Stellenbosch wird für das Wolfpack künftig eine Art zweite Heimat. Foto (c) Perlich
World Rugby hat am gestrigen Mittwoch endgültig den Modus und Spielort für die Challenger Series verkündet. Das deutsche Team muss zwei Mal in Südafrika bestehen und sich dann gegen drei Mitbewerber aus der laufenden World-Series-Saison durchsetzen, um kommende Saison Teil der verkleinerten World Series (TR berichtete) zu sein.
Es gibt unangenehmere Orte auf dieser Welt, als das südafrikanische Weinstädtchen Stellenbosch. Der knapp eine Stunde von Kapstadt entfernte malerische Ort, umrahmt von Weinbergen und bekannt für seine Universität, wird für das deutsche Wolfpack in den nächsten Monaten so etwas, wie eine zweite Heimat.
Zunächst wäre da das seit längerem geplante zweiwöchige Trainingslager im Februar. Denn Stellenbosch ist bekanntermaßen mit seiner SAS-Akademie auch das Leistungszentrum der Blitzboks und mit denen hat man nicht erst seit Philip Snyman einen engen Draht. Dort findet das deutsche Team nicht nur perfekte Bedingungen vor, sondern vor allem auch zahlreiche hochkarätige potenzielle Gegner - ein Mini-Turnier als Vorbereitung wir gerade organisiert. .
Im Trainingscamp geht es darum, das deutsche Team auf die kommende Saison vorzubereiten und die Wahl des Ortes erfolgte, ohne zu wissen, dass Stellenbosch wenige Wochen später noch eine gewichtige Rolle spielen sollte. Denn gestern verkündete World Rugby, dass die Challenger Series in diesem Jahr über zwei Turniere ausgespielt wird - beide in Stellenbosch an den beiden letzten April-Wochenenden.
Wolfpack glücklich mit der Wahl des Spielorts
Für das deutsche Team werden die Bedingungen damit mehr als nur vertraut sein. Die Auswahl des Austragungsortes war jedoch zunächst eine Überraschung. „Wir wussten über den Modus, aber uns wurde erst vor zwei Wochen mitgeteilt, wo gespielt wird“, wie Coach Clemens von Grumbkow gegenüber TR erläutert. Natürlich sei man mit der Wahl glücklich.
Mit Max Calitz könnte ein Wolfpack-Spieler dabei sein, der das Danie Craven Stadium nur zu gut kennt. Denn das 16.000 Zuschauer fassende Stadion beherbergt normalerweise das Varsity-Cup-Team der Stellenbosch University und ist dabei regelmäßig ausverkauft. Calitz spielte mit seinen Tuks von der Uni Pretoria.
Nun wird es im April darum gehen, sich in der Challenger Series zunächst das Ticket für London zu sichern, was der erste Schritt Richtung World Series wäre. Denn über die beiden Turniere in Stellenbosch hinweg trifft das deutsche Team auf alte Bekannte, wie Uganda, Simbabwe, Hongkong und Tonga. Nur der Sieger hat überhaupt die Chance in die kommende Saison verkleinerte World Series aufzusteigen.
Zusammen mit den drei am schlechtesten platzierten Teams der laufenden World-Series-Saison vor dem direkten Absteiger wird dann ausgespielt, wer aus diesem Quartett in der darauffolgenden Saison unter den Top-12-Teams der Welt ist. Wolfpack-Trainer von Grumbkow betont, dass es darum gehe „drei Mal zu peaken“, also das Maximum abzurufen. Man rechne sich wie immer Chancen aus und sofern man von Verletzungen verschont bleibt, in der Mitfavoritenrolle für Stellenbosch.
Es könnte zum Wiedersehen mit Damian McGrath kommen
Danach werde der mit breiter Brust antretende Challenger-Series-Sieger auf drei Teams treffen, die jeweils am Ende einer langen Saison ausgezehrt seien. Sicherlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um vermeintlich besser eingeschätzten Teams ein Schnippchen zu schlagen. Stand jetzt wären übrigens Spanien, Kanada und die Kenianer von Ex-Wolfpack-Coach McGrath die Gegner.
Bis dahin sind es noch knappe sechs Monate, sowie eine Weinerntesaison in Stellenbosch. Wer dann für Deutschland auflaufen wird, ist ebenso noch nicht klar. Immerhin ist man im Wolfpack-Trainerteam mittlerweile ziemlich zufrieden mit der Tiefe im Kader, welche im Rückschluss auch bedeutet, dass auf allen Positionen Alternativen vorhanden sind.
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