Wolfpack-Coach von Grumbkow (rechts) sieht das deutsche Team derzeit
Die nächsten vier Monate werden für das Wolfpack extrem wichtig: Bereits im April wartet auf das deutsche Siebener-Nationalteam das erste ganz wichtige Saisonhighlight. Am 20. April startet das erste von zwei Turnieren der Challenger Series in Südafrika, wo die vom Trainer-Duo von Grumbkow / Aguilar betreute Mannschaft den ersten Schritt Richtung World Series machen kann. Bis zu den Euro Games in Krakau im Juli, wo die Entscheidung in der Olympia-Quali fällt, werden es die entscheidenden Wochen.
Das Gesicht des Teams wird sich ändern, so viel kann Trainer Clemens von Grumbkow im Gespräch mit TR bereits verraten - wie genau jedoch nicht. „Wir haben viele junge Spieler, die sich zuletzt für höhere Aufgaben empfohlen haben“, wie der einstige Kapitän und jetzige Trainer weiter erläutert.
Die Siebener-Nationalmannschaft hat bereits ein Trainingscamp in Stellenbosch hinter sich und wird sich kommende Woche erneut aufmachen, um in die ganz intensive Phase der Vorbereitung zu starten. In Malaga wird niemand geringeres, als das World-Series-Team Spanien der Sparrings-Partner der deutschen Mannschaft sein.
Bereits im fünften Monat ist António Aguilar im Trainerteam und seitdem wurde das Spiel des deutschen Teams gehörig umgekrempelt. Wie Clemens von Grumbkow beschreibt, ging es zunächst einige Wochen darum, die deutschen Spieler vertrauter mit unvorhergesehenen Situationen zu machen.
Der deutsche Kader für das Trainingscamp in Malaga
RG Heidelberg:Berliner RC: Anton Gleitze, Philip Gleitze
FC St. Pauli: Ben Ellermann
SC Neuenheim: Jonathon Dawe, Nikolai Klewinghaus
RK Heusenstamm: Leon Hees
RG Heidelberg: Bastian van der Bosch, Carlos Soteras Merz, Tim Lichtenberg, Robin Plümpe
SC Germania List: Felix Hufnagel, Niklas Koch
SC Neuenheim: Chris Umeh
SC Frankfurt 1880: Luis Diel
Terenure College RFC (IRL): Jack Hunt
British Army: Michael McDonald
Besser im unstrukturierten Spiel zu sein, oder besser gesagt „organisiertes Chaos“, wie Aguilar selbst es im TR-Interview beschrieb, war die erste Zielsetzung. Dazu zählt auch „den Ball am Leben zu halten“, beispielsweise mit Offloads, um die Defensive des Gegners zu erschweren. Da dies gleichzeitig mit höherem Risiko verbunden ist, gilt es die nötige Sicherheit zu haben.
Bei der WM letztes Jahr konnte man besonders gegen die unberechenbaren Spieler von Uganda sehen, dass hier tatsächlich noch Defizite bestanden. Dazu will man im deutschen Team künftig häufiger die äußeren Kanäle attackieren und im eins-gegen-eins das Duell zu suchen.
All dies soll implementiert werden, ohne dabei die eigene Stärke bei den Standards aufzuopfern. Dabei hat das Trainerteam nun den Luxus, noch mehr Auswahl im Kader zu haben. „Insgesamt herrscht ein großer Konkurrenzkampf“, wie von Grumbkow unterstreicht. So fehlen im Trainingskader für Malaga auch gleich mehrere etablierte Spieler.
Letztes Jahr war die WM das große Highlight - nun folgen Challenger Series und die Quali für Olympia 2024
Insgesamt sieht sich das Trainerteam „im Soll“ mit dem Stand auf die Vorbereitung. Gleichwohl konstatiert man auch, dass die Konkurrenz hinter der World Series in Gänze stärker geworden ist. Zwischen dem deutschen Team und den Konkurrenten Uganda, Tonga, Chile und Hongkong kann es im Zweifel auch auf die Tagesform ankommen.
Als beispielsweise bei der WM in Kapstadt mit Jack Hunt und John Dawe zwei wichtige Stütze fehlten, verlor man gegen Chile und Uganda sehr enge Spiele, die man auch sicherlich hätte gewinnen können. Bei derart kleinen Unterschieden kommt es in den nächsten fünf Wochen auch sehr auf die Details an, an denen nun gearbeitet wird.
Mit der World-Series-Quali und Olympia winken dem deutschen Team zwei großartige Ziele. Bis dahin wird es für das Team um Kapitän Carlos Soteras Merz aber noch sehr viel harte Arbeit geben.
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