Der nächste Gegner von Mark Kuhlmanns Adlern heißt Polen. Foto (c) Kessler
Nach drei Gruppenspielen geht die diesjährige Rugby Europe Championship nun in die Platzierungsrunde. Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft spielt gegen Belgien, Polen und die Niederlande um Rang fünf in der Endabrechnung. Die abschließende Runde wird am 18. März in Amsterdam ausgetragen, so viel stand schon fest. Aber durch den überraschenden Sieg der Polen gegen Belgien heißt der nächste Gegner unserer Adler nun Polen. Für Kapitän Schröder und Co. geht es nach Gdingen, wo man mit den Gastgebern noch eine Rechnung offen hat.
Es war die große Überraschung des Wochenendes. Eigentlich war man bei unseren Adlern nach der denkbar knappen Niederlage gegen die Niederlande (TR berichtete) am Samstag in Neckarsulm unisono davon ausgegangen, dass der nächste Gegner im ersten von zwei Platzierungsspielen Belgien heißen würde. Doch das Team von Trainer Mike Ford unterlag in Gdingen gegen stark kämpfende Polen, die vom Ex-Wolfpack-Coach Christian Hitt betreut werden, überraschend mit 15-21.
Polen wusste bei eisigen Temperaturen auf dem künstlichen Grün des Rugby-Nationalstadions nur einen Steinwurf von der Ostsee vor allem mit dem Sturm zu überzeugen. Der erste Versuch wurde von per Paket erzielt und in Durchgang zwei brachte der Polen-Sturm die Gastgeber bis auf wenige Zentimeter an die Linie, wo Neuner Plichta die kurze Ecke Wojtowicz per Innenball bediente.
Die größte Überraschung des Wochenendes - Polen konnte die favorisierten Belgier schlagen
Insgesamt wusste Polen das Spiel gut zu kontrollieren und Belgien fand nie zum eigenen Spiel. Mit nur noch gut drei Minuten auf der Uhr lag Polen mit 18-3 vorne. In einer turbulenten Schlussphase konnte Belgien zwar die starke Dreiviertelreihe in Szene setzten und noch per Doppelschlag herankommen, doch dies war zu wenig.
Für das deutsche Team bedeutet dies nun, dass man am Sonntag den 5. März ebenso in Gdingen gegen Polen antreten wird. Unsere Adler haben durchaus noch eine Rechnung offen. Denn genau hier hatte man vor 14 Monaten eine völlig unnötige Niederlage kassiert, die dem deutschen Team fast den Aufstieg gekostet hätte.
Nach 13-3 Pausenführung und trotz klarer Feldüberlegenheit ließ sich das deutsche Team Ende November 2021 noch die sprichwörtliche Butter vom Brot nehmen und unterlag schlussendlich 16-21, ohne dass den Polen ein einziger Versuch gegen unsere Adler gelang. Damals erzielte Zweite-Reihe-Stürmer Hassan Rayan den einzigen deutschen Versuch und für das Polen-Spiel sollte der Frankfurter nun ebenso wieder fit sein.
Damals machte Trainer Kuhlmann vor allem die fehlende Erfahrung und Nervosität dafür verantwortlich, nachdem man im November 2019 in Lodz noch als klarer Sieger vom Platz gegangen war. Nun steht in den deutschen Reihen mit Raynor Parkinson aber wieder ein ganz erfahrener Mann, der das deutsche Team in knapp zwei Wochen hoffentlich zum Sieg führen kann.
Ein Sieg in Polen würde unseren Adlern Rang sechs garantieren in der diesjährigen Championship, womit man automatisch zwei Rivalen um den Klassenerhalt hinter sich ließe. Für das deutsche Team wäre der Sieg allein schon deshalb ein absoluter Big Point.