Im Duell mit dem RSV Köln gingen die Neuenheimerinnen als klarer Sieger vom Feld und stehen nun im Endspiel.

Drei Spiele vom Wochenende müssen wir euch noch nachreichen. In den beiden Halbfinalspielen in der Bundesliga der Frauen haben die beiden Gastgeber aus Heidelberg das Endspiel-Derby perfekt gemacht. Am 1.4. spielen der HRK und SCN um den Titel. In der Herren-Bundesliga startete der Hamburger RC im Nachholspiel bei Victoria Linden mit einem Sieg ins neue Jahr.

Neuenheim und der HRK machen das Traumfinale perfekt

Der deutsche Meister 2023 wird aus der Neckarstadt Heidelberg kommen. So viel steht bereits vor dem Endspiel fest - die Frage ist nur, ob der neue Meister auch der alte ist, oder ob die Neuenheimerinnen die HRK-Ladies vom Thron stoßen können. Beide Heidelberger Top-Klubs setzten sich gegen die Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen durch.

Im Vorfeld hätte man meinen können, dass sich der SC Neuenheim und die Damen des RSV Köln, immerhin 2019 noch selbst deutscher Meister, ein engeres Duell liefern. Doch Königsblau ließ auf dem Museumsplatz nichts anbrennen und ging früh durch die erfahrene Steffi Gruber in Führung. SCN-Spielführerin Laura Schwinn konnte erst per Kick, dann per Versuch nachlegen, bis Amelie Harris das Heim-Punktekonto vor der Pause auf 22 Punkte hochschraubte.

Noch vor dem Pausenpfiff konnten die nur mit 17 Spielerinnen zum Semifinale angetretenen Kölnerinnen den Ehrenversuch legen. Doch nach der Pause zeigten sich die Neuenheimerinnen spielfreudig und gnadenlos. Es folgten vier weitere Versuche - zwei davon durch Laura Schwinn, die damit ihren Hattrick perfekt machte, sowie durch Steffi Gruber und Lisa Parmetler. Der SCN zieht mit dem 48:5 hochverdient ins Endspiel am 1. April ein.

Das Endspiel kann kommen: Neuenheims Frauen besiegten Köln überraschend deutlich

Noch deutlicher machten es die HRK-Frauen im Duell mit dem RFC Dortmund (Ruckoons), was wenig überrascht, denn die Zebras spielten zuletzt im Fünfzehner der Damen sowieso in ihrer eigenen Klasse. Die Titelverteidigerinnen überrannten die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die erstmals im Halbfinale der Bundesliga standen, bereits in Hälfte eins. Gegen das schnelle Phasenspiel und die sicheren Offloads hatten die Gäste keine Antwort und so stand es nach sechs Versuchen schon zur Halbzeit 40:0.

Nach der Pause kam Dortmund besser ins Spiel und auch mehrmals in die 22 des HRK. Jedoch ließ der Meister von 2022 nichts zu und legte in der Schlussphase noch einmal das Tempo an. Gleich mehrmals konnte der HRK mit schnell angespielten Straftritten die Dortmunder Defensive bestrafen und das Punktekonto schlussendlich bis auf 85 Zähler hochschrauben.

Im Endspiel um den Titel wird es damit - wie erwartet - ein Heidelberger Derby geben. Angesichts der Form und der letzten Ergebnisse sind die Zebras favorisiert. Jedoch scheint es beim SC Neuenheim zuletzt wieder bergauf zu gehen, was für die Zuschauer in Heidelberg ein enges Endspiel bedeuten könnte.

TSV Victoria Linden 10-40 Hamburger RC (Herren-Bundesliga)

Die beiden Nord-Rivalen starteten durch das Nachholspiel eine Woche vor der Konkurrenz in das Bundesliga-Jahr 2023. Dabei wussten die Hamburger auswärts überraschend deutlich zu überzeugen und fuhren einen nie wirklich gefährdeten Sieg ein. Als die Zebras ihre ersten drei Punkte vom Kickhütchen erzielten, hatten die Hanseaten derer schon 20 auf dem Konto.

Die drei Versuche in nur 20 Minuten gegen den ersatzgeschwächt angetretenen Gastgeber erfolgten einerseits durch die altbekannte Hamburger Sturmstärke per Paket. Doch die Gäste hatten auch die feine Klinge im Arsenal, wie zum zweiten Versuch, den Verbinder Hill per Cross-Kick vorbereitete.

Starker Auswärts-Auftakt der Hamburger bei Victoria Linden

Zur Pause lagen die Hanseaten bereits 23:3 vorne und nach der Pause machte sich an der Fösse kurzzeitig breit, als Erste-Reihe-Stürmer Luca Tegtbauer mit Gewalt über die Linie kam und für den 10-23 Anschluss sorgte. Doch die Hamburger konnten die anschließende Drangphase der Gastgeber gut verteidigen und hatten ihrerseits in der Schlussphase spielerisch mehr zu bieten.

Drei weitere Versuche in der Schlussviertelstunde sorgten für einen am Ende klar verdienten Sieg mit Offensiv-Bonus, durch den die Hamburger auf dem Playoff-Platz vier stehen. Kapitän Henning Brockmann zeigte sich anschließend entsprechend zufrieden und gab zu Protokoll: „Wir haben von Anfang an gut in das Spiel gefunden und dem Spiel unser Stempel aufgedrückt.“

Brockmann sprach weiter von einem gelungenen Start in die Rückrunde, der gleichwohl gezeigt habe, woran man noch arbeiten müsse. Victorias Coach Jens Himmer war nach dem Abpfiff entsprechend bedient und resümierte: „Ich kann mich nicht erinnern in den letzten 3 Jahre ein solch schwaches Spiel von den Jungs gesehen zu haben.

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