Die Hintermannschaft der Nationalmannschaft wird von den Siebener-Frauen dominiert. Foto (c) Perlich
Bereits das zweite Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft nach der Pandemiepause wird zum wichtigen Punktspiel. Morgen um 11 Uhr deutscher Zeit tritt die Nationalmannschaft der Frauen im Fünfzehner-Rugby in der finnischen Hauptstadt Helsinki zum EM-Auftakt an, auf den direkt das Heimspiel gegen Tschechien folgt.
„Wir haben ein starkes Team“ ist sich Coach Cieran Anderson sicher. Der gebürtige Neuseeländer und aktuelle SCN-Bundesligaspieler betreut die deutsche Nationalmannschaft gemeinsam mit Dirk Frase. Beide zusammen haben sich für ein Team mit sechs Debütantinnen entschieden, bei dem aber auch einige Siebener-Spezialistinnen dabei sein werden, die für den X-Faktor sorgen sollen. „Wir haben einen Mischung aus Neulingen, erfahrenen Spielerinnen und Frauen aus dem Siebener“, so Anderson mit Blick auf die eigene Aufstellung.
Dirk Frase wiederum verweist mit Blick auf den Gegner auf den haushohen Kantersieg der Finninnen im Mai, als diese gegen die Schweiz mit 80-0 gewinnen konnten und erwartet dementsprechend ein hartes Spiel. Das deutsche Team hatte im April im einzigen Länderspiel seit Corona mit einer 0-57 Pleite in Lissabon geendet, jedoch hatte man nun etwas mehr Vorbereitungszeit.
Ein dreitägiges Wochenendcamp und ein weiterer Trainingstag am vergangenen Sonntag sind ein Schritt in die richtige Richtung im Vergleich zu bisherigen Vorbereitungsphasen, jedoch bei weitem noch keine optimale Vorbereitung. Nationaltrainer Frase wünscht sich mehr Länderspielbetrieb, sonst könne man sich nicht mit der europäischen Konkurrenz messen.
Für diese 23 haben sich Dirk Frase und Cieran Anderson entschieden
Die schwierige Aufgabe in Finnland dürfte zum ersten Gradmesser werden, bevor mit Tschechien ein schlagbares Team und zum Abschluss im Frühjahr mit Portugal ein wirklich starker Gegner wartet. „Die Mädels sollen rausgehen und sich auf dem Spielfeld austoben“ so Anderson, der den deutschen Frauen erhebliche Fortschritte attestiert.
Aufs Feld führen wird die deutsche Mannschaft Mareike Bier. Die Kölnerin spielt als Erste-Reihe-Stürmerin und sei nicht nur „erfahren“, sondern auch eine „großartige Anführerin“, so das Urteil des Trainerduos. Clara Tauschek und Lara Bürger bilden die Spielmacherachse auf Halb und Verbinder, während die Siebener-Asse Gruber, Zimmat, Hacker und Schwinn - allesamt von den Heidelberger Topklubs SCN und HRK - in der Hintermannschaft für Speed sorgen sollen.
Bei kühlen 8 Grad aber trockenen Bedingungen sollte die Partie nicht unbedingt zur Sturmschlacht ausarten. Im Trainerteam betont man darüber hinaus, dass man auf der Bank noch einige starke Alternativen parat habe, mit denen man im zweiten Durchgang noch für Momentum sorgen könne.
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