Der wichtige Sieg zum Klassenerhalt im zweiten Spiel: Der deutsche Rugby-Nachwuchs bezwingt Rumänien verdient. Foto (c) Rugby Europe
Die deutschen U18-Junioren haben den angestrebten Klassenerhalt in der Rugby Europe U18 Championship vorzeitig gesichert. Nach der klaren Auftaktniederlage gegen Portugal tat man sich zwar auch gegen Rumänien zunächst schwer, aber das Team um die Nationaltrainer Jan Ceselka und Samy Füchsel bestimmte vor allem nach der Pause klar das Geschehen und sicherte sich mit einem verdienten 27:17 (7:10) den Verbleib in der höchstmöglichen Spielklasse. Die Versuche für Rugby Deutschland legten Nao Krüger, Jaden Gliatis, Maximilian Schmitt und Linus Müller. Kapitän Christopher Hennig steuerte sieben Kickpunkte bei. Nun geht es am Sonntag weiter mit dem Spiel im Platz fünf. Gegner ist dann um 10.45 Uhr die Niederlande.
„Das war heute absolut ein Schritt nach vorn im Vergleich zum ersten Spiel“, konstatierte Samy Füchsel, der sein Team deutlich verbessert gesehen hatte. „Wir haben uns vor allem im offenen Spiel viele Räume eröffnet, die man auch zu mehr Punkten hätte nutzen können. Aber das ist wieder etwas, was man auf diesem Niveau lernen muss. Aber von der Spielstruktur her war es heute etwas, worauf wir weiter aufbauen können: Unser Angriffsspiel war gut, Gasse und Gedränge haben wieder sehr gut funktioniert. Aber natürlich haben wir nach wie vor einige Baustellen, und wir freuen uns darauf, das zu analysieren, zu optimieren und zu schauen, an welchen Stellschrauben wir bis zum nächsten Spiel noch drehen können.“
Deutschland drückte in der Anfangsphase aufs Gas, wollte aber mitunter zu viel und kassierte den einen oder anderen Straftritt, von denen einer in der 7. Minute zu den ersten drei rumänischen Punkten führte. Rugby Deutschland hatte in der Folge etwas mehr vom Spiel, hatte auch Vorteile im Gedränge, brachte sich allerdings vor allem aufgrund von Pass- und Handlingfehlern bis dahin selbst in bester Position mehrfach um den durchaus verdienten Lohn. Beispiel, 18. Minute: Nach einem gut vorgetragenen Angriff war Jan Christiansen durch und auf dem Weg zum Versuch. Ein Rumäne bekam ihn aber noch zu greifen, Christiansen brachte den Ball dann aber nicht an den richtigen Mann – Chance vertan.
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Und so kam es, wie es immer kommt, wenn man seine Chancen nicht nutzt: Der Gegner macht es besser. Und wie im Portugal-Spiel war es ein geblockter deutscher Kick, den diesmal David Patru aufnahm und zum ersten rumänischen Versuch über die Mallinie trug (27.). Kicker Cojocariu erhöhte direkt vor den Stangen mühelos auf 10:0.
Doch kurz darauf erschienen auch deutsche Punkte auf der Anzeigetafel. Nach einer Gasse formte sich das deutsche Paket, aus dem heraus sich Nao Krüger zum Versuch ins Malfeld warf (31.). Kapitän Christopher Hennig erhöhte und verkürzte damit auf 7:10. Deutschland wollte kurz vor der Halbzeit direkt nachlegen, passte den Ball in der gegnerischen 22-m-Zone aber direkt in rumänische Arme und hätte beinahe im Konter einen weiteren Versuch kassiert. Fazit: Deutschland stand sich in den ersten 35 Minuten meist selbst im Weg und musste daher auch zu Beginn der zweiten Hälfte noch einem Rückstand hinterherlaufen.
Das war nach dem Seitenwechsel aber schnell Makulatur. Wieder schob das deutsche Paket nach einer Gasse gut an, und diesmal war es Jaden Gliatis, der zum Versuch ablegte (38.), der diesmal nicht erhöht werden konnte, aber die erste deutsche Führung in diesem Spiel einbrachte. Jetzt drückte Deutschland mit Macht, brachte sich mehrfach in gute Position. In der 46. Minute wurde auf der rechten Seite Maximilian Schmitt schön für den Versuch zum 17:10 freigespielt, aber insgesamt agierten die deutschen Junioren in entscheidenden Situationen zu hektisch, um sich in dieser starken Phase weiter absetzen zu können. Rumänien profitierte zwar mit einigen Ballgewinnen von deutschen Ungenauigkeiten, hatte in dieser Phase aber kaum etwas entgegenzusetzen. Deutschland hingegen ließ seinerseits mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt, etwa, als Aro Hama einen kurzen Kick von Robin Wilk im Malfeld nicht kontrolliert festmachen konnte (57.).
Doch kurz darauf belohnte man sich endlich für die Überlegenheit im zweiten Durchgang: Deutschland dominierte das rumänische Gedränge und „klaute“ den Ball kurz vor dem gegnerischen Malfeld. Linus Müller legte dann den hochverdienten Versuch (59.), den Hennig auch zum 24:10 erhöhte. Und wiederum nur wenige Minuten darauf setzte Christopher Hennig erfolgreich einen Straftritt zu den Stangen für weitere drei Zähler (63.). Fast aus dem Nichts und mit der einzigen gefährlichen Situation im zweiten Durchgang verkürzte Rumänien noch mit einem erhöhten Versuch, aber danach ließ Rugby Deutschland nichts mehr anbrennen und sogar noch eine dicke Chance auch einen weiteren Versuch ungenutzt.
Punkte:
0:3 (7.) – Straftritt Ioan Cojocariu
0:10 (27.) – Versuch David Patru & Erhöhung Ioan Cojocariu
7:10 (31.) – Versuch Nao Krüger & Erhöhung Christopher Hennig
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12:10 (38.) – Versuch Jaden Gliatis
17:10 (46.) – Versuch Maximilian Schmitt
24:10 (59.) – Versuch Linus Müller & Erhöhung Christopher Hennig
27:10 (63.) – Straftritt Christopher Hennig
27:17 (65.) – Versuch ROM & Erhöhung Florin Petrescu
Aufstellung Deutschland:
1 Luis Reutner – 2 Lukas Förster (35. Linus Müller) – 3 Mattes Bachmann (35. Jaden Glaitis) – 4 Wladimir Kostylyev – 5 Sebastian Menges (65. Maurice Falcone) – 6 Ben Surblys – 7 Jan Christiansen – 8 Nao Krüger (35. Vinzenz Meier) – 9 Cedric Eichholz – 10 Christopher Hennig – 11 Max Kammholz – 12 Aro Hama – 13 Robin Wilk – 14 Tom Hill (29. Maximilian Schmitt) – 15 Alexander Lott (27. Nicolas Hentze, 63. Haakon Oeß)
17 Rasmus Sünsens – 19 Nikias von der Lohe – 24 Anton Atkins – 25 Tung Cin Mang Thang
Gelbe Karte: - / Matei-Florin Costache (68.)
Schiedsrichter: Michael Todd (SCO)
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