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Vor dem Polen-Spiel: Parkinson soll Adler zum Sieg im Sechs-Punkte-Spiel führen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 4. März 2023

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Gegen die Polen wird es auf jeden Punkt ankommen - Raynor Parkinson führt die deutsche Hintermannschaft an. Foto (c) Perlich

Morgen Abend um 20:00 Uhr (live im Stream bei Rugby Europe) treten unsere Adler im polnischen Gdingen zum dritten Spiel der diesjährigen Rugby Europe Championship an. Nach der Mini-Gruppenphase geht es nun bereits um die Platzierung und ein Sieg gegen Polen wäre schon ein unfassbar wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt. Im dritten Duell mit Polen in weniger als 3,5 Jahren muss deshalb der zweite Auswärtssieg her.

 

Bei unseren Sportsfreunden vom Fußball spricht man vor wichtigen Partien gegen einen direkten Rivalen gerne von einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel. Auch wenn es am morgigen Abend an der polnischen Ostseeküste nicht mehr um Punkte geht, wäre der Vergleich zum artverwandten nicht unangebracht.

Im wichtigsten Spiel des bisherigen Frühjahrs können unsere Adler nämlich mit einem einzigen Sieg gleich zwei Rivalen hinter sich lassen. Denn ein Auswärtstriumph im Platzierungshalbfinale würde bedeuten, dass man in der Endabrechnung der Rugby Europe Championship vor den Polen und dem Verlierer des Parallelspiels Belgien - Niederlande landet. Kommendes Wochenende in Amsterdam würde man dann um Rang fünf spielen.

Ein Sieg wäre ein unfassbar wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt, der aber erst in der Endabrechnung der beiden Spielzeiten 2023 und 2024 entschieden wird, wenn das schlechteste aller acht REC-Teams in die Trophy absteigt. Dass der erste Sieg in diesem Jahr alles anders als utopisch ist, zeigen die letzten Vergleiche beider Teams, sowie die bisherige Form in der Rugby Europe Championship.

2019 gewann Deutschland, im ersten Spiel unter Trainer Mark Kuhlmann, relativ komfortabel in Lodz, nur um dann im November 2021 das nächste Duell in Gdingen trotz klarer Feldvorteile und langer Führung unnötig mit 16-21 aus der Hand zu geben. Deshalb ist die oberste Prämisse an diesem Sonntag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, sich clever anzustellen.

Diese 23 sollen es in Polen richten: Die deutsche Aufstellung für das Platzierungs-Halbfinale der Rugby Europe Championship

Bei hitziger Aufgabe einen kühlen Kopf zu bewahren, diese Aufgabe wird vor allem Verbinder Raynor Parkinson zuteil werden. Der Deutsch-Südafrikaner, mit über zehn Jahren Adler-Erfahrung wird das junge Team, wie schon gegen die Niederlande, als Verbinder aufs Feld führen.

In eben jenem Spiel gegen die Niederlande hatte das deutsche Team im zweiten Durchgang nach erneut miserablem Start fast noch für einen Comeback-Sieg gesorgt, nur um in der Schlussphase am Ende trotz mehrerer dicker Gelegenheiten in der gegnerischen 22 mit 29-33 unglücklich zu unterliegen.

Gegen Polen muss das Team von der ersten Minute an wach sein und den Kampf annehmen. Diese Aufgabe wird vor allem dem Sturm aufgebürdet. Eigentlich sollte Eric Marks die zweite Sturmreihe beim so wichtigen Spiel verstärken - tatsächlich war man sich mit seinem Profiklub in Frankreich einig geworden - jedoch verhindert eine Muskelverletzung im Oberschenkel in letzter Minute den Einsatz.

Doch auch so wird der deutsche Sturm stark genug sein, um die Aufgabe in Polen zu lösen. Der Berliner Matthis Blume tauscht mit Paul Weiss auf der rechten Prop-Seite die Plätze, gleiches gilt für Elias Haase, der Andrew Reintges auf Hakler ersetzt. Mit der Rückkehr von Hassan Rayan geht der laufstarke Sebastian Ferreira zurück in die dritte Sturmreihe, wo er von der Achter-Position viele Ballvorträge haben dürfte. Mit Oliver Stein und Justin Renc haben unsere Adler starke Kombination in der dritten Sturmreihe.

In der Hintermannschaft gibt es derweil keinerlei Veränderungen gegenüber dem Niederlande-Spiel. Die Dreiviertelreihe dürfte mit ein wenig mehr Trainingszeit und den gemeinsamen Auftritten in den beiden bisherigen Spielen noch besser als Einheit verlieren. Die eventuellen Geschwindigkeitsvorteile, die es in den letzten beiden Duellen mit Polen gab, wird man bei trockenem Ball und auf Kunstrasen besser ausspielen können.

Unter dem Strich wird es aber vor allem die Einstellung sein, die über den Ausgang dieses Spiels entscheidet. Die Polen haben es gegen Belgien vorgemacht: Ohne spielerisch zu brillieren, schafften es unsere östlichen Nachbarn die spielerisch stärker eingeschätzten Belgier niederzuringen. Egal, ob es morgen in Gdingen ein Rugby-Leckerbissen wird, oder nicht, aus deutscher Sicht zählt nur der Sieg.

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