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Rugby Europacup am indischen Ozean: Ovales Spektakel über 2 Hemisphären
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 12. Dezember 2022

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Leinster zählt wie jedes Jahr im Heineken Cup zu den absoluten Top-Favoriten.

Wenn man an den Heineken Cup denkt, kommen einem klassische Duelle die Toulouse gegen Leicester, oder Leinster gegen Saracens in den Sinn. Seit dieser Saison ist der Europacup um drei Attraktionen reicher und diese kommen aus Südafrika. Nachdem die SA-Teams seit dem Vorjahr bereits an der Ultimate Rugby Championship teilnehmen, bereichern sie nunmehr auch den Europapokal. Das mag den einen oder anderen Traditionalisten stören, es produziert aber spektakuläres Rugby.

Die Kontraste hätten kaum größer sein können: Das Heineken-Cup-Topspiel am Samstag zwischen dem englischen Top-Klub Harlequins und den Sharks aus Durban fand einen Steinwurf vom indischen Ozean bei deutlich über 30 Grad und Luftfeuchtigkeit statt, während sich Munster und Toulouse am Sonntag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein hartes Duell im Nebel Irlands lieferten.

Zugegeben, so einiges an diesem neuen Europacup fühlt sich noch komisch an. Paarungen wie Lyon gegen die Bulls aus dem südafrikanischen Pretoria, das Format mit zwei Gruppen à zwölf Teams mit Spielen über Kreuz, sowie die Anzahl von nur vier Gruppenspielen, wodurch jedes Team nur vier garantierte Partien hat, um sich für die K.O.-Phase zu qualifizieren.

Rugby-Lehrstunde des Top-Favoriten: Leinster entzaubert Racing in Le Havre

Manche Dinge ändern sich dagegen nie: Zunächst wäre da die Klasse von Leinster. Die Dubliner führten Racing auswärts geradezu vor und erteilten dem Pariser Star-Ensemble eine wahrhafte Rugby-Lektion. Dazu gab es in den zwölf Partien, von denen acht live bei More than Sports TV in Deutschland live zu sehen waren, ziemlich viel Spannung. So zum Beispiel beim Duell Sharks vs Quins in Durban.

Dabei lieferten sich England-Stars Dombrandt, Marler und Marchant ein packendes Duell mit den mit Springboks gespickten Sharks. Einer von ihnen, Prop Ox Nché kassierte im zweiten Durchgang einen Platzverweis und lieferten den Quins die Steilvorlage für ein Comeback, das am Ende aber nicht mehr reichte, um die Partie zu drehen.

Noch sehenswerter war da lediglich das Duell in Pretoria zwischen Lyon und den Bulls - elf Versuche gab es im Loftus Versfeld zu sehen, sechs davon für die Hausherren und nur fünf für die Gäste aus Frankreich - die Bulls konnten damit das erste südafrikanisch-europäische Duell im Europacup für sich entscheiden.

Elf Versuche, davon einer schöner als der andere - das Duell Bulls vs Lyon war ein Spektakel

Im eisigen Nebel von Munster konnte sich Toulouse in einem kampfbetonten Spiel bei Munster durchsetzen. Die Iren sind im Europacup in ihrer Festung Thomond Park traditionell sehr heimstark, mussten sich Antoine Dupont und Co. aber geschlagen geben.

Clermont konnte derweil als einzige Mannschaft im Wettbewerb einem südafrikanischen Team eine Pleite zufügen - die Männer aus der Michelinstadt im Zentralmassiv besiegten die Stormers aus Kapstadt nach einem starken Comeback.

Endlich zurück im Heineken Champions Cup sind derweil die Saracens. Der dreifache Europacupsieger fehlte nach dem Zwangsabstieg zwei Jahre im Wettbewerb und konnte sich, angeführt von England-Kapitän Owen Farrell, daheim gegen Edinburgh einen hart erkämpften 30-26 Sieg sichern.

So einiges am neuen Heineken Champions Cup mag für Rugby-Traditionalisten noch ungewöhnlich erscheinen. Die Spiele jedoch hielten das, was sie versprachen.

Samoa siegt im Monsun von Kapstadt

Nach sechs Jahren konnte sich Samoa erstmals wieder einen Titel auf der Sevens World Series sichern. Die Insulaner erwiesen zunächst als Spielverderber, als sie die Südafrikaner im Semifinale per Dropkick in der Verlängerung eliminierten und Philip Snyman damit die Heimpremiere versauten.

Danach konnten die Samoaner sich dann bei ganz ganz schwierigen Bedingungen den Turniersieg gegen die All Blacks 7s mit einem überragenden letzten Versuch über das ganze Spielfeld hinweg schlagen konnten. Aus deutscher Sicht nicht unbedingt die erhofften Nachrichten, speziell da Irland und Großbritannien in Kapstadt enttäuschten.

Aus deutscher Sicht ist die Hoffnung, dass sich eines von beiden Teams, oder gar beide als Top-Vier-Team in der World Series für Olympia 2024 in Paris qualifizieren und den Quali-Weg aus Europa damit einfacher machen. Aber nachdem Irland letzte Woche im Finale von Dubai stand, spielten die Iren dieses Mal ein schwaches Wochenende am Kap der guten Hoffnung.

Als 9. und 10. in der Gesamtwertung nach drei Turnieren sind die beiden europäischen Anwärter derzeit leider weit weg von den vier Top-Platzierungen, die das direkte Olympia-Ticket bedeuten.

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