Zwei ehemalige Teams der 2. Bundesliga Nord - Victoria ist nun erstklassig, während Döhren in den Osten muss.
Die zweite Rugby-Bundesliga wird zur kommenden Saison um eine Staffel zusammengestutzt. Mangels Teilnehmer wird in der Spielzeit 2022/2023 keine zweite Bundesliga Nord geben. Die Entscheidung des RBA hat Konsequenzen für zahlreiche Teams und ist am Ende für alle Seiten unbefriedigend, wenn auch ohne gangbare Alternative - zumal nur sechs Wochen vor Saisonbeginn.
Es ist weniger eine Ligareform, als eine Anpassung an die bittere Realität nach Corona. Kommende Saison wird die zweite Rugby-Bundesliga nur noch aus drei Staffeln à acht Teams bestehen. Die Nordstaffel wird vorerst aufgelöst und die drei verbliebenen Teams werden auf die Ost- und Weststaffel aufgeteilt - dies sei aufgrund der Ausgangslage alternativlos, wie man aus dem Rugby-Bundesligaausschuss hört.
„Wir beim RBA haben alles versucht, es hat lange Diskussionen gegeben und es wurde versucht Vereine davon zu überzeugen, in der zweiten Liga Nord anzutreten“, so RBA-Chef Kai Nagel im Gespräch mit TR. Immer wieder sei jedoch Corona als Begründung angeführt worden, so der Ex-Bundeliga-Prop weiter, weswegen die geführten Gespräche zu nichts geführt hätten. Schon vor einigen Jahren hatte man die Nordstaffel stützen müssen, indem man die NRW-Teams Münster und Wiedenbrück in den Norden übersiedelte.
Die künftige Aufteilung der 2. Bundesliga
Ost |
West |
Süd |
RU Hohen Neuendorf |
RSV Köln |
Rugby Pforzheim |
VfR 06 Döhren |
SC Frankfurt 1880 II |
StuSta München |
Berliner SV 92 |
RC Luxemburg |
RC Rottweil |
SG Velten Hennigsdorf |
RT Münster |
SU Neckarsulm |
USV Jena |
RC Bonn Rhein-Sieg |
RC Innsbruck |
RC Dresden |
Wiedenbrücker TV |
RC Unterföhring |
Berliner SC |
Düsseldorf Dragons |
Heidelberger TV |
SG Halle / Leipzig II |
RC Walferdange |
TSV 1846 Nürnberg |
Zwei Aufsteiger, nur ein Absteiger, dazu der Zwangsabstieg des Hannoveraner DRC
Mit Victoria Linden und dem FC Sankt Pauli hatte es in diesem Sommer zwei Aufsteiger in die Bundesliga aus dem Norden gegeben, während durch das Aus der Berlin Grizzlies nur ein Team abgestiegen ist. Dazu stand auch der DRC Hannover bereits als Absteiger fest - Hannover 78 will seine Zweitvertretung dazu nicht mehr in der zweiten Liga antreten lassen und Bremen 1860 geht nach einer schwierigen Saison wohl auch freiwillig den Weg in die Regionalliga.
Die vorläufige Aufteilung, die in den kommenden Tagen im RBA bestätigt werden soll, sieht vor, dass die Rugby Tourists Münster und der Wiedenbrücker TV künftig im Westen antreten, während Bundesliga-Absteiger VfR Döhren in die Oststaffel geht. Besonders für die Hannoveraner ist dies mit viel Aufwand verbunden, ist Halle mit rund 2,5 Stunden künftig das am nähesten gelegene Auswärtsziel.
Wie sollen Auf- und Abstieg künftig geregelt werden?
Auch die künftige Aufstiegsregelung verkompliziert diese Veränderung, da die Nordoststaffel der Bundesliga künftig nur noch eine Zweitligastaffel als Unterbau hat. Hier muss ebenso noch eine Regelung getroffen werden, wie RBA-Boss Nagel bestätigt. Aber es dürfte davon auszugehen sein, dass beispielsweise Münster künftig weiterhin in die Nordoststaffel der Bundesliga aufsteigen könnte, obwohl man künftig im Westen spielt.
Alles andere würde geographisch wenig Sinn machen und sportlich wäre ein solcher Schritt noch immer begründbar. Insgesamt sind damit künftig 24 Teams in den drei Staffeln der zweiten Liga, während es in der vergangenen Spielzeit 28 waren, was ebenso unter der Sollstärke blieb. Ob man mittelfristig zum alten System zurückkehrt, oder die Stimmen nach eingleisigen ersten Liga lauter werden - die jetzige Situation bleibt für viele unbefriedigend. Vor allem für die Teams im Norden hinter den drei Erstligisten 78, Germania und Victoria.
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