Bis vor kurzem noch Kapitänin - nun will Elisa Trick ihren SCN als Trainerin ins Bundesliga-Endspiel führen.
An diesem Wochenende spielen die vier besten Vereinsteams im deutschen Frauen-Rugby die Halbfinalspiele der Frauen-Bundesliga A aus, nach denen feststeht, wer in zwei Wochen im Endspiel um den Titel kämpft. Beide Semifinals werden in der Neckarstadt ausgetragen und vieles spricht dafür, dass es auch in diesem Jahr ein HD-Derby im Endspiel geben wird.
Im ersten Halbfinale treffen bereits um 13 Uhr auf dem mit dem SC Neuenheim und dem RSV Köln zwei Teams aufeinander, die 2017 bis 2019 drei Mal in Folge das Endspiel unter sich ausmachten. Dabei konnten die Domstädterinnen das letzte der drei Endspiele vor der Corona-Pause für sich entscheiden. In der bisherigen Saison jedoch gingen aber beide Duelle mehr oder minder klar an Königsblau.
Im Oktober überrollte Neuenheim die Kölnerinnen auf dem heimischen Museumsplatz, wo auch am Samstag gespielt werden wit, mit 43:0, während das Rückspiel in der Domstadt im Dezember mit 39-27 weitaus mehr Spannung bot, aber ebenso an Neuenheim ging.
SCN-Trainerin Elisa Trick erwartet trotz der bisherigen Ergebnisse im Saisonverlauf ein ausgeglichenes Spiel mit den Dauer-Rivalinnen. Köln, so die erst kürzlich aus dem Team in den Trainerstab gewechselte einstige Dritte-Reihe-Stürmerin, habe klare Vorteile im Sturm. Immerhin sind mit Nationalmannschafts-Kapitänin Mareike Bier und Achterin Melissa Paul zwei Stützen des Nationalsturms im Bordeaux-Rot Kölns aktiv.
Das erste der beiden Halbfinalspiele am Samstag verspricht mehr Spannung
Der SCN wiederum verfüge über die spielstärkere Hintermannschaft, so Trick - . Dazu habe sich Personalsituation, die zwischenzeitlich dramatische Züge angenommen hatte, deutlich entspannt. Obendrein geht Neuenheim mit einem deutlichen 55:5 gegen die Dortmunderinnen aus der Vorwoche im Rücken in dieses Duell.
Die Kölnerinnen wiederum hatten in diesem Jahr noch kein einziges echtes Punktspiel. Die beiden bisherigen Siege im Jahr 2023 wurden jeweils am grünen Tisch errungen - zuletzt, nachdem der HRK Corona-bedingt am letzten Wochenende absagen musste. Den Kölnerinnen wurde damit die Generalprobe auf das Halbfinale genommen und nun gilt es per Kaltstart die Außenseiterchance auf den Finaleinzug zu nutzen.
DIE HALBFINALS (Platzierung nach regulärer Saison in Klammern)
Samstag 18. März
13:00 Uhr SC Neuenheim (2) - RSV Köln (3)
15:00 Uhr Heidelberger RK (1) - RFC Dortmund (4)
Im zweiten Halbfinale um 15 Uhr empfängt dann der Titelverteidiger Heidelberger RK den RFC Dortmund (Rugby Ruckoons) und will den vorletzten Schritt zum nächsten Meistertitel machen. Nachdem die Klub-Damen zuletzt gegen Tschechiens Nationalmannschaft spielten, geht es nun gegen die Nummer vier der regulären Saison.
Vier Corona-Fälle sorgten beim Klub für eine Absage der Partie am letzten Wochenende - man wollte schlicht kein weiteres Risiko eingehen und hatte genug Puffer um Rang eins nach der regulären Saison sowieso schon sicher zu haben. Spielpraxis hatten die Klub-Damen den Winter über sowieso genug.
Die Gäste aus dem Ruhrgebiet haben allein schon mit dem Erreichen dieses Halbfinals einen wichtigen Erfolg erzielt. Denn diese Saison war für die Damen des RFC die erste in der Topliga und erst die zweite im Fünfzehner-Rugby überhaupt.
Der HRK geht nach den bisherigen Ergebnissen klar favorisiert in dieses Duell
Für den erst 2007 gegründeten Klub ist das Spiel definitiv ein Erfolg, den man sich mit dem 15:10 Auswärtssieg bei der SG Rhein-Main letzten Monat erarbeitet hat. Sportlich gesehen sind die Damen des HRK noch eine Nummer zu groß, jedoch konnten sich die Liga-Neulinge im Saisonverlauf auch gegen die Zebras steigern.
Ging das erste Duell mit dem HRK noch mit 0:109 verloren, war es letzten Monat beim 0:56 weitaus knapper. In jedem Fall werden die Gäste dem Klub einen leidenschaftlichen Kampf liefern.
Die HRK-Ladies wiederum haben sich ganz klar zum Ziel gesetzt, den Titel zu verteidigen, wie HRK-Sprecherin Johanna Hacker gegenüber TR betont. Deshalb werde man schon im Semifinale nichts dem Zufall überlassen. Angesichts der Erfahrung und Spielstärke wäre alles andere, als ein deutlicher Klub-Sieg, eine faustdicke Überraschung.
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