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Nur ein Monat nach der England-Entlassung: Jones übernimmt die Wallabies
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 16. Januar 2023

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Völlig überraschend übernimmt Eddie Jones die Wallabies zum zweiten Mal in seiner Trainer-Karriere.

Quasi aus dem Nichts verkündete der austalische Verband am heutigen Morgen Lokalzeit die Sensationsmeldung: Eddie Jones ersetzt den amtierenden Wallabies-Trainer Dave Rennie. Nachdem Jones knapp siebenjährige Amtszeit im Rugby-Mutterland England erst vor gut einem Monat endete, musste der 62-jährige gebürtige Australier nicht lange auf die nächste Aufgabe warten. Nun soll Jones, der für seine konsequente und resolute Art bekannt ist, die Wallabies bis zur Heim-WM 2027 betreuen.

Nur gut einen Monat nach dem Rauswurf des Star-Trainers bei den Engländern hat Eddie Jones einen neuen Job. Zum zweiten Mal nach 2001 bis 2005 wird Jones Trainer der Wallabies. Vor rund 20 Jahren hatte der Mann aus Tasmanien mit der japanischen Mutter die Australier bei der Heim-WM bis ins Endspiel geführt, dieses Mal soll er den Wallabies den dritten WM-Titel bescheren.

Die Berufung Jones und die Entlassung des bisherigen Coaches Dave Rennie kommt völlig überraschend. Rennie hatte nach nicht einmal drei Jahren im Amt eine gemischte Bilanz vorzuweisen, mit Siegen gegen Südafrika, aber ebenso Pleiten gegen Italien, sowie den Erzrivalen Neuseeland.

Jones mit seinen rabiaten Trainingsmethoden könnte vielleicht genau der richtige Kandidat sein. Nach seinen Erfolgen mit Japan und England wird er mit genug Rückhalt starten, um den Verband und das Wallabies-Programm nach seinen Vorstellungen umzubauen. Immerhin wurde Jones mit einem Vertrag bis zur WM in Australien 2027 ausgestattet, was das Vertrauen des Verbandes in den ehemaligen Hakler unterstreicht.

Die Reaktionen auf den am heutigen Morgen australischer Zeit verkündeten Schritt fielen gemischt aus. „Macht euch bereit für eine wilde Fahrt“, so Ex-Wallabies-Innen Tim Horan, der 1991 und 1999 bei beiden WM-Siegen der Wallabies involviert war. Im gleichen Atemzug spricht Horan jedoch auch davon, dass die Erwartungshaltung gegenüber Jones riesig sein dürfte. Siege gegen Neuseeland im Bledisloe Cup und gegen die Lions 2025 seien die Erwartung der australischen Sport-Fans.

2003 scheiterte Jones im WM-Endspiel in Sydney nur um Haaresbreite am Titelgewinn

Ex-England-Verbinder Andy Goode hinterfragte derweil das Vorgehen des englischen Verbands. Bei der Vertragsauflösung habe man wohl vergessen eine (sonst übliche) Klausel einzubauen, laut der Jones bis zur WM in Frankreich im September kein anderes Team übernehmen dürfe. Denn bereits im Viertelfinale könnten beide Teams aufeinandertreffen - für Jones die Gelegenheit zur Revanche. Keiner kennt das England-Team besser, als der Mann, der das Mutterland seit 2016 trainierte.

Ob Jones mit seiner Art auch in der Heimat Down Under Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Den Spielstil, den Jones die Engländer spielen lassen hat, dürfte nicht jedem in Australien gefallen. Mögliche Erfolge dürften die Kritiker aber schnell verstummen lassen. Jones selbst betonte gegenüber der Presse: „Dieses Angebot war zu gut, um es abzulehnen. Als stolzer Australier ist es für mich eine Ehre nach all den Jahren wieder Trainer hier zu werden!“

2003 war Jones mit Australien in der Verlängerung am Dropgoal von Johnny Wilkinson gescheitert. 2007 war er der Co-Trainer von Jake White mit den Springboks, als diese sich den WM-Titel in Paris sicherten. 2019 scheiterte Jones mit England in Yokohama im Heimatland seiner Mutter an eben jenen Springboks. Nun soll die Trainer-Karriere des einstigen Haklers Jones, der selbst nie für die Wallabies auflaufen durfte, entweder 2023 oder 2027 vollendet werden.

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