Bei den Diables Noirs wieder vereint. Das Trainerduo Ford & Botha ist nun in Belgien tätig. Foto (c) Kessler
Bis zum ersten EM-Wochenende im Februar sind es nur noch gut drei Wochen. Die deutsche Mannschaft befindet sich in der heißen Vorbereitungsphase, bevor zunächst die Duelle mit Georgien, Spanien und den Niederlanden anstehen. In der anschließenden Platzierungsrunde könnte es zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten kommen. Ex-Adler-Trainer Mike Ford hat gemeinsam mit Mouritz Botha bei den Belgiern angeheuert.
Als die deutsche Fünfzehner-Nationalmannschaft im Sommer 2019 gegen Portugal auf dramatische Art und Weise den Abstieg in die zweitklassige Trophy hinnehmen musste, bestand das Trainergespann unserer Adler aus dem Engländer Mike Ford und dem Südafrikaner Mouritz Botha.
Das Trainerduo hatte das deutsche Team im Jahr 2018 vom Uruguayer Pablo Lemoine mit dem Ziel WM-Quali übernommen - Lemoine hat mittlerweile mit Chile die historische WM-Quali erreicht (TR berichtete). Unter Ford spielte das deutsche Team im Herbst 2018 in Marseille das Repechage-Turnier zur WM-Quali und scheiterte trotz zweier Siege gegen Hongkong und Kenia schlussendlich an Kanada.
Nach dem Abstieg aus der Rugby Europe Championship 2019 heuerte Ford bei den Leicester Tigers als Co-Trainer an, bis ihn der mittlerweile zum England-Trainer berufene Steve Borthwick vor zwei Jahren durch Kevin Sinfield ersetzen ließ, mit dem die Tigers schließlich letzten Sommer Meister wurden.
Ford war zwischenzeitlich wieder in den Schlagzeilen, als Ex-England-Superstar Sam Burgess öffentlich mit ihm abrechnete und Ford als „Schlange“ titulierte und ihm Hinterlistigkeit vorwarf (TR berichtete). Weitere Traineraufgaben im Rugby hatte Ford in den letzten beiden Jahren nicht übernommen.
Trifft mit den Belgiern vielleicht bald auf Deutschland: Mouritz Botha
Seine Tätigkeit bei den Belgiern wurde vorige Woche verkündet, gestern schließlich die erneute Zusammenarbeit mit Ex-Zweite-Reihe-Stürmer Botha. Ford will laut Pressemitteilung „all seine Erfahrung“ bei den Belgiern einbringen und verspricht eine intensive Vorbereitung auf das erste Spiel gegen Portugal am 4. Februar.
Dabei wird Ford auch bei den Belgiern mit altbekannten Probleme zu kämpfen haben. Auch die Diables Noirs haben immer wieder Probleme ihre Top-XV auf den Platz zu bringen, weil es für den Verband schwierig ist die Profis aus Frankreichs von ihren Klubs loszueisen.
„Wir zeigen damit unseren Willen auf hohem Niveau in das Fünfzehner-Rugby zu investieren“, so der Präsident des belgischen Verbandes Michiel Leysen zur Verpflichtung. Zunächst, so viel steht aber auch fest, geht es für Ford und die Belgier lediglich um den Klassenerhalt.
Ob es zu einem direkten Aufeinandertreffen mit unseren Adlern kommt, steht noch nicht fest. Im neuen Modus der Rugby Europe Championship wird das Turnier mit zwei Vierer-Gruppen und einem Platzierungsspiel über Kreuz ausgetragen. Die Belgier sind zunächst in der Parallelgruppe und spielen gegen Portugal, Rumänien und Polen.
Erst danach könnte das deutsche Team auf Belgien mit Ford und Botha treffen. Denn im März stehen schließlich zwei Platzierungsrunden an. In den Bronze-Playoffs spielen die dritt- und viertplatzierten Teams beider Gruppen ein weiteres Mini-Turnier mit noch zwei Spielen aus.
Angesichts der Tatsache, dass sowohl Deutschland als auch Belgien als Aufsteiger neu in der Liga sind, dürfte es eher in der Platzierungsrunde für die Ränge fünf bis acht zu einem Wiedersehen kommen.
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