Im zweiten Duell mit den Niederlanden innerhalb weniger Wochen geht es um Rang 5 in der EM-Endabrechnung. Foto (c) Perlich
Im letzten Spiel der Rugby Europe Championship geht es für unsere schwarzen Adler nach Amsterdam. Es geht um Rang fünf in der Endabrechnung des diesjährigen EM-Turniers. Nach dem so wichtigen Sieg in Polen kann sich das deutsche Team selbst belohnen und einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Jedoch ist die Personallage im fünften Spiel des Frühjahrs angespannt.
Die Aufgabe in Amsterdam wird keine einfache. Darüber macht sich keiner der Beteiligten irgendwelche Illusionen. Auf dem künstlichen Grün in der niederländischen Hauptstadt geht es am Sonntag-Nachmittag im Platzierungsspiel um den fünften Rang in der Abschlusswertung der Rugby Europe Championship 2023.
Diesen zu erreichen wäre - als Liga-Neuling und angesichts der Umstände - bereits ein riesiger Erfolg. Nach dem eminent wichtigen Sieg in Polen wäre dies quasi die Zugabe obendrauf und bereits ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt.
Denn der einzige Absteiger aus der REC wird über zwei Jahre hinweg ermittelt in einer addierten Wertung aus der diesjährigen und kommenden Spielzeit - als Fünfter des Jahres 2023 hätte man gleich drei Konkurrenten um den Klassenerhalt hinter sich gelassen und damit eine sehr gute Ausgangslage.
Das erste Aufeinandertreffen im Februar in Neckarsulm, bei dem unsere Adler im zweiten Durchgang das Momentum vollends auf ihrer Seite hatten und mehrere Matchbälle vergaben und so schlussendlich 29-34 unterlagen, stimmt unter dem Strich eher positiv mit Blick auf die Aufgabe in den Niederlanden.
Personell muss Trainer Mark Kuhlmann zum Abschluss des EM-Turniers aber stark improvisieren. Kapitän Jörn Schröder, der bisher jedes EM-Spiel angefangen hat, fällt mit einer Schulterblessur aus und wird vom erfahrenen Außen Felix Lammers als Spielführer vertreten. Derweil wurden Sebastian Ferreira, Eric Marks und Sebastian Rodwell von ihren Klubs angefordert, bzw. gar nicht erst freigegeben.
Miserabler Auftakt, großartiges Comeback und am Ende sollte es knapp nicht reichen - das erste Duell ging knapp an Oranje
So wird die deutsche Nationalmannschaft auch im letzten REC-Spiel ohne einen einzigen Profi aus Frankreichs beiden Topligen Pro D2 und Top 14 auskommen müssen, während der Großteil des georgischen Kaders sich aus eben jenen Ligen zusammensetzt und fast alle EM-Konkurrenten teils auf ihre Auslands-Profis zurückgreifen können.
Doch all dies sind Nebengeräusche angesichts der Partie in Amsterdam. Mit Timo Vollenkemper und Jens Listmann kommen zwei erfahrene Sturmkräfte und vor allem frische Beine neu in die zweite und dritte Sturmreihe, die dazu auch eine neue Gasseoption darstellen. Daniel Wolf vertritt den verletzten Jörn Schröder und für ihn rückt Löwen-Prop Felix Martel auf die Bank.
Der ebenso kurzfristig verletzte Schluss / Außen Zinzan Hees wird durch Edo Stella vertreten, der damit bereits die dritte Person bei diesem Turnier bekleidet. Auf Schluss rückt dafür Cameron McDonald ins Team, während dessen Bruder Micheal die Plätze mit Oli Paine tauscht, der in Durchgang zwei von der Bank aufs Feld kommt.
Es wird am erfahrenen Verbinder Raynor Parkinson liegen die stark veränderte Mannschaft in Amsterdam anzuführen. Etwas mehr Cleverness und Geduld in den hitzigen Momenten wird ein wichtiger Schlüssel zu einem Sieg gegen die Niederlande. Ebenso wichtig wird die defensive Koordination, um Oranje nicht wieder einfache Versuche zu schenken.
Zu guter letzt wird das deutsche Team die Unterlegenheit bei den Gedrängen irgendwie verringern müssen. Im Duell in Neckarsulm endete fast jedes Gedränge mit einem Ballverlust - diese Problemzone in den Griff zu bekommen könnte dem deutschen Team eine weitaus bessere Ausgangsposition verschaffen.
Aufstellung NL
Interessanterweise stellen die Niederländer heute insgesamt 13 Spieler auf, die in Neckarsulm nicht in der Aufstellung waren. In der Start-XV beginnen sie mit acht Neuen, die Hintermannschaft 9 bis 12 ist komplett neu, die Reserve nahezu ausschliesslich mit neuen Spielern (sechs) besetzt, lediglich die dritte Reihe ist gegenüber Neckarsulm unverändert.
März 19, 2023
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