In Oberhaching holte sich das deutsche Team den letzten Feinschliff vor dem Abflug nach Chile. Foto (c) Booth
Freitag-Abend wird es für das Wolfpack ernst. Das Qualiturnier zur World Rugby Sevens Series startet dann in Santiago de Chile. Nur der Gewinner bucht das Ticket für die World Series. Nachdem sich das deutsche Team in der Nähe von München den letzten Feinschliff geholt hatte, sind die Spieler des Wolfpacks seit gestern in der südamerikanischen Metropole angekommen.
Der Weg über die eisigen schneebedeckten Gipfel der Anden, die sich nur wenige Kilometer hinter der chilenischen Metropole Santiago aufbäumen, rundete eine lange Anreise bis in das südwestlichste Land Südamerikas ab. Mitten im Winter von Santiago, der in unseren Breiten als sonniger Frühling durchgehen würde, wird sich an diesem Wochenende entscheiden, ob sich das deutsche Wolfpack den Aufstieg in die World Series sichern kann.
„Wir sind bereit und gehen mit sehr sehr viel Selbstvertrauen in dieses Turnier“, so Nationaltrainer Clemens von Grumbkow kurz nach der Landung am Montag gegenüber TR. Zuvor hatte sich das Team vier Tage in Oberhaching bei München den letzten Feinschliff für das zweite ganz große Ziel in diesem heißen Siebener-Sommer geholt.
Schon vor den starken Auftritten bei den Oktoberfest 7s 2019 war das Team hier untergebracht und nun betont von Grumbkow: „Wir haben noch einmal gut gearbeitet in Oberhaching – wir hatten Zeit uns zu finden, Selbstvertrauen aufzubauen und sind nun mit einem guten Gefühl in die Turnierwoche gegangen.“
In den letzten Einheiten auf deutschem Boden stand vor allem die Koordination in der Defensive im Fokus der Teamarbeit und das obwohl die Verteidigungsarbeit in Bukarest zu den absoluten Stärken des Wolfpacks zählte. Dienstag und Freitag mussten die Spieler der deutschen Siebener-Nationalmannschaft aber noch einmal zwei harte Trainingseinheiten absolvieren, um auch in Chile ohne Ball Druck auf den Gegner ausüben zu können.
Deutschlands Gruppengegner in Chile sind Litauen, Uganda und Uruguay
Dass der wichtigste Ruck-Spezialist und Balldieb mit John Dawe fehlt, konnte schon in Bukarest kompensiert werden, wo Dawe lediglich eine Halbzeit des ersten Spiels absolvieren konnte. Abgesehen von den beiden harten Einheiten sei die Intensität zuletzt aber heruntergeschraubt worden, damit das deutsche Team frisch in das vierte harte Turnier innerhalb von rund zwei Monaten gehen könne – schon im April hatte man im deutschen Team betont, wie wichtig die Belastungssteuerung in diesem Sommer werde.
Bereits jetzt steht leider fest, dass Max Heid nicht in Santiago auflaufen wird. Er hatte sich eine Mandelentzündung zugezogen und für ihn rückt der Berliner Anton Gleitze mit in den Kader. Doch von etwaigen Personalrochaden will man sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und im Trainerteam betont man, dass das Team gut drauf sei und die Stimmung nach dem Triumph von Bukarest entsprechend gut.
Freitag-Abend 18:45 deutscher Zeit geht es zunächst gegen Litauen, den vermeintlich leichtesten Gegner in Gruppe C, bevor mit Uganda um 23:39 Uhr der erste richtige Brocken wartet – Uganda hatte erst vor neun Tagen bei den Commonwealth Games Australien ein 12:12 abtrotzen können. Es wird einen kostenlosen Livestream geben – weitere Informationen dazu wird es natürlich bei TR geben.
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