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TR-Wechselbörse 2022-2023: Wolfpack-Star wechselt zu Neuenheim
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 2. September 2022

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Stürmt künftig für Neuenheim:m Wolfpack-Ass John Dawe. Foto (c) Perlich

In der ersten Ausgabe unserer TR-Wechselbörse konzentrieren wir uns auf auf die Aktivitäten der Südklubs, die bereits eifrig daran arbeiten, mit aufgerüstetem Kader kommene Saison Meister 1880 anzugreifen. Besonders der TSV Handschuhsheim und der SC Neuenheim könnte in der Spielzit 2022/2023 mit deutlich stärkerem Kader ins Meisterrennen gehen.

Die TR-Wechselbörse wird euch präsentiert von unserem Partner Solidsport, eurem Partner für Live-Streams.

Update 2.9. September SCN lockt Wolfpack-Star

Der Sportclub Neuenheim wagt in der kommenden Saison den nächsten Angriff auf die Playoffs. Einige Neuzugänge, wie Pforzheims Supersprinter Tafadzwa Chitokwindo und John Dawe waren schon eine Weile bekannt. Nun kann der SCN zwei weitere Hochkaräter aus dem Norden bekannt geben.

Chris Umeh, durchbruchsstarker Siebener-Tank mit reichlich Wolfpack-Experience, wechselt vom BRC zu den Königsblauen. Mit seiner Dynamik, Athletik und seinem Speed wäre Umeh für jedes Bundesliga-Team eine Bereicherung. Der SCN ist da keine Ausnahme, da Umeh nicht nur finishen kann, sondern das Team auch verlässlich über die Vorteilslinie bringen dürfte.

Von Victoria Linden kommt der hochtalentierte Prop Christophe Edene, der trotz seiner 20 Jahre bereits gute zwei Jahre Erfahrung in der ersten Herrenmannschaft der Zebras vorweisen kann. Edene wird eine steile Lernkurve haben, ist mit seiner physischen Härte und seinem Gedränge-Talent aber dermaßen vielversprechend, dass sich gleich mehrere Klubs für ihn interessierten.

Der Lokalkonkurrent von der anderen Neckarseite HRK hat derweil auf mehreren Schlüsselpositionen nachgelegt. Mit David Gobejishvili kommt ein georgischer Verbinder vom RC Leipzig, der sowohl durch Übersicht, starkes Kickspiel, aber auch durch schnelle Steps überzeugt. Deshalb ist der Mann aus dem Kaukasus durchaus auch als Zwölfer einsetzbar, wo er die Rolle eines zweiten Spielmachers übernimmt. Den SCN verlassen derweil wird Matthew Flynn, denn der Dritte-Reihe-Stürmer kehrt in die Hauptstadt zu seinem Ex-Klub BRC zurück. Sturm-Veteran Shalva Didebashvili beendet nach über zehn Jahren in Diensten der Königsblauen seine Karriere in der Rugby-Bundesliga.

Von Pforzheim kommt Hakler Manuel Carrier, der in jungen Jahren bereits Bundesliga-Erfahrung sowie Einsätze in der deutschen U20-Nationalmannschaft vorweisen kann. Mit Dasch Barber profitiert er künftig von der Erfahrung eines ultra-erfahrenen Haklers im eigenen Klub. Aus Neckarsulm kommt Christian Siemens, der mit seinen 2,08 m der Leuchtturm der Liga sein dürfte.

Der RK Heusenstamm hat sich derweil auch noch einmal um Verstärkungen für den Kader bemüht. Mit Falk Fleisch, Philipp Franke und Marius Averbeck kommt ein Trio mit Bundesliga-Erfahrung vom direkten Konkurrenten HRK. Außerdem konnten die Füchse den erfahrenen Erste-Reihe-Stürmer Alexandru Gabor verpflichten, der den Füchsen mehr Punch im Gedränge verhelfen soll.

Update 26.8. Frankfurt holt Tonga-Tackle-Monster

Der Meister Frankfurt 1880 lässt sich auch in diesem Transfer-Sommer nicht lumpen. Mit David Halaifonua kommt ein erfahrener Außen Schluss an den Main, der bisher nicht nur in der Premiership bei Gloucester und im Shute Shield auf hochklassigen Vereins-Niveau gespielt hat. Der 35-jährige hat bereits 33 Einsätze für Tonga gesammelt und war bei den Weltmeisterschaften 2015 und zuletzt 2019 in Japan dabei.

Bekanntermaßen haben Rugbyspieler von den Pazifikinseln eine Art das Rugbyspiel zu interpretieren, die besonders physisch ist. Halaifonua ist da nicht nur keine Ausnahme, sondern ein Paradebeispiel. Seine krachenden Hits hatten ihm schon vor wenigen Jahren den Spitznamen härtester Tackler der Premiership eingebracht. In einem Länderspiel gegen Wales 2018 erwischte er Cory Allen, als dieser in vollem Lauf die Seitenlinie heruntergesprintet kam und tacklete ihn derart hart mit der Schulter, dass dieser direkt zum stehen kam.

Selbst unter den knüppelharten Tonga-Jungs gilt Halaifonua noch als besonders harter Tackler

Für die Frankfurter wird Halaifonua eine unfassbare Verstärkung sein auf dem Weg zum dritten Titel in Folge. Doch er wird bei weitem nicht der einzige bleiben, denn gestern Abend verkündete 1880 auch die Verpflichtung von Liae Tuilagi ist mit Anfang 20 deutlich jünger und soll die Hintermannschaft auf den Innenpositionen verstärken. Der Mann, der bereits die Jugendmannschaften der Brumbies in Australien durchlief hat samoanische Vorfahren und war zuletzt im Shute Shield aktiv, dem wichtigsten Klub-Wettbewerb Australiens unterhalb von Super Rugby.

Der dritte im Bunde ist Luka Kronfeld Latu, der nach dem berühmten Flanker der All Blacks benannt wurde. Er hat ebenso tongaische Wurzeln, wuchs aber in Neuseeland auf und spielte im Nachwuchs der Crusaders. Auch er ist eine Verstärkung für die Hintermannschaft der 1880er, die sich den Titel kommende Saison keinesfalls streitig machen lassen wollen.

In München macht sich der Aufsteiger MRFC weiter fit für die erste Saison im Oberhaus seit 20 Jahren. Besonders im Sturm sieht man angesichts der übermächtigen Süd-Konkurrenz Nachholbedarf und hat nun quasi vor der eigenen Haustür passende Verstärkung gefunden: Erste-Reihe-Stürmer João Vasco Côrte-Real wechselt vom Lokalkonkurrenten Studentenstadt zu den Himmelblauen, nachdem bereits sein Landsmann Eduardo Correia diesen Weg gegangen war.

Côrte-Real ist dabei alles andere, als ein Unbekannter. Er durchlief die Jugendnationalmannschaften bei den Portugiesen, spielte in der U-20-Weltmeisterschaft und war auch bei der Herren-Nationalmannschaft schon im Einsatz, unter anderem beim Relegationsspiel gegen unsere Adler 2019, in dem der Abstieg aus der Rugby Europe Championship besiegelt wurde. Für den MRFC dürfte der Portugal-Prop eine extrem wichtige Verstärkung sein.

Derweil wechseln zwei Leistungsträger des Absteigers Luxemburg innerhalb der Bundesliga. Dritte-Reihe-Stürmer Robert Amelung hatte sich in den letzten drei Jahren im Großherzogtum zum Leistungsträger entwickelt, seitdem er aus Liga zwei vom RSV Köln zum RCL gewechselt war. Er bleibt der Bundesliga nun erhalten und läuft kommende Saison beim SC Neuenheim auf, wo sich eine harte Konkurrenzsituation um die Plätze andeutet.

Ein weiterer Luxemburger, der der Liga erhalten bleibt ist Maxim Kenens. Der bullige Außendreiviertel ging in den letzten Jahren für den RCL und die Luxemburger Nationalmannschaft auf Versuche-Jagd und tut dies künftig beim RK 03 Berlin. Ihn hat es ebenso beruflich in die Hauptstadt verschlagen, wie Kevin Landsberg, der die erste Sturmreihe der Berliner verstärken wird. Bei seinem Ex-Klub SC Neuenheim zählte Landsberg zu den Ankern im Sturm und dürfte nun beim RK im Gedränge eine extrem wichtige Rolle spielen.

Update 19.8. Aufsteiger investiert kräftig in den Kader

Für Rugby Offenbach war die Rückkehr in die erste Liga schon seit Jahren eine ausgemachte Sache. Einer der Schlüssel zur Stärke der Offenbacher in den letzten Jahren waren die engen Verbindungen nach Lyon, von wo regelmäßig Spieler rekrutiert und teils gar für Spiele eingeflogen wurden. Doch in der ersten Liga angelangt, will man diese Praxis nun beenden, auch da die mangelnde gemeinsame Trainingszeit fast zum Bumerang in den Aufstiegsplayoffs geworden wäre.

Wie die Offenbach Post berichtet, soll lediglich Antoine Bombardella aus dem einst acht Mann starken Frankreich-Kontingent übrig bleiben. Dazu bleibt auch Ex-Toulon-Profi Soane Toevalu, der in der zweiten Sturmreihe spielt, bei den Offenbachern. Spielertrainer Wynston Cameron-Dow hat derweil aber fleißig in seiner südafrikanischen Heimat rekrutiert. Der wohl auffälligste Name ist der von Ntokozo Vidima - der Dritte-Reihe-Stürmer war vor wenigen Jahren noch im Super-Rugby-Kader der Cheetahs und spielte zuletzt für die Sharks im Curry Cup, immerhin Südafrikas höchste heimische Spielklasse.

Vidima mit Ex-Teamkollege Siya Kolisi - jetzt spielt der Dritte-Reihe-Stürmer für Offenbach

Neuer Offenbach-Neuner dürfte Jacques Fick werden. Der Südafrikaner bringt Erfahrung aus dem Currie Cup mit spielte bereits in Europa. Mit 1,90 ist er für einen Gedrängehalb ungewöhnlich groß, mit 28 Jahren aber noch im besten Rugby-Alter. Bei seinem Ex-Klub Kings im Currie Cup spielte er an der Seite von Ex-Adler-Kapitän Sebastian Ferreira.

Sam Phiri soll derweil die Hintermannschaft der Offenbacher verstärken. Der in der Kapstädter Western Province Academy ausgebildete Innen ist Siebener-Nationalspieler seines Heimatlands Simbabwe und könnte beim Rugby World Cup 7s auf das deutsche Wolfpack treffen. Zuletzt spielte der sprintstarke bullige Phiri in Krakau in der polnischen Ekstraklassa, zuvor hatte Phiri 2018 den Varsity Cup mit der Universität Kapstadt gewonnen.

Ein weiterer Südafrikaner, der künftig in den Farben von Offenbach aufläuft, ist Frans Jooste. Der bullige Erste-Reihe-Stürmer mit auffällig feuerrotem Haar wechselt allerdings aus Frankfurt vom Nachbarn 1880 und dementsprechend dürfte die Eingewöhnungsphase kurz sein. Der 32-jährige Jooste wechselt als deutscher Meister und bringt mit 120 kg bei 1,83 Metern Körpergröße viel Power und Gedränge-Expertise mit, die er bei 1880 auch als Co-Trainer einsetzte.

Einen wertvollen Zugang in der ersten Sturmreihe konnte sein Ex-Klub, Meister Frankfurt 1880 verzeichnen. Jordan Gogo wechselt quasi als Jooste-Ersatz von der RG Heidelberg zum Main-Klub, der seine dritte Station in der Bundesliga sein wird. Denn Gogo war zuvor bereits für Pforzheim aufgelaufen und konnte mittlerweile eine Nominierung die deutsche Nationalmannschaft feiern, für die er Dank der Residency Rule mittlerweile spielberechtigt ist.

Erheblich kleinere Brötchen muss der dritte Rhein-Main-Klub im Bunde backen. Der RK Heusenstamm verlässt sich zunächst auf den eigenen Füchse-Nachwuchs und zieht mit Christian Mihai, Matthias Meichsner und Pascal Schüller gleich eine Reihe von Spielern aus der U18 hoch. Abdullah Salama von Zweitligist StuSta München stößt ebenso zu den Heusenstammern, wie Rhys Carter vom RC Worms.

Einen Coup plant derweil der TSV Handschuhsheim. Gerüchten zufolge sind die Löwen an einer Verpflichtung von Kane Leaupepe interessiert. Der 2-Meter-Mann war bereits 2015/2016 bereits in der Bundesliga in den Farben Pforzheims aktiv. Danach ging der Samoaner zurück in seine Wahlheimat Neuseeland, spielte für Samoa bei der WM 2019 mit und feierte 2020 ein Dutzend Einsätze im Trikot der Hurricanes - der Kontakt mit seinen Ex-Teamkollegen bei den Rhinos ist aber wohl nie abgerissen. Mehrere davon landeten in Handschuhsheim und versuchen nun den Sturm-Tank nach Heidelberg zu holen.

Update 1.8. BRC bedient sich bei RK 03

Der Countdown zur neuen Saison in der Rugby-Bundesliga läuft. Die 16 Bundesligisten arbeiten weiter fieberhaft daran, ihre Kader für die neue Spielzeit zu verstärken. Wenn dies die Konkurrenz schwächt, umso besser.

Hannover 78 verliert mit Tobias Bauer einen wichtigen Sturm-Leistungsträger an die Konkurrenz im Süden, was den Sturm der 78er durchaus schwächen dürfte. Der Blondschopf war erst ein Jahr zuvpr vom BRC an die Leine gewechselt. Derweil kann sich der Nord-Primus aber beim Lokalkonkurrenten Victoria Linden eine Verstärkung für die Hintermannschaft sichern. Mit Maximilian Gust kommt ein talentierter Youngster mit Spielmacherqualitäten an den Schnellen Graben.

Der 21-jährige hat bereits drei Jahre Erfahrung bei den Herren und ist bei den Zebras auch durch seine Kick-Qualitäten aufgefallen. Für die 78er dürfte das Zebra-Eigengewächs eine weitere Option auf der Verbinder- und Schlussposition sein. Was für 78er ein Gewinn ist, bedeutet für den Aufsteiger natürlich einen herben Verlust – zumal Spielmacher Gust schon seit über 10 Jahren für die Victoria spielt.

Mehr noch als 78 und Victoria sind der RK 03 Berlin und der Berliner RC direkte Konkurrenten. Die beiden Hauptstadtklubs bieten sich seit Jahren packende Duelle in der Bundesliga Nord. Letzte Saison ging jeweils ein Derby an Gelb-Schwarz und eines an Schwarz-Weiß-Rot. In der Sommerpause ist dem BRC nun auf dem Transfermarkt ein Coup gelungen.

Die West-Berliner aus der Jungfernheide konnten dem Erzrivalen gleich zwei Schlüsselspieler abwerben. Falefatu Stone war erst vor einem Jahr vom BRC zum RK gewechselt. Der Berliner mit samoanischen Wurzeln bringt mit seinen 30 Jahren viel Erfahrung zurück in die Jungfernheide – er wird für die erste Sturmreihe des BRC eine absolute Verstärkung sein.

Ein weitere Transfercoup ist der Wechsel von RK-Schluss Andrew Oakden zum BRC. Der Waliser hatte sich seit seinem Wechsel zu den Ostberlinern vor zwei Jahren als zuverlässiger Kicker und trickreicher Dreiviertelspieler erwiesen. Er hatte in Wales bereits Erfahrung im semiprofessionellen Rugby League bei den Crusaders machen dürfen und diese mit in die Bundesliga gebracht.

Dass er nun ausgerechnet zum direkten Konkurrenten wechselt, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack beim Klub aus dem Berliner Nordosten – zumal Oakden dem Vernehmen nach versucht haben soll, mehrere weitere RK-Leistungsträger abzuwerben, wenn auch am Ende vergeblich.

In Sachen Zugänge können die Schwarzgelben noch nicht viel vermelden, auch wenn man wohl Ersatz für die zuletzt dünn besetzte erste Sturmreihe im Visier hat. Olli Wegner, vielseitig einsetzbarer Hintermannschaftsspieler und Eigengewächs von Sankt Pauli, steht bereits als Neuzugang fest. Dazu werden Spieler aus dem Nachwuchs hochgezogen.

Der erste Gegner der Berliner in der Bundesliga wird der RC Leipzig sein. Die Sachsen sind mit ihrer Kaderplanung noch nicht fertig, aber bereits jetzt steht fest, dass Felix Zöller und Cristian Santander aus der zweiten Mannschaft hochgezogen werden. Beide sollen den Sturm der Messestädter verstärken und hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Zweitvertretung in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist.

Dazu wechselst Schluss Franz Friedhelm Cherubim vom Zweitligisten Dresden nach Leipzig. Noch wichtiger dürften aber eventuelle Neuzugänge von der All Stars Academy sein. Seit einiger Zeit arbeiten die Leipziger mit der Kaderschmiede aus Südafrika zusammen, die den Leizpigern unter anderem Topscorer Pule Sibiya vermittelten – ob und wie viele Neuzugänge vom Kap in Leipzig anheuern werden, steht wohl noch nicht fest.

Ganz im Süden der Republik bereitet sich derweil der München RFC auf die erste Bundesligasaison seit 20 Jahren vor. Die Himmelblauen haben nun ihren Kader verstärkt, indem sie zwei Leistungsträger vom Erzrivalen Studentenstadt rekrutiert haben. Im Sturm der Großhaderner läuft künftig Philipp Buhl auf – der großgewachsene Zweite-Reihe-Stürmer wird für den MRFC als Balllträger und Ruck-Spezialist essenziell sein, wenn es gegen die Konkurrenz aus Heidelberg und Frankfurt geht

Ebenso wechselt der Portugiese Eduardo Correia von der StuSta zum MRFC – wie Zweite-Reihe-Mann Buhl zählt der wieselflinke Correia seit Jahren zu den Leistungsträgern des Teams aus dem englischen Garten. Der studierte Mediziner kann sowohl auf der Hakler-, als auch auf der Flanker-Position spielen. Auch in München sind aber nicht alle glücklich, angesichts der Umstände des Wechsels.

Schon vor zwei Jahren war StuSta-Trainer Umberto Re zum MRFC gewechselt und eben jener Re hatte nun per Brief alle Spieler eingeladen, die auch einmal erste Liga spielen wollen, zu den Blue Lions zu wechseln. Dies sei aber keine „feindliche Übernahme“, so die Großhaderner, die zu diesem Zeitpunkt wohl die Wechsel von Buhl und Correia eingetütet hatten. Im Gegenzug könne man Spieler, für die die erste Liga zu früh käme, zu StuSta und Unterföhring abgeben.

Wechselbörse Stand 20.7.

Das Endspiel in der Rugby-Bundesliga ist gerade einmal einen guten Monat her, aber natürlich läuft die Personalplanung bei den Spitzenklubs in Deutschlands höchster Spielklasse schon auf Hochtouren. Besonders die beiden Nord-Heidelberger-Spitzenklubs scheinen ihre sportlichen Ambitionen auch mit entsprechender Personalpolitik untermauern zu wollen. Gerade Handschuhsheim will die Lücke zu Frankfurt 1880 nach zwei Finalpleiten in Folge schließen.

Da kommt es den Löwen gelegen, dass mit Rugby Pforzheim der Meister von 2016 abgestiegen ist und sich so Möglichkeiten ergeben. Gleich mehrere Pforzheimer wollen nicht mit ihrem Klub im Unterhaus am Projekt Wiederaufstieg arbeiten. Darunter mit den beiden Simbabwern Antipas Kamkwindo und Josh Gando auch zwei, die künftig den Löwen auf der Brust haben.

Sturmtank Kamkwindo, vornehmlich in der zweiten Stumreihe daheim dürfte künftig mit den schweren Jungs vom TSV die Südkonkurrenz im Sturm vor Schwierigkeiten stellen, während Gando eine blitzschnelle Alternative für die Hintermannschaft des TSV ist. Gando spielt am liebsten Außen, ist aber auch auf Schluss oder anderweitig verwendbar - für die Löwen eine sinnvolle Ergänzung zum Kader.

Eine wichtige Baustelle muss der TSV derweil dringend klären. Denn Verbinder Rhys Williams geht nach einem lukrativen Angebot zurück auf die Insel und hinterlässt eine große Lücke. Nun werden dem TSV derzeit Ambitionen nachgesagt, ausgerechnet beim größten Konkurrenten zu wildern. Denn dem Vernehmen nach haben die TSV-Verantwortlichen bei Raynor Parkinson angefragt, ob sich dieser einen Wechsel zurück nach Heidelberg vorstellen könne.

Wechselt er vom Meister zum Vizemeister? Raynor Parkinson wird vom TSV Handschuhsheim umworben

Das wäre nicht weniger, als eine kleine Sensation, auch wenn Frankfurt 1880 den Abgang wohl verkraften könnte. Denn immerhin hätte man im Falle eines Abgangs mit Connor Devor und Lukas Deichmann noch immer zwei Spieler, die auch auf der Zehn spielen können. Eine Verpflichtung des ultraerfahrenen Parkinson würde den TSV sicherlich näher an den zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte bringen.

Eine weitere Verpflichtung könnte darüber hinaus aus dem Norden kommen: Der hochtalentierte Zweite- und Dritte-Reihe-Stürmer Tobias Bauer könnte sich ebenfalls den Löwen anschließen, nachdem er im Juni noch in Farben von Hannover 78 gegen den TSV verloren hatte. Mit seiner Laufstärke und seinem Offloadspiel würde Bauer dem Handschuhsheimer Sturmspiel gut tun.

Bei so viel Transferaktivität will der direkte Nachbar und Konkurrent Neuenheim den Löwen in nichts nachstehen. Mit Tafadzwa Chitokwindo stehen die Königsblauen ebenso kurz vor der Verpflichtung eines Pforzheimer Topspielers, der 2016 entscheidenden Anteil an der Rhinos-Meisterschaft hatte. Chitokwindo, der mit seinem Heimatland Simbabwe bereits auf der Sevens World Series gespielt hat und bei der letzten WM 2018 in San Francisco gespielt hatte, ist nicht nur pfeilschnell.

Chitokwindo ist auch noch ein verlässlicher Kicker und hat darüber hinaus auch noch Spielmacherqualitäten. Während Chitokwindos Transfer wohl noch nicht eingetütet ist, wird John Dawe definitiv beim SC Neuenheim anheuern. Der Wolfpack-Star hatte sein vorheriges Engagement in Russland beim vom Hersteller des Sputnik-Impfstoffes gesponserten Klub in Sankt Petersburg (TR berichtete) mit Kriegsbeginn beendet und wird nun in der Rugby-Bundesliga für den SCN auflaufen. Dawes Schnelligkeit, aber vor allem seine Stärke am Kontaktpunkt dürften ihn im Oberhaus für einen extrem starken Flanker machen.

Stürmt künftig im Trikot des SC Neuenheim: Wolfpack-Star John Dawe

Ebenso in der dritten Sturmreihe ist Sidney Brenner daheim. Der Bruder des ehemaligen Adler-Flankers Kehoma spielte ebenso einst für den Heidelberger RK und siedelte dann aus beruflichen Gründen nach München um, wo er für den Zweitligisten Studentenstadt spielte. Jetzt wird er die Rugbystiefel für den SCN schnüren und nach einigen Jahren wieder in Liga eins spielen.

An Rhein und Main ist derzeit noch wenig Transferaktivität zu vermelden. Der SC Frankfurt 1880 soll sich die Dienste von Ex-Wolfpack-Ass Tim Biniak gesichert haben. Bereits im Frühjahr gab es einige Spekulationen über dessen nächste Destination - aus dem Umfeld seines Ex-Klubs RG Heidelberg war zu hören, dass Biniak in der amerikanischen MLR anheuern wolle, dann wiederum machten Offenbach-Gerüchte die Runde. Jetzt scheint der großgewachsene Ur-Heusenstammer ausgerechnet beim Meister 1880 zu landen, wo er als Jugendtrainer arbeiten und den Kader der Meistermannschaft verstärken soll.

Weiterhin auf der Suche nach Verstärkungen ist indes Lokalkonkurrent und Aufsteiger Rugby Offenbach. Spielertrainer Wynston Cameron Dow weilt gerade Down Under und ist dort nicht nur auf Urlaub in seiner zweiten Heimat, sondern könnte auch mit personellen Verstärkungen vom indischen Ozean an den Main zurückkehren. In einschlägigen Portalen sucht der Südafrikaner, der lange in Westaustralien wohnte, nach Neuzugängen für sein Offenbacher Projekt.

Derweil könnte ihm daheim aber ein Leistungsträger der Vorsaison abspenstig werden: Ex-Wolfpack-Ass Marvin Dieckmann werden nach nur einer Spielzeit in Offenbach bereits Wechselgedanken nachgesagt. Heusenstamm wiederum konnte sich die Dienste von Falk Fleisch sichern - der 26-jährige hat bereits Bundesliga-Erfahrung aus Neckarsulm und beim Heidelberger RK und spielt nun bei den Füchsen. Er kann in der Hintermannschaft vielseitig eingesetzt werden, was bei der Teils dünnen Personaldecke der Füchse sehr willkommen sein dürfte.

+++ Wichtiger Hinweis: Wechsel, die hier nicht als vollzogen gemeldet sind, sondern im Konjunktiv beschrieben werden, sind noch nicht in trockenen Tüchern und beruhen auf Gerüchten, die uns zu Ohren gekommen sind ++

Teams

RK 03 Berlin

Abgänge: Falefatu Stone, Andrew Oakden

Zugänge: Olli Wegner

Berliner Rugby Club

Abgänge:

Zugänge: Falefatu Stone, Andrew Oakden

SC Frankfurt 1880

Abgänge: Raynor Parkinson

Zugänge: Tim Biniak

Hamburger RC

Abgänge:

Zugänge:

TSV Handschuhsheim

Abgänge: Rhys Williams

Zugänge: Josh Gando, Antipas Kamkwindo, Tobias Bauer, Raynor Parkinson

Hannover 78

Abgänge: Tobias Bauer

Zugänge: Maximilian Gust

RG Heidelberg

Abgänge: Tim Biniak

Zugänge:

Heidelberger RK

Abgänge: Falk Fleisch

Zugänge:

RK Heusenstamm

Abgänge:

Zugänge: Falk Fleisch

RC Leipzig

Abgänge:

Zugänge: Felix Zöller, Cristian Sandero

TSV Victoria Linden

Abgänge: Maximilian Gust

Zugänge:

SC Germania List

Abgänge:

Zugänge:

München RFC

Abgänge:

Zugänge:

SC Neuenheim

Abgänge:

Zugänge: John Dawe, Tafadzwa Chitokwindo

Rugby Offenbach

Abgänge: Marvin Dieckmann

Zugänge:

FC Sankt Pauli

Abgänge: Olli Wegner

Zugänge:

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Kommentare (1)add comment

Alex Leiberich said:

3882
Späte Tackles und Geld regiert die Welt.
Die Hälfte der Tackles von Halaifonua gehen gegen die Kopf oder kommen zu spät. Was daran toll sein, naja, muss jeder für sich entscheiden.
Somit kauft sich Frankfurt also mal wieder die Meisterschaft. Aber ist ja auch legitim.
Ohne die Moneten wäre bei München auch selbst nichts zu reißen.
August 29, 2022

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busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 3. September 2022 )
 
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