Auch in Frankfurt gibt es an diesem Wochenende ein Derby zu sehen: Meister Frankfurt empfängt den RK Heusenstamm. Foto (c) Seufert-Chang
Die Rugby-Bundesliga kommt endlich aus der langen langen Winterpause und zwar wie. Gleich vier hitzige Derbys stehen zum Start ins Bundesliga-Jahr 2023 an. In Heidelberg geht es beim Klassiker Handschuhsheim vs Neuenheim ganz nebenbei noch um die vorderen Playoff-Plätze. Beim Hauptstadt-Derby sind dagegen Kontraste angesagt. Der starke BRC empfängt den zuletzt stark schwächelnden RK 03. Meister Frankfurt startet mit dem Rhein-Main-Derby in die Mission Titelverteidigung.
Die Bundesliga-Vorschau wird euch präsentiert von Solidsport, eurem Partner für Live-Streams.
SÜD/WEST
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
SC Frankfurt 1880 |
8 |
38 |
+228 |
2 |
Sportclub Neuenheim |
8 |
35 |
+260 |
3 |
TSV Handschuhsheim |
8 |
30 |
+415 |
4 |
RK Heusenstamm |
8 |
16 |
-163 |
5 |
München RFC |
8 |
14 |
-255 |
6 |
RG Heidelberg |
8 |
12 |
-63 |
7 |
Offenbacher SCR |
8 |
12 |
-84 |
8 |
Heidelberger RK |
8 |
1 |
-245
|
RG Heidelberg - München RFC
Samstag 25. März, 14 Uhr
Ein Blick auf die Tabelle verrät: Direkt dieses erste Bundesliga-Spiel des neuen Jahres könnte sowohl für die Orange Hearts, als auch für den MRFC richtungsweisend werden. Aktuell trennen beide Teams nur zwei Zähler und dem Sieger winkt Rang vier und damit ein Polster auf die Abstiegsränge.
In der Hinrunde gewannen die bayerischen Liganeulinge völlig überraschend mit 48-32 gegen die alteingessenen Heidelberger. Kein Wunder, dass RGH-Coach Mustafa Güngör nun im Gespräch mit TR betont: „Wir haben mit München noch eine Rechnung offen!“ Der ehemalige Neuner und Nationalspieler sieht seine Truppe dabei gut vorbereitet.
„Wir haben zwei Testspiele gemacht, die Jungs sind körperlich in einer guten Verfassung und wir wollen den Heimsieg“, wie Güngör weiter erläutert. Unter dem Strich sieht er auf Seiten der RGH eine „schlagkräftige Truppe“, die als Favorit ins Spiel geht.
Gegen Zweitligist Neckarsulm testete die RGH vor dem Auftakt in die Rückrunde
Die Gäste wiederum wollen nach einer überraschend starken Hinrunde mit drei Siegen und 14 Punkten nachlegen. MRFC-Trainer Umberto Re analysiert die Lage wie folgt: „Von den fünf unteren Teams werden drei das Ticket für die Ligaverbleib ziehen - wir wollen dazu gehören!“
Gleichwohl sieht der einstige Innen Re sein Team vor einer „schwierigen Aufgabe“. Das Duell mit der RGH könne man mit „Talent gegen Herz“ trefflich beschreiben. Damit steht auch fest, was der Italiener von seinen Männern erwartet. Leidenschaftlicher Kampf - dann habe man „mit etwas Glück“ die Chance siegreich in die Rückrunde zu starten.
TotalRugby-Prognose: Damit dieses Duell der Tabellennachbarn knapp wird, muss der MRFC erstmals einen richtig starken Auswärts-Auftritt hinlegen. Die Münchner haben im Herbst 2022 alle ihre Siege daheim gesammelt und gingen besonders in den letzten drei Spielen auf fremden Platz deutlich unter. Nach der langen Winterpause hat sich die Personalsituation deutlich verbessert und die Münchner dürften auf dem Rasen des Rugby-Wohnzimmers einen besseren Auftritt hinlegen. Dennoch sehen wir die selbstbewussten Orange Hearts am Ende vorne. Die RGH gewinnt mit +12 Zählern.
TSV Handschuhsheim - SC Neuenheim
Samstag 25. März, 16:30 Uhr
Selbst, als es in der Mutter aller Rugby-Derbys nur um die hinteren Plätze in der Bundesliga ging war bei den Duellen zwischen dem TSV Handschuhsheim und dem SC Neuenheim immer Feuer drin. Die beiden Nord-Heidelberger-Nachbarn verbindet eine Hassliebe, die besonders rund um das direkte Duell mehr von Abneigung als von Zuneigung geprägt ist.
Mittlerweile geht es bei den Spielen beider Rivalen auch sportlich um die Spitze der Liga, weshalb neben dem Kampf auch mehr spielerische Finesse zu erwarten ist. Derzeit trennen beide Teams genau fünf Zähler und der TSV ist als Dritter unter Druck sich mit einem Sieg wieder im Rennen um die Top-Plätze zurückzumelden, die in den späteren Playoffs mit Heimspielen belohnt werden.
Was käme da besser, als ein Sieg daheim gegen den Erzrivalen. Die Ausgangslage ist allen Beteiligten bewusst. So gibt Löwen-Prop Felix Martel wenig diplomatisch zu Protokoll: „Es ist ein Derby, da knallts!“ Man werde versuchen die Neuenheimer unter erheblichen Druck zu setzen und „Feuer zu machen“, wie der Erste-Reihe-Stürmer weiter erläutert.
Gegen den RK Heusenstamm taten sich die Neuenheimer im Testspiel lange schwer
In der Vorbereitung habe man intensiv an sich gearbeitet, unter anderem mit einem Trainingsspiel gegen den Heidelberger RK und sieht sich beim Gastgeber bereit für die Herausforderung im Derby. Zumal das lautstarke Löwen-Publikum am Samstag im Lions Park zahlreich vertreten sein dürfte.
Neuenheim wiederum muss das Derby nicht einmal gewinnen, um vor den Löwen zu bleiben. Ein Defensiv- oder Offensiv-Bonus würde schon reichen, um vor dem Erzrivalen in die letzten fünf Spiele zu gehen. Tatsächlich gibt sich der walisische SCN-Coach Curtis Bradford zurückhalten und spricht vielmehr vor einem Test für sein Team.
Der TSV sei „talentiert gut gecoacht“ und insgesamt ein „sehr gutes Team“, weswegen dieses Spiel eine besondere Herausforderung sei. Team-Manager Axel Moser ergänzt, dass es keinen klaren Favoriten geben, zugleich warnt er aber, dass die Löwen vor eigenem Publikum „wie die Feuerwehr“ loslegen werden.
TotalRugby-Prognose: Ein Derby im ersten Pflichtspiel der Saison ist für beide Kontrahenten eine besondere Situation. Der SC Neuenheim musste in der Vorbereitung auf mehrere Leistungsträger verzichten, die wochenlang mit der Nationalmannschaft im Einsatz waren. Felix Lammers, Nicolas Rinklin, Oliver Paine und Co. sind damit voll im Rhythmus, jedoch dürften die fünf Spiele für die Adler auch einige Körner gekostet haben. Spielerisch sind beide Teams fernab vom einstigen sturmbetonten Kampfspiel - trotz des vorhergesagten Regens dürften die Zuschauer im Lions Park den einen oder anderen sehenswerten Spielzug zu sehen bekommen. Zuletzt hatten die Löwen im Derby mehrfach das Nachsehen, jedoch sehen wir den TSV dieses Mal vor eigenem Publikum und mit einigen konzentrierten Wochen der Vorbereitung hauchdünn mit +4 vorne.
SC Frankfurt 1880 - RK Heusenstamm
Samstag 25. März, 14 Uhr
Auch an der Frankfurter Feldgerichtsstraße beginnt das Bundesliga-Jahr 2023 mit einem Derby. Der Titelverteidiger 1880 empfängt den Lokalrivalen aus dem beschaulichen Heusenstamm und will möglichst fünffach punkten, während sich die direkten Verfolger SCN und TSV in Heidelberg gegenseitig die Punkte nehmen.
In der Hinrunde hatten die Füchse das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison erstaunlich offen gestalten können. Dennoch zog der Meister von 2022 mit 22-13 standesgemäß als Sieger vom Platz. Bei den Frankfurtern ist man dennoch gewarnt, denn die Heusenstammer können besonders bei nassen Bedingungen mit ihrer Kampfkraft vermeintliche Nachteile im spielerischen Bereich gutmachen.
Dessen ist sich auch 1880-Trainer Byron Schmidt bewusst, der nach einer „guten Vorbereitung“ auf eine Rückrunde „mit einigen engen Matches“ vorausblickt. Mit Blick auf das anstehende Derby verweist der Südafrikaner indes auf die besondere Motivation der Heusenstammer im Rhein-Main-Duell. „Sie geben gegen uns immer bis zur letzten Minute alles seitdem ich hier bin“, so Schmidt, der am Wochenende ein ähnliches Szenario erwartet.
Die Gäste wiederum hatten in der Vorbereitung gegen den RSV Köln, sowie den SC Neuenheim getestet. Besonders die Tatsache, dass man gegen Neuenheim lange mithalten konnte, dürfte den Füchsen Mut vor dem Derby machen. Unter dem Strich bleibt das wichtigste Ziel jedoch der „direkte Klassenerhalt“, wie Coach Markus Walger betont - der wird bekanntermaßen nicht gegen Frankfurt entschieden.
Dennoch wollte man die Frankfurter „ein bisschen ärgern“, wie das Fuchse-Urgestein betont - auch wenn mit Zinzan Hees, Joshua Beaufort, Marlon Haase, Tobias Apelt, Falk Fleisch, Jordi Pfeifer und Vedad Garanovic zahlreiche Stammkräfte ausfallen. Denn am Ende könnte jeder Punkt wichtig werden - vielleicht wäre es für die Füchse ja sogar möglich Rang vier zu halten - das wäre das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte.
TotalRugby-Prognose: Bei schwierigen Bedingungen und glitschigem Spielgerät fühlen sich die Füchse im Regelfall wohl. Besonders im Lokalduell gegen den großen Nachbarn kommt es dann umso mehr auf kämpferische Tugenden an und davon haben die Heusenstammer mehr als genug. Gleichwohl wird bei 1880 mit Raynor Parkinson der wohl beste Stratege der gesamten Liga auflaufen, der mit seinem Kirchspiel viel Druck auf die Heusenstammer ausüben dürfte. Am Ende der 80 Minuten in der Bankenmetropole sehen wir 1880 mit +12 Zählern vorne.
Heidelberger RK - Offenbach Rugby
Samstag 25. März, 14 Uhr
Letzter gegen Vorletzter heißt es am Samstag-Nachmittag am Heidelberger Harbigweg. Der einstige Abo-Meister, derzeit mit einem einzigen Pünktchen am Tabellenende, muss gegen den neun Zähler enteilten Liganeuling dringend punkten, um überhaupt noch auf den Klassenerhalt hoffen zu dürfen.
Das sieht man auch beim Klub so und dementsprechend haben Trainer Andy Knight und sein Team viel und hart in der Vorbereitung gearbeitet. Ein echtes Testspiel gegen den Berliner RC, das mit 19-36 verloren ging, sowie ein Training mit Spielelementen gegen den TSV von der anderen Neckarseite hat die HRK-Recken auf die kommenden Aufgaben vorbereitet.
Jedoch muss der Klub auch mit dem Ausfall von Kapitän Jörn Schröder zurechtkommen, der mit einer im Polen-Länderspiel erlittenen Schulter-Blessur mindestens sechs Wochen nicht dabei sein wird. Eine größere Schwächung wäre für den HRK kaum denkbar in den wichtigen Wochen, die nun anstehen.
Doch auch bei den Offenbachern sieht es personell nicht sonderlich rosig aus, wie Spielertrainer Wynston Cameron-Dow einräumt. Der Deutsch-Südafrikaner muss sich selbst aufgrund einer Knieverletzung auf die Rolle an der Seitenlinie konzentrieren und kann nicht selbst aktiv eingreifen.
Nach dem 35-18 Sieg im Hinspiel soll nun erneut ein Erfolg gegen den Klub her. Denn trotz einiger Abgänge den Winter über habe man, so Trainer Cameron-Dow, weiterhin einen Playoff-Platz und damit mindestens Rang vier als Ziel. Derzeit trennen die Offenbacher nur sechs Zähler von Platz vier - unrealistisch ist dies also keineswegs.
TotalRugby-Prognose: Es wird um verdammt viel gehen auf dem künstlichen Grün des Heidelberger RKs. Die Gastgeber stehen mit dem Rücken zur Wand und sind nahezu dazu verdammt zu punkten. Offenbach hat viel individuelle Klasse im Kader, gleichwohl haben sich die Liganeulinge in der Hinrunde des öfteren anfällig gezeigt. Am Ende von 80 hart umkämpften Minuten sehen wir die Gastgeber vom HRK mit +4 vorne - der Traum vom Klassenerhalt lebt damit weiter.
NORD/OST
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Berliner RC |
8 |
34 |
+218 |
2 |
RC Leipzig |
8 |
30 |
+84 |
3 |
Hannover 78 |
7 |
28 |
+112 |
4 |
Hamburger RC |
8 |
21 |
+13 |
5 |
SC Germania List |
8 |
17 |
-36 |
6 |
TSV Victoria Linden |
7 |
14 |
+7 |
7 |
RK 03 Berlin |
8 |
11 |
-175 |
8 |
FC Sankt Pauli |
8 |
3 |
-193
|
TSV Victoria Linden - SC Germania List
Samstag 25. März, 16:30 Uhr
Nur rund sieben Kilometer trennen die beiden Hannoveraner Klubs und auch wenn die Rivalität zuletzt jahrelang ruhen musste, da der zwanzigfache Meister jahrelang in Liga zwei vor sich hindümpelte, dürfte das Duell am späten Samstag-Nachmittag nicht weniger leidenschaftlich werden.
In der Hinrunde hatten die stark in die Liga gestarteten Zebras bei der etablierten Germania mit 30-15 gewonnen und haben aktuell die Chance bei drei Zählern Rückstand die Plätze mir der SCG zu tauschen. Doch dazu muss ein deutlich besserer Auftritt her als noch am letzten Wochenende.
Das Nachholspiel gegen den HRC, welches die Victoria mit 10-40 daheim verlor (zum TR-Bericht) war ein denkbar schlechter Auftakt und laut Lindens Trainer Jens Himmer „das schlechteste Spiel seit Jahren“. In Sachen Defensiv-Koordination, Cleverness und Taktik muss eine Steigerung her - dann ist auch im Hannover-Derby für Victoria was zu holen, so der Tenor an der Fösse.
Wenig überraschend will man das bei Germania verhindern. Immerhin tritt man weitaus formstärker an, als noch in den ersten Ligawochen, als man einen klassischen Fehlstart hinlegte. Zweite-Reihe-Stürmer Stefan Mau, der seine Germania seit Jahren als Kapitän in die Schlacht führt, sieht seine Mannschaft mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch im Hinspiel.
Gleichwohl unterstreicht er gegenüber TR: „Wir wissen aber seit dem Hinspiel, dass man die Aufsteiger nicht unterschätzen darf, daher wollen wir da hochkonzentriert auftreten und da Punkte mitnehmen.“ Mit einem Sieg könnte Germania den Blick in den kommenden Wochen auf die Playoff-Ränge werfen.
TotalRugby-Prognose: Die blutjungen Victorianer, verstärkt um einige Südafrikaner für mehr Power und Erfahrung, wirbelten im letzten Herbst die Liga auf. Danach ging dem Liganeuling ein wenig die Puste aus, was alles andere als ungewöhnlich ist. Nun folgt für das Team von Jens Himmer die nächste wichtige Aufgabe, nachdem der Start ins Jahr 2023 misslungen ist. Die Zebras müssen sich deutlich steigern, um im Hannover-Derby eine Chance auf den Sieg zu haben. Wir bei TR sehen die erfahrenen Gäste in der Favoritenrolle und prognostizieren einen Sieg von Germania mit +9 Punkten.
Berliner RC - RK 03 Berlin
Samstag 25. März, 14 Uhr
Die beiden größten Hauptstadtklubs verbindet seit Jahren eine Rivalität, die auf dem Platz auch das eine oder andere Mal besonders hitzig ausgelebt wurde. Sportlich gesehen war oftmals einer der beiden Berliner Rivalen dominant - genau diese Situation gibt es auch in dieser Saison.
Während der RK 03, immerhin noch Halbfinalist aus dem Vorjahr, eine Seuchen-Saison spielt, ist beim BRC genau das Gegenteil der Fall. Die Zehlendorf sind das derzeit beste Team im Norden, stehen souverän an der Tabellenspitze und haben das Hinspiel mit 50:0 auf dem Platz des RK 03 gewonnen.
Dazu konnten die Berliner in der Vorbereitung den HRK deutlich schlagen und beim Süd-Klub sechs Versuche auf dessen Kunstrasen erzielen. Das Team des australischen Coaches Ian Fowler, der das Team erst im Herbst übernommen hatte, ist auf dem Weg Richtung Playoffs und will auf dem Weg dahin den dritten Derbysieg in Folge einfahren.
Erfolgreicher Test: Der BRC schlug in Heidelberg den HRK deutlich mit sechs Versuchen
Ganz anders stellt sich die Situation bei den Gelb-Schwarzen dar. Nach Querelen innerhalb des Vereins, einer spannungsgeladenen Jahreshauptversammlung mit der Wahl eines neuen Vorstands ist Christian Lill seit Anfang der Woche nicht mehr der Trainer der Ostberliner.
Auf Interimsbasis übernimmt nun zunächst ein Team um den ehemaligen spanischen Erstligaspieler Álvaro Ruiz del Real - genannt Koke - das Training beim RK. Direkt zum Auftakt steht die schwerstmögliche Aufgabe an, was gleichermaßen Fluch und Segen ist.
RK-Kapitän Martin Tormann sieht die Lage realistisch: „Wir haben das Hinspiel 0:50 verloren und haben ganz ehrlich gesagt rein gar nichts zu verlieren!" Die Punkte gegen den Abstieg müsse man in anderen Spielen holen, jedoch werde man „mit Emotionen“ in dieses Derby gehen. Ohne ein echtes Testspiel müsse man die Chance nutzen sich jetzt auf dem Rasen zu finden.
TotalRugby-Prognose: Dieses Hauptstadt-Derby droht, wie schon in der Hinrunde, eine klare Angelegenheit zu werden. Der BRC ist derzeit sportlich so gut, wie seit Jahren nicht mehr, während für die Rugger von der Buschallee eher das Gegenteil gilt und Nebengeräusche abseits des Platzes für weitere Unruhe sorgen. Spielerisch gesehen ist der Berliner Rugby-Club derzeit klar überlegen - sowohl mit der starken Dreiviertelreihe, als auch mit dem kompromisslosen Sturm. Nur wenn die Gäste den Kampf annehmen und bei regnerischem Wetter auf tiefem Platz alles geben, kann aus RK-Sicht am Ende ein respektables Ergebnis herauskommen. Unter dem Strich sehen wir bei TR den BRC nach einem leidenschaftlichen aber einseitigen Derby mit +32 Zählern vorne.
FC Sankt Pauli - RC Leipzig
Samstag 25. März, 14 Uhr
Für die Gastgeber wird es ein emotionaler Auftakt in die Rückrunde. Erstmals stehen die Paulianer seit dem Verlust von Co-Kapitän Niklas Putzke, der um die Jahreswende im Alter von nur 27 verstorben war, auf dem Rasen. Wie schwer so ein Verlust zu verarbeiten ist, mag man sich kaum ausmalen.
Sportlich heißt die Realität für Sankt Pauli aber Abstiegskampf und darauf fokussiert man sich bei Traditionsklub. Zwar kommen die Leipziger als Tabellenzweite und damit Favorit an die Alster. Gleichwohl erinnert man sich bei Sankt Pauli noch immer an das Hinspiel.
Dieses ging zwar am Ende mit 15-31 verloren, jedoch waren die Hanseaten aber lange im Spiel und konnten zumindest rund eine Stunde auf einen Sieg hoffen. Wenn es Pauli gelingt kämpferisch an diese Leistung anzuknüpfen, wäre ein so wichtiger Punktgewinn drin. Denn derzeit beträgt der Abstand auf den Relegationsrang ganz acht Punkte.
Die Leipziger wiederum wollen mit aller Macht in die Playoffs und können sich einen Punktverlust zum Auftakt unter keinen Umständen leisten. Im Hinspiel haben man, so Team-Manager Sven Paukstat, viele falsche Entscheidungen getroffen und fehlerhaft agiert. Daraus will man die richtigen Schlüsse ziehen und möglichst alle Punkte zurück in die Sachsen-Metropole nehmen.
Platzbeschaffenheit und Größe kämen dabei eher den kampfstarken Gastgebern zu Gute, so die Einschätzung von Paukstat weiter. Doch mit einem fast kompletten Kader sieht man sich gerüstet für das Gastspiel in Hamburg.
TotalRugby-Prognose: Die Hanseaten werden im ersten Spiel des neuen Jahres auch aufgrund der emotionalen Umstände alles geben, um sich gegen den Tabellenzweiten zur Wehr zu setzen. Es dürfte ein richtiger Kampf werden an der Saarlandstraße, aber insgesamt hat der RC Leipzig derzeit zu viel spielerische Klasse, Speed und Power, als dass es zur ganz großen Überraschung kommen könnte. Wir sehen Leipzig mit +13 Punkten vorne.
Hannover 78 - Hamburger RC
Samstag 25. März, 14 Uhr
Hannover 78 musste auf dem ungewohnten dritten Rang überwintern, was zum Teil auch der Absage des Derbys gegen Victoria Linden geschuldet war. Dennoch war die Situation für die erfolgsverwöhnten Männer vom schnellen Graben ungewöhnlich und nun geht es daheim gegen das Team, das 78 die erste Pleite in einem regulären Saisonspiel seit Jahren zufügen konnte.
Bis zum direkten Duell mit dem Berliner RC heißt es vorerst an den Haupstädtern dran zu bleiben. Coach Christian Doering unterstreicht gegenüber TR: „Unsere Spieler sind nach einer sehr lange Vorbereitung heiß, endlich wieder spielen zu dürfen!“ Derzeit kann man in Sachen Personal aus dem Vollen schöpfen - für einige Spieler reichte es so nicht einmal für einen Bankplatz.
Mit Blick auf den kommenden Gegner erklärt Doering: „Aus dem Hinspiel wissen wir um die Stärken des HRC, die wir dort schmerzlich erfahren haben.“ Die regnerischen Bedingungen dürfen dabei eher den Gästen zugute kommen, die bekanntermaßen mit ihrem Sturm zum Erfolg kommen wollen
Die Hamburger werden definitiv mit breiter Brust in die niedersächsische Landeshauptstadt kommen. Vorige Woche konnte man hier einen deutlichen Erfolg bei Victoria Linden einfahren, aber nun gelte es „das Spielniveau noch einmal anzuheben“, wie es HRC-Sturm-Ass Josh Harvey unterstreicht.
Coach Gareth Jackson ergänzt: „Wir haben uns gegen Victoria einen verdienten Sieg erarbeitet, aber diese Woche werden wir uns steigern müssen, um gegen 78 bestehen zu können.“ Denn auch bei den Hanseaten weiß man, dass 78 nach dem Hinrunden-Resultat auf eine Revanche aus sein wird.
TotalRugby-Prognose: Es dürfte ein packendes Duell am schnellen Graben geben. Selbstbewusste Hanseaten, die wissen, dass ein Sieg gegen 78 keineswegs utopisch ist. Die Gastgeber, die sich einen Punktverlust im Kampf um Rang eins auf keinen Fall erlauben dürfen. All dies spricht für eine packende Partie am Maschsee. Die Hamburger Sturmstärke wird für die Gastgeber schwer zu kontrollieren sein - unter dem Strich sehen wir 78 aufgrund der individuellen Klasse und dem schnellen Phasenspiel aber mit +4 Zählern ganz knapp vorne.
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