Das Wolfpack tritt gerade in Dubai an & wird es kommende Saison schwer haben, den Sprung in die reformierte World Series zu schaffen. Foto (c) Perlich
Nach zwölf Jahren mit 15 Kern-Teams und acht Jahren mit 10 Events gibt es kommende Saison die größte Reform der World Rugby Sevens Series seit dem Series-Start im Jahre 1999. Nur noch zwölf Kern-Teams und nur noch sieben Events wird es künftig geben - analog zum olympischen Format. Für die World-Series-Träume des deutschen Wolfpacks nicht unbedingt gute Nachrichten.
Manchmal ist weniger mehr, so zumindest scheint man bei World Rugby zu denken. Während an diesem Wochenende in Dubai das dortige World-Series-Event läuft, hat World Rugby die Zukunft der Series insgesamt verkündet. Nachdem die britischen Teams nunmehr - wie bei den olympischen Spielen - als ein Team GB antreten, wird die Serie kommende Saison verkleinert.
Wie bei Olympia auch werden künftig nur noch zwölf Teams pro Event dabei sein und es wird nur noch sieben Stopps auf der Series statt bisher zehn geben. Diese seien an „ikonischen Orten“, wobei World Rugby noch keine endgültige Liste veröffentlicht hat - wenn man sich die Zuschauerzahlen und das Interesse bei den bisherigen Events anschaut, dürfte es wohl auf folgende Turniere hinauslaufen: Hongkong, Dubai, Vancouver, Kapstadt, London, Paris und Sydney.
Finanziell und organisatorisch will World Rugby eine größere Rolle spielen und die Turniere zu großen Events machen. Diese sollen sich dann vor allem an jüngeres Publikum wenden, die Party-Atmosphäre von Hongkong und Dubai imitieren und tendenziell an warmen Locations stattfinden. Dazu wird es künftig ein jährliches Final-Event geben, bei dem dann auch - analog zum bisherigen Turnier in Hongkong - der Aufsteiger ermittelt wird: Dabei treten die vier schlechtesten Teams der World Series gegen die vier besten Teams der Challenger Series an.
Hätten in Chile fast den Sprung auf die Series geschafft: Georgien
Alle Events werden künftig gleichermassen Austragungsort für die World Series der Damen und Herren sein. Bisher gab es nur einige kombinierte Events, die jedoch nicht bei allen Teams beliebt waren. Denn die Wartezeiten zwischen den Spielen verlängerten sich für die Mannschaften und die Länge der Event-Tage zieht sich so ebenso in die Länge. Dazu ergibt sich die ungewohnte Situation, durch die Teams in der Gruppe und dann im Achtelfinale direkt erneut aufeinandertreffen können.
Der Aufstieg in die World Series wird für ambitionierte Teams aus der zweiten Reihe in diesem Jahr damit noch schwieriger. So die Einschätzung von Wolfpack-Coach Clemens von Grumbkow im Gespräch mit TR: „Wir müssen damit leben und das neue Format macht die verpasste Quali in Chile noch einmal schmerzlicher, da wir so die Chance verpasst haben, noch einmal auf der altbekannten Series zu spielen.“
Besonders da vor der kommenden World-Series-Saison vier Teams aus der Series fliegen, wird die nächste Aufstiegsrunde besonders herausfordernd. Denn dann muss sich der Sieger der Challenger Series - Stand jetzt - gegen drei Kernteams durchsetzen. Das könnten zum Beispiel Japan, Uruguay und Kenia sein.
Künftig sieht von Grumbkow dann aber bessere Chancen, endlich den Sprung zu schaffen. Denn dann wird es „nur“ noch darum gehen, es unter die Top 4 der Challenger Series zu schaffen und anschließend im Achter-Turnier mit den vier schlechtesten Kern-Teams in die obere Hälfte des Tableaus zu kommen.
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