt mittlerweile in den Niederlanden), Offenbach (aufgestiegen) und Hausen (stellen derzeit keine Herren-Mannschaft mehr) sind die größten Konkurrenten der Vorjahre mittlerweile kein Faktor mehr.
Doch der 95:0 Sieg gegen den Lokalrivalen Bonn Rhein-Sieg am letzten Wochenende, sowie das 61:0 bei Münster / Wiedenbrück zum Auftakt in das Ligajahr 2023 waren mehr als nur ein kleines Ausrufezeichen. Noch in der Hinrunde war der Sieg gegen die Rugger aus der Bundeshauptstadt mit 44:7 weitaus schmaler ausgefallen. Doch der RSV hat
In der Vorbereitung wurde mit Heusenstamm ein Bundesligist geschlagen und das unterstreicht, wohin die Reise für den RSV gehen soll. Dazu können die Kölner derzeit in Sachen Personal aus dem Vollen schöpfen. Drei Herren-Mannschaften bietet der Verein aus der größten Stadt in NRW regelmäßig auf - davon können auch einige Klubs eine Etage höher nur träumen.
Derzeit auf der Erfolgswelle: Die Herren des RSV Köln
Doch die Personaldecke wird auch von Nöten sein, denn der Sprung in Liga eins ist bekanntermaßen kein einfacher. Mit dem München RFC hat der RSV aber ein Vorbild, dem es nachzueifern gilt. Bevor man überhaupt an die Aufstiegsplayoffs denken kann, muss zunächst Rang eins eingetütet werden und das ist bei weitem kein Selbstläufer.
Die 13 Zähler Vorsprung auf den Bundesliga-Absteiger RC Luxemburg könnten im unglücklichsten Fall nicht reichen - der RCL hat zwei Spieler weniger absolviert, zuletzt das Luxemburger Derby gegen Walferdange auswärts gewonnen und empfängt die Kölner noch am 6. Mai.
Auch deshalb betont RSV-Spielmacher und Kapitän Justus Gerlach: „Wir wollen nur von Spiel zu Spiel denken!“ Allzu viele Rechnereien würden zu diesem Zeitpunkt niemanden weiter bringen.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
RSV Köln |
8 |
37 |
+318 |
2 |
Walferdange |
8 |
29 |
+149 |
3 |
RC Luxemburg |
6 |
24 |
+137 |
4 |
SC Frankfurt 1880 II |
6 |
10 |
-78 |
5 |
SG Münster/Wiedenbrück |
7 |
5 |
-191 |
6 |
RC Bonn-Rhein-Sieg |
4 |
0 |
-147 |
*Die Düsseldorf Dragons haben ihr Team während der laufenden Saison aus dem Wettbewerb genommen
Süd
Auch im Süden ist die Konkurrenz schwächer, als in den Jahren zuvor. Mit dem München RFC fehlt nicht nur ein Top-Klub in der Konkurrenz, die Himmelblauen haben mit dem Aufstieg auch Topspieler von mehreren Vereinen mit ins Oberhaus genommen, um dort konkurrenzfähig zu sein.
Die Münchner StuSta erlebt ihre schwächste Saison seit Jahren und ist nach der historischen ersten Pleite gegen Nürnberg überhaupt nur noch einen Zähler vor dem Schlusslicht. An der Spitze dagegen wartet ein alter Bekannter: Der Rugby Club Rottweil aus dem nördlichen Schwarzwald, auch dank eines deutlichen 47-10 Kantersiegs über die Münchner.
Das Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger RC Unterföhring fiel jedoch dem schlechten Wetter zum Opfer. Bei den Gästen war man dem Vernehmen nach aber nicht ganz glücklich mit der kurzfristigen Absage, auch weil es bereits die zweite Verschiebung dieses Duells ist. Auch wenn ein Aufstieg für Unterföhring derzeit wohl noch zu früh kommen dürfte, will man sich als zweite Kraft in Bayern etablieren.
Bereits vor dem Nachholspiel könnte es einen Plätzetausch geben. Rottweil muss bei Neckarsulm antreten, die bisher noch kein einziges Spiel im Jahr 2023 absolviert haben, während Unterföhring im Münchner Derby StuSta von der anderen Seite des englischen Gartens empfängt.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
RC Rottweil |
6 |
26 |
+173 |
2 |
RC Unterföhring |
6 |
24 |
+118 |
3 |
SU Neckarsulm |
5 |
16 |
+17 |
4 |
Heidelberger TV |
4 |
6 |
-30 |
5 |
StuSta München |
6 |
5 |
-78 |
6 |
TSV Nürnberg |
7 |
4 |
-210 |
Ost
In der Oststaffel dominiert derzeit der Berliner SV 92 die Konkurrenz. Die Wilmersdorfer sind mit zwei klaren Siegen in das Ligajahr 2023 gestartet. Auf der heimischen Anlage an der Forckenbeckstraße wurde zunächst Ende März der direkte Konkurrent um Rang eins - die einstigen Bundesliga-Rugger aus dem Brandenburger Hohen Neuendorf - relativ deutlich mit 30-10 geschlagen und dann folgte am vergangenen Wochenende ein nie gefährdeter 38-0 Sieg gegen den USV Jena.
Ohne eine Nordstaffel und damit ohne einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg wäre der Weg der Wilmersdorfer ins Oberhaus damit ein relativ einfacher. Doch neigt man beim Ost-Topklub derzeit wohl eher dazu in Liga zwei zu bleiben, als das Abenteuer Bundesliga zu wagen. Dort würden mit dem Berliner RC und dem RK 03 die beiden größten Konkurrenten aus der Hauptstadt warten.
Hinter dem BSV streiten sich zwei Brandenburger Teams um den zweiten Rang. Hinter der RU Hohen Neuendorf, die zuletzt 2015 erstklassig war, ist es die Spielgemeinschaft aus Velten und Stahl Hennigsdorf, die mit derzeit zwei Zählern Rückstand noch auf Rang zwei vorrücken könnte, jedoch zuletzt völlig überraschend daheim gegen Schlusslicht RC Dresden unterlag. Im Oberhavel-Derby bei Hohen Neuendorf würde sich am letzten April-Wochenende die Gelegenheit dazu bieten.
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Berliner SV 92 |
7 |
33 |
+133 |
2 |
RU Hohen Neuendorf |
7 |
24 |
+119 |
3 |
SG Velten Hennigsdorf |
7 |
22 |
+73 |
4 |
SG Halle / Leipzig II |
7 |
11 |
-86 |
5 |
USV Jena |
6 |
8 |
-84 |
6 |
RC Dresden |
6 |
5 |
-147 |
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