WM-Update: Neuseeland marschiert, England gewinnt Crunch-Krimi
Geschrieben von TotalRugby Team
Mittwoch, 19. Oktober 2022
Durch Englands hart erkämpften Sieg über Frankreich dürfte das Mutterland den Gastgeberinnen bis zum Endspiel aus dem Weg gehen. Foto (c) World Rugby
Der Rugby World Cup 2021 geht weiter, wenn auch vorerst in etwas kleinerem Rahmen, als beim Rekord-Wochenende zum Auftakt (TR berichtete). England, Kanada und die Gastgeberinnen Neuseeland sind bereits für das Viertelfinale am 29. und 30. Oktober qualifiziert. Jetzt geht es für die Top-Teams lediglich darum, eine möglichst gute Ausgangsposition zu erreichen und den Black Ferns aus dem Weg zu gehen. Frankreich muss nach einer knappen Pleite gegen England "nachsitzen", hat aber durchaus noch Titelchancen.
Dass Neuseeland nach dem schlussendlich klaren Sieg über Australien im Auftaktspiel dieses World Cup in die K.O.-Phase einziehen würde, war schon früh klar. Der deutliche Kantersieg mit 56-12 am Sonntag über die Waliserinnen unterstreicht die Dominanz der Black Ferns in Gruppe A nur noch umso mehr.
Die Gastgeberinnen ließen in Auckland nichts anbrennen, erzielten zehn Versuche und ließen Wales nur in den Schlussminuten beider Hälften zu jeweils Ehrenpunkten kommen. Wie schon im Auftaktspiel konnte Superstar Portia Woodmann gleich mehrmals ins Malfeld eintauchen und ist damit auf dem besten Wege die fleißigste Versuche-Sammlerin dieses Turniers zu werden.
Bereits jetzt steht der Gruppensieg der Neuseeländerinnen fest, die gegen die bisher sieglosen Schottinnen sogar rotieren können und dennoch auf Rang eins der Rangliste aller Viertelfinalisten landen dürften. Denn im Zwölfer-Format dieses Turniers wird nach der Gruppenphase eine Setzliste kreiert, nach der dann die Viertelfinalpaarungen festgelegt werden.
Souveräner Sieg der Black Ferns, die schon jetzt in der K.O.-Phase stehen
So dürften auch Wales und Australien aller Voraussicht nach in die Runde der letzten acht einziehen, könnten dort dann aber erneut auf Neuseeland treffen. Im einzigen echten Topspiel des Wochenendes schlug England die mitfavorisierten Französinnen in der zweiten WM-Stadt Whangārei mit 13-7 und machten damit ebenso vorzeitig das Viertelfinale klar.
Englands Superstar Emily Scarratt, die das Team 2014 bereits im Endspiel mit 14 Punkten zum Weltmeistertitel geführt hatte, erzielte alle Punkte. Neben ihrem Versuch war Englands Nummer 13 drei Mal vom Kick-Hütchen erfolgreich. Frankreichs Sturm-Versuch durch Flankerin Hermet, die nach wunderschönem Cross-Kick für ihren Support-Lauf belohnt wurde, der rund 15 Minuten vor dem Ende zum Versuch führte, war schlussendlich zu wenig. Frankreichs Titelchancen sind damit aber keineswegs passé - denn les Bleues hatten bekanntermaßen noch letztes Jahr Topfavorit Neuseeland geschlagen, was dem Team durchaus noch einmal zuzutrauen ist.
In Gruppe B scheint Kanada derweil auf dem Weg zum Gruppensieg. Die Vizeweltmeisterinnen von 2014 schlugen USA-Bezwinger Italien und dürften so in der K.O.-Phase zunächst auf einen machbaren Gegner treffen. Die ersten großen Überraschungen dürften wohl erst wieder im Halbfinale zu erwarten sein, wenn das Turnier in den Eden Park von Auckland zurückkehrt.