Am Ende jubelte erneut der HRK. Die Zebras verteidigten ihren Titel verdientermaßen auf heimischen Platz.
Das Frauenteam des Heidelberger RK hat zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschen Meistertitel im 15er-Rugby gewonnen. Im Endspiel setzten sich die Damen vom ältesten deutschen Rugby-Verein als Titelverteidiger auf eigenem Platz in der Neuauflage des Vorjahresfinals klar mit 50:0 (31:0) gegen Lokalrivale und Rekordmeister SC Neuenheim durch. Der HRK beendete damit eine Saison, in der man insgesamt enorm dominant aufgetreten war und auch den SCN zweimal deutlich hatte schlagen können.
„Ich fand, es war ein unterhaltsames Spiel auf einem guten Niveau, auch wenn am Ende der HRK mit seiner Klasse und auch einigen starken jungen Spielerinnen verdient gewonnen hat“, konstatierte 15er-Nationaltrainer Cieran Anderson.
Dirk Frase, Vorsitzender der Rugby Deutschland Frauen: „Aufgrund der durchaus starken Leistung des SCN in der ersten Hälfte ist das Ergebnis am Ende vielleicht einen Tick zu hoch ausgefallen. Aber schlussendlich hat sich das Team, das über die Saison am konstantesten stark abgeliefert hat, auch verdient mit dem Titel belohnt. Herzlichen Glückwunsch!“
Die Zuschauer am Harbigweg in Heidelberg sahen in der Anfangsphase eine recht ausgeglichenes Final-Lokalderby, in der der SC Neuenheim die favorisierten Titelverteidigerinnen vom Heidelberger RK durchaus auch unter Druck zu setzen wussten. Doch Punkte fielen nur für Saisonprimus HRK. Nach einer knappen Viertelstunde legte Lara Bürger nach starker Vorarbeit von Soraya Hölzer Castillo den ersten Versuch. Johanna Hacker und Bürger per Erhöhung schraubten bis zur 20. Minute auf 12:0. Es blieb weiter eine Partie auf Augenhöhe und der SCN längere Zeit in Schlagdistanz. Doch zu Punkten reichte es für den Vorjahresfinalisten bis dahin nicht.
Der SCN, ohnehin mit einer dünn besetzten Bank angereist, musste früh verletzungsbedingt wechseln. Zudem wurde gegen Ende der ersten Hälfte der Druck des HRK immer größer. Vor allem mit den starken Flügelspielerinnen Hacker und Hölzer Castillo wurden die Favoritinnen immer wieder gefährlich. Hölzer Castillo (34.), Johanna Hacker (36.) und erneut die schnelle
Hölzer Castillo ließen bis zur Pause noch drei Versuche und Lara Bürger zwei Erhöhungen zum klaren 31:0-Pausenstand folgen. Der HRK hatte bis dahin sogar einige Chancen auf noch mehr Punkte ausgelassen, führte also verdient.
Neuenheim steckte allerdings nicht auf, hielt auch nach dem Seitenwechsel phasenweise mit dem Sturm gut dagegen, scheiterte jedoch mehrfach an der starken HRK-Defensive, die mehrfach deutlich machte, dass man nicht gewillt war, heute, wo es um den Titel ging, leichte Punkte zuzulassen.
Nach einer Phase, in der beide Teams ein wenig Kräfte zu sammeln schienen, zog der HRK noch einmal an und legte zuerst durch Elena Hennig (57.) und dann noch durch zwei Versuche der starken Mette Zimmat (66. und 78.), die jeweils durch die eingewechselte Charlotte Malaizier erhöht wurden, noch mal nach und feierten am Ende mit einem deutlichen 50:0-Erfolg die Titelverteidigung.
In den Halbfinals hatten sich die Frauen des Heidelberger RK zuvor deutlich mit 85:0 gegen den RFC Dortmund durchgesetzt. Der SC Neuenheim hatte durch ein 48:5 gegen den RSV Köln, Meister von 2019, das „Lokalderby” im Endspiel 2023 perfekt gemacht.
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