Gegen Chile unterlag unser Wolfpack extrem knapp gegen einen Gegner, so wie wir heute wissen, wohl mit unfairen Mitteln nachgeholfen hat. Foto (c) Perlich
Die Pleite gegen Chile bei der WM in Kapstadt war für das deutsche Team angesichts des Spielverlaufs sowieso schon nur schwer zu verdauen. Seit gestern ist mehr oder minder klar: Gleich zwei Spiele des Wolfpack-Rivalen waren wohl gedopt, darunter der Kapitän. Nach positiven Tests im Anschluss an die WM werden die Südamerikaner zumindest für die Challenger Series in Kapstadt deutlich geschwächt sein.
Chile schien im zweiten Durchgang des ersten Spiels der Siebener-WM in Kapstadt im September gegen unser Wolfpack schlicht am Ende schlicht die bessere Puste zu haben. Die Südamerikaner holten einen 0:12 Rückstand nach zweier gelber Kartons für Deutschland auf und siegten schließlich per Dropkick in der Verlängerung auf dramatische Art und Weise.
Diese Pleite hinterließ im deutschen Lager angesichts des Verlaufs sowieso einen bitteren Beigeschmack, verpasste das Team von Kapitän Carlos Soteras Merz doch deshalb obendrein noch das Rendezvous mit WM-Gastgeber Südafrika. Dieser bittere Nachgeschmack dürfte sich noch umso mehr verstärkt haben, angesichts der Nachrichten, die gerade aus Chile die Rugby-Welt erreichen.
Drei Chilenen wurden innerhalb weniger Tage positiv auf verschiedene Dopingmittel getestet, wie die Anti-Doping-Agentur des Landes bekanntgab. Besonders pikant: Die schlussendlich positiven Tests sind jeweils nur knapp einen Monat nach der WM durchgeführt wurden.
In Kapstadt blieb dem deutschen Team ein Duell mit Südafrika verwehrt, da man Chile extrem knapp unterlag
Zwei der positiv getesteten Spieler standen auch gegen Deutschland im Cape Town Stadium auf dem Feld, darunter Kapitän Joaquín Huici, sowie Vicente Tredinick - beide wurden positiv auf Nandrolon getestet, das beim Muskelaufbau und der Erholung hilft und bereits bei Sportstars wie Pep Guardiola, Witali Klitschko, Dieter Baumann, oder zahlreichen Radsportstars nachgewiesen wurde.
Das verpasste Duell mit den Blitzboks kann dem deutschen Team niemand mehr zurückgeben und auch an der WM-Wertung dürfte sich nichts ändern, da die Einnahme der Dopingpräparate auch theoretisch noch in der kurzen Zeit nach der WM hätte erfolgt sein können. Doch auch wenn keine endgültige Sperre ausgesprochen wurde, im Regelfall erwartet die Dopingsünder eine dreijährige Sperre.
Für das chilenische Team ist dies vor der Challenger Series im April in Stellenbosch, wo los Condores zu den ärgsten Rivalen unseres Wolfpacks gehören dürfte, definitiv eine Schwächung. Chile sollte sich darüber hinaus generell der Thematik genauer annehmen: Die drei jetzt bekanntgewordenen Fälle sind nicht die ersten. Bereits in den vorherigen Monaten des Jahres 2022 hatte es vier positive Tests in der ersten Rugbyliga gegeben.
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