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TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: Gipfeltreffen im Norden und Süden
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 14. Oktober 2022

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Auf Frankfurt 1880 wartet die größte Herausforderung seit dem Endspiel letzten Sommer: Der bisher ungeschlagene SC Neuenheim ist zu Gast! Foto (c) Seufert-Chang.

Spieltag fünf in der Rugby-Bundesliga hat so ziemlich alles zu bieten. Topspiele, Abstiegskampf und heiß umkämpfte Lokalderbys. Im Süden und im Norden treffen die beiden Top-Teams der Staffel aufeinander - besonders das Duell der beiden ungeschlagenen Teams Frankfurt und Neuenheim wird mit viel Vorfreude erwartet. Am Ende dieses Wochenendes dürften wir mehr darüber wissen, wer als Top-Team in den Schlussspurt Richtung Winterpause gehen wird.

Die Bundesliga-Vorschau wird euch präsentiert von Solidsport, eurem Partner für Live-Streams.

Nord/Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 Berliner RC 4 20 +179
2 Hannover 78 4 15 +23
3 TSV Victoria Linden 4 13 +51
4 Hamburger RC 4 11 +17
5 RC Leipzig 4 10 +25
6 SC Germania List 4 5 -55
7 RK 03 Berlin 4 4 -141
8 FC Sankt Pauli 4 3 -99

FC Sankt Pauli - Hamburger RC

Samstag 17. Oktober, 15:00 Uhr

Endlich wieder Derbyzeit an der Hamburger Saarlandstraße. Mehr als 3,5 Jahre sind vergangen und seitdem ist viel Wasser die Elbe und Alster hinuntergeflossen, seitdem sich diese beiden Rivalen zuletzt in einem Bundesliga-Punktspiel duelliert hatten - damals mit dem besseren Ende für den HRC, der damit maßgeblichen Anteil am Abstieg des braun-weißen Lokalrivalen hatte.

Das hat man den Hamburgern natürlich nicht vergessen und dementsprechend betont Sankt-Pauli-Präsident Nils Zurawski: „Es ist Zeit für eine Wachablösung in Hamburg!“ Nur um dann etwas verhaltener nachzuschieben, dass man sehen werde ob diese bereits jetzt erfolgen könne aber zumindest mittelfristig strebt man das an.

Der HRC hat immerhin den weitaus stärkeren Saisonstart erwischt, musste aber zuletzt gleich zwei Pleiten mit jeweils nur einem einzigen Zähler hinnehmen. Aber auch die nominellen Gastgeber mussten eine frustrierende Niederlage gegen Mitaufsteiger Victoria  verarbeiten, die Zurawski als „völlig unnötig“ charakterisiert. Den HRC sieht Zurawski als leicht favorisiert, prognostiziert aber eine „knappe Kiste“.

Beim Hamburger RC wiederum ist die Vorfreude aufs Derby groß, gleichwohl hofft man an den starken Auftakt anknüpfen zu können - einer der zwei Triumphe erfolgte immerhin gegen die einst übermächtigen Hannoveraner von 78. HRC-Trainer Gareth Jackson erklärt mit Blick auf den nächsten Widersacher: „Wir wissen, was uns mit Pauli erwartet und das Spiel wird ein guter Test für uns.“

Nach zwei unglücklich Resultaten gegen „starke Gegner“ will man bei Hamburg unbedingt wieder in die Spur. Kapitän Josh Harvey betont ebenso die „Vorfreude auf das erste Hamburger Derby seit Ewigkeiten“ und ergänzt: „Pauli spielt sehr direkt und ich vermute nicht, dass sie großartig in die Breite gehen werden - wir stellen uns deshalb auf ein sehr physisches Spiel ein!“

TotalRugby-Prognose: Große Kulisse für die beiden Hamburger Bundesligisten, dazu soll selbst das bekanntermaßen unbeständige hanseatische Wetter mitspielen. Samstag endet die über drei Jahre andauernde Warterei auf das erste Derby in der Hansestadt seit der Rückrunde 2019. Weder Sankt Pauli noch der HRC sind unbedingt für ihre spielerische Finesse bekannt, jedoch wird dieses Spiel unter Garantie mit besonders viel Leidenschaft und Kampfgeist ausgetragen. Leichte Vorteile dürfte dabei Rot-Schwarz haben. In den letzten Jahren im Oberhaus hat sich das Team von Trainer Gareth Jackson sportlich weiterentwickelt. An diesem Derbysamstag sehen wir den HRC deshalb knapp mit +4 vorne.

Hannover 78 - Berliner RC

Sonntag 16. Oktober, 15:00 Uhr

Erster gegen Zweiter, der Vorjahres-Staffelsieger gegen die bisher einzige ungeschlagene Mannschaft im Norden. Am schnellen Graben wartet auf die Fans von Hannover 78 zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ein Bundesliga-Topspiel und erstmals seit Jahren gehen die Gastgeber nicht unbedingt als Favorit in ein Heimspiel.

So zumindest sieht man es bei den Gastgebern, die den Berlinern mit einem Bonuspunktsieg im Optimalfall bis auf einen Punkt heranrücken. Christian Doering, der mit Head Coach Rafael Pyrasch das Trainerduo bildet, erklärt gegenüber TR: „Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe, eventuell ist der BRC sogar ein bisschen im Vorteil, da sie alle Spiele gewonnen haben.“

Für Hannover 78 wird das Duell mit dem BRC das zweite Topspiel in Folge

Gleichwohl betont Doering, der einst selbst mit dem Stadtrivalen Germania List 2000 Pokalsieger und 2005 mit dem DRC Hannover deutscher Meister wurde, dass die Formkurve seiner Jungs nach oben gehe. Deshalb sieht der einstige Innen seine Mannschaft mit dem Heimvorteil im Rücken nicht chancenlos - „wir wollen daheim unsere weiße Weste behalten“, so Doering, denn immerhin dürfte zwischen diesen beiden Teams entschieden werden, wer die Nordstaffel gewinnt und damit im Viertelfinale der Bundesliga einen vermeintlich machbaren Gegner erhält.

Die Gäste sehen in diesem Sonntagsspiel den „nächsten Prüfstein“, wie BRC-Teammanager Boris Siebenhörl betont. Die Hannoveraner seien die letzten Jahre die spielstärkste Mannschaft und zeichneten sich durch ihr schnelles Angriffsspiel und ihre disziplinierte Defensive aus, so der einstige Erste-Reihe-Stürmer des Hauptstadtklubs. Nach dem starken Auftritt in Leipzig dürften sich die Berliner jedenfalls in Hannover keineswegs verstecken.

Teammanager Siebenhörl sieht sein Team motiviert - man wisse um die Stärken der Hannoveraner, aber gleichwohl um die eigenen. Sein Fazit: „Ich denke, wenn wir unseren Spielplan zu Ende spielen und die Intensität der letzten Spiele abrufen, werden wir als knapper Sieger vom Platz gehen.“

TotalRugby-Prognose: Es dürfte in Hannover ein echtes Topspiel zum Sonntag zu sehen geben. Beide Rivalen zeichnen sich durch einen ähnlichen Ansatz aus. Über starke Sturmläufe versuchen sowohl der BRC, als auch 78 Momentum und Raum zu kreieren und das Leder dann in die Breite zu spielen. Beide Teams haben talentierte Rugger mit den höheren Nummern. Entscheidend dürfte sein, wer sich im Sturm die bessere Plattform erarbeitet. Wir bei TR sehen die Berliner da hauchdünn im Vorteil, auch da die einstige Auswärtsschwäche in dieser Saison noch überhaupt nicht aufgetreten ist. Der BRC gewinnt mit +3 Punkte im einem Topspiel, das den Namen verdient hat.

 

SC Germania List - RK 03 Berlin

Samstag 17. Oktober, 17:00 Uhr

An der Hannoveraner Schneckenburgstraße gibt es am späten Samstag-Nachmittag das Duell zweier Traditionsklubs, die sich nach einem katastrophalen Saisonstart gefangen zu haben scheinen. Tabellarisch sind die Germania und der RK 03 Nachbarn - beide trennt nur ein Punkt, aber über 90 Zähler in der Punktedifferenz und beide Teams konnten ihren einzigen Saisonsieg jeweils gegen den HRC mit einem Zähler feiern.

Wer auch immer dieses Duell gewinnt, dürfte etwas beruhigter in die kommenden Wochen gehen. Germania-Kapitän Stefan Mau erklärt gegenüber TR: „Unser Team sieht gut aus und will den ersten Heimsieg der Saison einfahren!“ Dabei gehe es auch darum, das Momentum des direkten Konkurrenten direkt wieder zu stoppen. Jedoch, so der Zweite-Reihe-Stürmer weiter, werde dies eine schwere Aufgabe, zumal man mit Ausfällen zu kämpfen habe. Niklas Koch und Felix Hufnagel fehlen als wichtige Stützen, da sie für das Wolfpack in Spanien im Einsatz sind.

Die Berliner reisen derweil mit dem erlösenden ersten Sieg aus der Vorwoche im Gepäck nach Hannover. RK-Coach Christian Lill erklärt, dass man erneut einige Umstellungen machen müsse und bei den heimstarken Germanen auch deshalb als Außenseiter antrete. Jedoch gelte es, so das Berliner Urgestein weiter, den Aufwärtstrend zu bestätigen und als Mannschaft weiter zusammenzuwachsen.

TotalRugby-Prognose: Vergangene Saison gab es bei diesem Duell jeweils deutliche Heimsiege zu verzeichnen, doch Quervergleiche sind nun noch schwieriger, da die Vorzeichen völlig andere sind. Beide Teams mussten einen gewissen Umbruch verkraften, beiden Teams fehlt bisher die Konstanz. Daheim dürften die Germania aber unter dem Strich doch leichte Vorteile haben und trotz der Niederlage letzte Woche mit einem Zähler bei 78, hat man bisher mehr Konstanz gezeigt. Wir bei TR sehen die SCG mit +6 Punkten vorne.

TSV Victoria Linden - RC Leipzig

Samstag 17. Oktober, 14:30 Uhr

Drei Siege aus vier Spielen und Tabellenplatz drei. Wohl nur die größten Optimisten an der Hannoveraner Fösse hätten einen derart starken Auftakt ihrer Zebras erwartet. Gegen den RC Leipzig wartet auf diese der nächste Härtetest auf heimischem Rasen. Auch gegen die ambitioniert in die Saison gestarteten Sachsen ist man bei der Victoria nicht chancenlos.

Gegen Sankt Pauli in der Vorwoche hatte man lange gebraucht, um ins Spiel zu finden, konnte im Schlussviertel der Partie dann aber doch klar gewinnen. Das Team von Trainer Jens Himmer wird gegen den RC Leipzig aber wohl auf beide Teile seiner Schaltzentrale verzichten müssen.

Victoria-Neuner Ethan Jantjies hatte kurz vor Ende des Sieges in Hamburg Rot kassiert, da er sich gegenüber dem Schiri-Gespann unangemessen geäußert hatte. Dazu hatte sich Verbinder Corné Jansen van Rensburg an der Schulter verletzt und fällt mit ziemlicher Sicherheit aus.

Leipzig wiederum reist mit einer Niederlage aus der Vorwoche an. Der BRC war für die Sachsen zu stark, jedoch sei die Pleite bereits „verdaut“, wie RCL-Teammanager Sven Paukstat erläutert. Victoria sei für den RCL gewissermaßen eine „Unbekannte“ und deshalb habe man in der Analyse vor allem die eigenen Schwächen aufgezeigt.

In erster Linie sei das mangelnde Inspiration im Angriff. Die letzten 160 Minuten Bundesliga-Rugby reichte es beim RCL nur für Punkte vom Kickhütchen. Nun will man bei den Leipzigern wieder zurück zum Angriffswirbel der ersten zwei Wochen, als den Sachsen zusammengerechnet 90 Punkte gelangen.

TotalRugby-Prognose: Die Victoria mit ihrer selbstbewussten Art als Liga-Neuling aufzutreten, mit einigen starken Individualisten und taktischer Disziplin ist der stärkste Aufsteiger seit langem im Norden. Daheim gegen den RCL hätten wir die Hannoveraner mit Blick auf die bisherigen Ergebnisse durchaus mit einer Chance gesehen, dem RCL ein Schnippchen zu schlagen. Jedoch fehlen gleich beide Spielmacher, die im bisherigen Saisonverlauf geglänzt haben und dem jungen Team eine Richtung gegeben haben. In dieser Konstellation sehen wir die erfahrenen Leipziger im Vorteil. Der RCL gewinnt mit +11 Zählern.

 

Süd/West

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 SC Neuenheim 4 20 +133
2 TSV Handschuhsheim 4 15 +263
3 SC Frankfurt 1880 3 15 +80
4 Offenbacher SCR 3 10 +8
5 München RFC 4 10 -54
6 RG Heidelberg 4 3 -90
7 RK Heusenstamm 4 2 -167
8 Heidelberger RK 4 0 -173

SC Frankfurt 1880 - SC Neuenheim

Samstag 17. Oktober, 15:00 Uhr

Mehr Spitzenspiel geht in der Rugby-Bundesliga aktuell nicht. Die beiden einzigen ungeschlagenen Teams der starken Südstaffel treffen im direkten Duell aufeinander. Der bisher überragende Sportclub Neuenheim fordert den amtierenden Meister SC Frankfurt 1880. Es ist alles angerichtet für ein großartiges Topspiel an der Frankfurter Feldgerichtstraße.

Das sieht auch Frankfurts Meistertrainer Byron Schmidt so, der den kommenden Gegner als echten Härtetest sieht. „Sie sind mit dem TSV und uns zurecht an der Spitze der Liga, ich erwarte ein wirklich hartes Spiel“, so der Südafrikaner gegenüber TR. Man sei sich der Gefahr der Neuenheimer bewusst, die unter Beweis gestellt hätten, dass sie immer für Punkte gut sind

Deshalb sei es die erste Priorität den stark besetzten Neuenheimern nicht „den Raum und die Möglichkeiten“ zum kombinieren zu geben. Der Matchplan seines Teams sei genau darauf ausgelegt. Man selbst wiederum sei noch immer in einer Art Findungsphase. Nach genau drei Spielen mit dem neuformierten Team sei noch immer „viel Potenzial für Verbesserung“, so Schmidt weiter

Die Heidelberger Gäste stapeln derweil ebenso tief. SCN-Teammanager Axel Moser sieht den Titelverteidiger „natürlich“ als Favoriten, erinnert gleichwohl aber an das letzte Duell an derselben Stelle. Damals hatten seine Königsblauen den Sieg mit 13:16 nur hauchdünn verpasset. Dieses Duell werde nun zum Test, wie weit man seit dem Wiederaufstieg schon gekommen sei.

Besonders die individuelle Klasse der Frankfurt steche hervor und habe mit dem Transfersommer eher noch zugenommen. Diese zu neutralisieren und von der ersten Sekunde „hellwach“ in dieses Spiel zu gehen seien die allerersten Prioritäten. Der junge SCN-Trainer Curtis Bradford wiederum werde wohl einige Umstellungen vornehmen müssen, so ist aus dem Heidelberger Norden zu hören.

TotalRugby-Prognose: Die beiden wohl stärksten deutschen Vereinsmannschaften im direkten Duell. Das Topspiel wird zweifelsohne intensiv geführt werden, mit Geschwindigkeit und Härte. Mit so viel individueller Klasse auf dem Rasen können die Zuschauer obendrein starkes Rugby erwarten. Einen klaren Favoriten auszumachen, fällt schwer, denn Frankfurt wurde in dieser Saison noch nicht richtig getestet, während der Sportclub schon das HD-Derby gegen den TSV hinter sich hat. Das könnte für die Gäste durchaus zum Vorteil werden. Jedoch sehen wir 1880 dennoch knapp vorne - die taktische Disziplin und die Erfahrung der Mannschaft von Byron Schmidt werden am Ende hauchdünn den Unterschied machen. 1880 mit +2 Punkten.

München RFC - Heidelberger RK

Samstag 17. Oktober, 15:00 Uhr

Für einen Spieler dürfte dieses Duell besonders viel bedeuten. Niklas Hohl ist als HRK-Eigengewächs und mit reichlich Erfahrung im Trikot der Zebras vor nicht einmal zwei Jahren studiumsbedingt in die bayerische Landeshauptstadt zu einem damals mittelmäßigen Zweitligisten. Zusammen mit Trainer Umberto Re und einigen anderen wichtigen Leistungsträgern führte Hohl die Himmelblauen in die Bundesliga.

Dort sorgte der MRFC gleich zu Beginn für Furore. Auch wenn die Euphorie nach zuletzt zwei Niederlagen ein wenig gedämpft ist, kann man doch konstatieren: München ist in der Bundesliga angekommen, nicht zuletzt, weil man zwei Siege mehr als der HRK auf dem Konto hat. Der Klub braucht dringend die ersten Punkte und das Gastspiel in der bayerischen Landeshauptstadt wäre für die Männer von Coach Andy Knight die beste Gelegenheit dazu.

MRFC-Coach Re sieht „keinen großen Unterschied“ im Potenzial der beiden Teams. So ziemlich alles, so der italienische Ex-Profi, spreche für ein enges Duell: „Wir haben den Heimvorteil, der HRK weitaus mehr Erstliga-Erfahrung“. Re betont darüber hinaus gegenüber TR, dass er seine Jungs am Samstag Gas geben und alles für die nächsten Punkte geben werden.

Bei den Gästen will man nach dem knüppelharten Auftaktprogramm um jeden Preis endlich erstmals punkten. Dabei erhofft man sich bei den Gästen vor allem Vorteile im Sturm. Jedoch ist sowohl der Einsatz von Adler-Kapitän Jörn Schröder, als auch der von Hüne Christian Siemens, im Sommer aus Neckarsulm gekommen fraglich. Dagegen wird Innen Andres Velasquez wohl zu seinem Klub-Debüt kommen.

TotalRugby-Prognose: Wer hätte zu Saisonbeginn gedacht, dass ausgerechnet die Münchner mit der deutlich besseren Bilanz in dieses Duell gehen würden? Das hängt einerseits mit dem extrem schweren Auftaktprogramm des HRK, aber auch mit der Stärke des Liga-Neulings zusammen. In München-Großhadern wird am Samstag-Nachmittag aber schlussendlich irrelevant sein, was in den vorherigen Ligaspielen passierte - die Wahrheit liegt bekanntermaßen auf dem Platz. Da mag der HRK mehr Erfahrung zu bieten haben, aber mit Ex-Klubler Hohl hat der MRFC einen Dirigenten, der seine Truppen intelligent in die Schlacht führt. Wir sehen die Gastgeber deshalb hauchdünn vorne - der MRFC gewinnt mit +3 Zählern.

 

RK Heustenstamm - Offenbacher SCR

Samstag 17. Oktober, 15:00 Uhr

So eine Niederlage gilt es erst einmal zu verdauen. Die Füchse empfangen nach der historischen Pleite beim TSV Handschuhsheim vorige Woche nun im zweiten Rhein-Main-Derby Liga-Neuling Offenbach. Bisher haben die Heusenstammer in dieser Saison nach vier Spiele lediglich ein Unentschieden vorzuweisen.

Auch deswegen betont Trainer Markus Walger: „Wir müssen mindestens einen Punkt holen!“ Denn in Heusenstamm kennt man den Lokalrivalen, der nur 5 km entfernt beheimatet ist. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass man beim RKH tief stapelt: „Offenbach hat viele gute Spieler aus dem Ausland geholt, wir werden sehen, zu was es am Ende reicht.“

Offenbach ist kein normaler Aufsteiger und will direkt in die Playoffs

Bei den Gästen ist man sich sicher, dass es ein enges Derby werden dürfte. „Ich bin mir sicher, dass Heusenstamm ganz anders auftreten wird, als vorige Woche - das Ergebnis hat mich wirklich überrascht“, so Offenbachs Spielertrainer Wynston Cameron-Dow. Der Deutsch-Südafrikaner betont, dass dieses Derby vor allem auch gut für das hessische Rugby sei, da man nun drei erstklassige Rivalen in der Region habe.

Der Regen bereitet den Gästen derweil Sorgen. Mit Speedstern, wie den Ex-Wolfpack-Assen Marvin Dieckmann und Robert Haase wäre ein trockener Ball und ein harter Rasen ein Vorteil, während eine sturmlastige Regenschlacht eher den Heusenstammern in die Karten spielen dürfte. Die Wetter-Prognose lässt eher auf letzteres schließen.

TotalRugby-Prognose: Das neue Rhein-Main-Derby ist für beide Teams Neuland. Seit mehr als zehn Jahren haben sich die beiden ersten Mannschaften der beiden Lokalrivalen nicht mehr in einem Punktspiel getroffen. Dass Offenbach kein „normaler“ Aufsteiger ist, dürfte jedem klar sein. Einen Favoriten auszumachen fällt deswegen nicht unbedingt einfach. Tendenziell dürfte es aber eher der Gast sein - Offenbach hat einen mit Topspielen gespickten Kader und auch wenn die Startruppe auf dem Feld noch manchmal nicht unbedingt als Team funktioniert, wächst das Gefüge Offenbach mehr und mehr zusammen. Wir sehen Offenbach deshalb mit +8 Punkten vorne!

 

RG Heidelberg - TSV Handschuhsheim

Samstag 17. Oktober, 15:00 Uhr

Die Orange Hearts von Trainer Mustafa Güngör stehen am fünften Spieltag bereits unter Druck. Bis auf ein Remis gegen Heusenstamm und den Offensiv-Bonus für vier Versuche bei der Niederlage gegen den MRFC hat die Rudergesellschaft noch nichts Zählbares mitnehmen können.

Dass nun mit den Löwen ausgerechnet ein Team aus dem Top-Trio der Liga zu Besuch ins Rugby-Wohnzimmer kommt, macht die Aufgabe nicht unbedingt einfacher. Trotzdem hofft man bei den Gastgebern zumindest auf einen Punkt und baut auch auf die Leistung gegen Frankfurt. Im Duell mit dem Meister habe man eine Halbzeit lang gut mithalten können, so Trainer Mustafa Güngör gegenüber TR.

Gegen den TSV müsse man sich steigern und besonders offensiv steigern und wolle mithalten. „Es ist nun mal so, dass wir in dieser Saison kleinere Brötchen backen müssen, aber in den Derbys gegen unsere Lokalrivalen wollen wir eine kämpferisch saubere Leistung abliefern!" So die Marschroute des Coaches.

Die Löwen kommen mit viel Rückenwind über den Neckar, konnte man doch vorige Woche gegen den RK Heusenstamm ein rekordverdächtiges 139:3 einfahren. Frei nach Oliver Kahn heißt es beim TSV „weiter immer weiter“, oder wie Löwen-Kapitän Justin Renc betont: „Wir haben viele kleine Dinge, die wir verbessern können. In den letzten Trainings hatten wir Angriffsstrukturen im Fokus.“

Da kann einem aus RGH-Sicht Angst und Bange werden. Zumal die Löwen sich vorgenommen haben noch weniger Fehler zu machen, als beim historischen Kantersieg. Immerhin werden sich die beiden Konkurrenten Neuenheim und Frankfurt gegenseitig die Punkte nehmen.

TotalRugby-Prognose: Das HD-Derby am Samstag-Nachmittag dürfte durchaus sehenswertes Rugby produzieren. Leistungstechnisch sind die beiden Rivalen aus der Neckarstadt aber derzeit zu weit auseinander, als dass wirklich Stimmung aufkommen dürfte. Zu stark und zu effizient sind die Löwen derzeit. Wir sehen den TSV mit +25 Punkten vorne.

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