Für Anton Segner startet Sonntag die dritte Saison in der NPC mit den Tasman Mako.
Für eine Reihe von deutschen Rugby-Legionären wird es dieser Tage ernst: Anton Segner startet mit seinen Mako am Sonntag in seine dritte Saison in der National Provincial Championship – dieses Mal als etablierter Super-Rugby-Star. Währenddessen läuft für drei Deutsche in Frankreich der Countdown, denn in drei Wochen beginnt die neue Saison in der Pro D2.
Die Voraussetzungen sind dieses Mal andere. Anton Segner ist nicht mehr der blutjunge Teenager aus Deutschland, der sich gerade erst wie durch ein ovales Wunder den Weg in das neuseeländische Profi-Rugby gekämpft hat. Segner ist ein Neuseeland mittlerweile ein bekannter Name und gilt bei seinen Mako mittlerweile als Starspieler.
Denn nicht einmal zwei Wochen nach seinem 21. Geburtstag startet der Dritte-Reihe-Stürmer in seine bereits dritte Saison in der National Provincial Championship (2020 noch wegen eines Sponsoring-Partners ITM Cup genannt, seit 2021 Bunnings NPC). Als Sieger 2020 und Finalist des Vorjahres gehen die Tasman Mako auch dieses Jahr als einer der Titelkandidaten in den zwölfwöchigen Wettbewerb.
Die dritte mit den Mako: Anton Segner ist bei weitem kein Frischling mehr in der NPC
Segner beginnt die Partie am Sonntag im ersten Heimspiel gegen die Southland Stags von der Acht und mit seiner Erfahrung im Super Rugby werden auch die Ansprüche in der sportlich niedriger angesiedelten National Provincial Championship höher sein. Der Frankfurter wird langsam in die Rolle eines Führungsspielers wachsen müssen, was der nächste Schritt in Richtung des ganz großen Traums von den All Blacks ist.
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INFO: Profi-Rugby in Neuseeland
Super Rugby ist die höchste Ebene des „Vereinsrugbys“, auch wenn die Mannschaften keine Vereine im klassischen europäischen Sinne sind. 6 neuseeländische Franchises, die gewisse Regionen abdecken, spielen im Super Rugby Pacific. Die Blues, Chiefs, Hurricanes von der Nordinsel, sowie die Crusaders und Highlanders von der Südinsel – seit letzter Saison ist mit Moana Pacifika erstmals ein neues Team hinzugefügt worden, das im Süden Aucklands beheimatet ist und die große Bevölkerung mit Wurzeln auf den Pazifikinseln ansprechen soll. Die Saison startet im Februar und ende im Juni.
Die National Provincial Championship (aus Sponsoringgründen ehemals bekannt als ITM Cup und Air New Zealand Cup) war jahrzehntelang die höchste Spielebene im neuseeländischen Rugby, bis in den 1990ern im Zuge der Professionalisierung des Rugbysports Super Rugby eingeführt wurde. 14 Provinzteams spielen in zwei Divisionen gegeneinander – die Saison beginnt im August und läuft für drei Monate. Super-Rugby-Spieler, die nicht bei den All Blacks sind, sowie Vereinsspieler mit NPC-Vertrag, aber ohne Super-Rugby-Team sind involviert. Traditionell sind Auckland und Canterbury ( aus Christchurch, auch die Heimat der Crusaders) die erfolgreichsten Teams. Die Mako kämpfen aber seit einigen Jahren um die Top-Plätze mit.
Das neuseeländische Vereinsrugby im klassischen Sinne findet parallel zum Super Rugby, aber lediglich innerhalb der Provinzen statt, wie zum Beispiel Tasman, Canterbury oder Northland. Über das Vereinsrugby empfehlen sich Spieler für die Provinzauszahl im NPC, dort für die All Blacks – das zumindest war die Struktur, bis zur Professionalisierung und der Einführung der Super-Rugby-Teams und den Akademien der Franchises.
Segner kehrt nach den aufregenden Wochen in Auckland bei den Blues also zunächst in das beschauliche Nelson, an der Nordspitze der neuseeländischen Südinsel, zurück. Nachdem er sich ausgerechnet im letzten regulären Saisonspiel von Super Rugby eine Knöchelverletzung zugezogen hatte, durch die er die gesamten Playoffs, inklusive dem ausverkauften Endspiel im Eden Park verpasste, hat der junge Deutsche nun die Chance endlich wieder selbst auf dem Feld mitzuwirken.
Das gibt ihm die Chance Selbstvertrauen zu tanken, weiter auf sich aufmerksam zu machen und kommende Super-Rugby-Saison noch mehr Einsatzminuten bei den Blues zu erhalten.
Hilsenbeck, Nostadt und Marks starten in drei Wochen in die neue Saison in der Pro D2
Für die drei Deutschen in der Pro D2 geht die Saison erst in drei Wochen los. Julius Nostadt wechselt, nachdem er bei Castres in seiner zweiten Saison nur sehr wenig Einsatzzeit bekommen hatte, zurück in die Pro D2. Bei Provence Rugby heuert er beim Siebten der Vorsaison an, der durchaus Ambitionen auf die Playoffs hat.
Julius Nostadt (links) im ungewohnten schwarzen Trikot von Provence Rugby
Das unterstreichen auch die zahlreichen Neuverpflichtungen, denn Nostadt ist bei weitem nicht der einzige Erstligaprofi, der zu Provence wechselt. Mit dem sechsmaligen englischen Nationalspieler Teimana Harrison ist dem Team aus Aix-en-Provence ein echter Coup gelungen. Der 29-jährige kommt von den Northampton Saints.
Chris Hilsenbeck wechselt bekanntermaßen zu Carcassonne, während Eric Marks als einziger Deutscher beim RC Vannes verbleibt, wo einst ein Adler-Trio spielte. Künftig an Marks Seite: Der 38-fache All-Blacks-Prop John Afoa, der von Bristol in die Bretagne wechselt
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