Zuletzt hatten sich beide Teams beim von Offenbach organisierten Corona-Cup 2020 getroffen. Foto (c) Kessler
Im Nachholspiel der Rugby-Bundesliga lädt Meister und Titelverteidiger Frankfurt 1880 den Lokalrivalen Offenbach zum heißen Derbytanz. Der Liganeuling ist bekanntermaßen kein gewöhnlicher Aufsteiger und hegt Playoff-Ambitionen. Jedoch zeigten sich die Frankfurter zuletzt in brillanter Form.
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Süd/West
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
SC Neuenheim |
6 |
25 |
+123 |
2 |
SC Frankfurt 1880 |
5 |
23 |
+102 |
3 |
TSV Handschuhsheim |
6 |
20 |
+326 |
4 |
München RFC |
6 |
14 |
-124 |
5 |
Offenbacher SCR |
5 |
12 |
+3 |
6 |
RK Heusenstamm |
6 |
11 |
-153 |
7 |
RG Heidelberg |
6 |
7 |
-161 |
8 |
Heidelberger RK |
6 |
1 |
-188 |
SC Frankfurt 1880 - Offenbacher SCR
Samstag 5. November, 14 Uhr
Beide Rhein-Main-Rivalen betonen vor dem Derby, dass man dieses Nachbarschaftsduell selbst als normales Bundesliga-Spiel ansehe. Jedoch lassen beide Teams auch durchblicken, dass man eben nicht nur um weitere Punkte kämpft. Zahlreiche Spieler sind zwischen den beiden Klubs gewechselt, wenn auch zuletzt eher von 1880 zu den Offenbachern.
Da wäre Offenbachs Spielertrainer Wynston Cameron-Dow, der einst für die Rot-Schwarz auflief, oder die Erste-Reihe-Stürmer Mthunzi Moloi und Franz Drooste - letzterer war erst in diesem Sommer aus der Meistermannschaft zum Aufsteiger gewechselt. 1880-Coach Byron Schmidt vermutet: „Bei Offenbach sind einige Spieler, für die der Sieg gegen uns das Saison-Highlight wäre.“
Doch soweit will man es beim formstarken Titelverteidiger gar nicht erst kommen lassen. Nach dem zuletzt hart erkämpften Sieg über den TSV Handschuhsheim sieht Schmidt sein Team weiter im Aufwind. „Wir machen immer noch Fortschritte von Spiel zu Spiel und das Potenzial dieser Gruppe ist noch nicht ausgeschöpft“, so der Südafrikaner gegenüber TR.
Nach zuletzt zwei Pleiten geht es für Offenbach zu Meister 1880
Offenbach würde eine andere Art von Aufgabe im Vergleich zu den beiden Spielen gegen die Heidelberger Top-Klubs TSV und SCN. Diese Partie verspreche kämpferischer sein - immerhin habe man es mit einem hochmotivierten Gegner zu tun. Dem wolle man das eigene methodisch-strukturierte Spiel entgegensetzen, was die 1880er bisher so stark gemacht hat - dann werde sich das gewünschte Resultat von alleine einstellen.
Bei den Gästen betont Spielertrainer und Ex-1880-Spieler Cameron-Dow: „Das ist kein besonders emotionales Spiel für mich, vielmehr beschäftigen mich die beiden Niederlagen in den Partien zuletzt, die wir hätten gewinnen sollen!“ Zuletzt hatte Offenbach gegen Heusenstamm und die RGH verloren und hat nun ein knüppelhartes Restprogramm vor der Nase mit zwei Duellen gegen 1880, sowie einem Rendezvous mit Vizemeister Handschuhsheim.
Man habe bei Offenbach am eigenen Spielsystem und an den Schwächen gearbeitet so Cameron-Dow, der gleichzeitig betont, dass Frankfurt natürlich klar favorisiert sei. „Wir gehen nach Frankfurt um Rugby zu spielen, der Druck liegt komplett auf Ihnen!“ Gelegen kommt da, dass mit Onisimo Seremaia und Cameron-Dow selbst zwei zuletzt Rotgesperrte zurück sind. Außerdem kündigt Spielertrainer Cameron-Dow weitere Verstärkungen an - „wir konnten endlich zwei Neuzugänge ins Land holen, bei denen es bisher Visaprobleme gab“.
Dennoch werde man den einen oder anderen Spieler schonen, um den Kader nicht zu überspielen. Man müsse das Auswärtsspiel beim Meister realistisch einschätzen und da bringe es nichts angeschlagene Spieler zu verheizen. „So ist es nun einmal, die Situation müssen wir akzeptieren“, so Cameron-Dow mit Blick auf die Personallage.
TotalRugby-Prognose: Das Rhein-Main-Duell verspricht ein waschechtes Derby mit viel Emotionen und harten Hits zu werden. So sehr die Beteiligten die Relevanz des emotionalen Faktors auch herunterspielen - er dürfte definitiv eine Rolle spielen. Schon die Zweitliga-Duelle mit Frankfurts Zweitvertretung waren des öfteren von hitzigen Szenen geprägt. In der ersten Liga angekommen hatten die Offenbacher trotz signifikanten Verstärkungen am Transfermarkt so ihre Probleme. Beim Meister, der als einziges Team der Bundesliga noch ungeschlagen ist, dürfte es schwierig werden. Die Frankfurter funktionieren als Team hervorragend, sind eingespielt und taktisch diszipliniert. Wenn es der Titelverteidiger schafft einen kühlen Kopf zu bewahren, wird dies ein relativ deutlicher Sieg Frankfurts mit +22 Punkten.
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