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10 Jahre Anlauf: Mit der Kapstadt-Quali hat sich das Wolfpack selbst belohnt
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 18. Juli 2022

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Dieser Triumph hat eine 10-jährige Vorgeschichte. Foto (c) Perlich

Vor dem Turnier war die Maßgabe „vier Siege bis Kapstadt" und die wurde so souverän erfüllt, wie man sich das nur hätte erträumen können. Das deutsche Wolfpack hat sich damit in erster Linie nach vielen Rückschlägen selbst belohnt und kann sich jetzt auf drei Tage bei der WM in einer der schönsten Rugby-Arenen der Welt freuen. Der Blick richtet sich aber auch schon heute auf die nächste extrem wichtige Aufgabe.

Die erste Reaktion bei weiten Teilen des Wolfpack-Teams und Trainer Clemens von Grumbkow nach dem Erreichen der historischen ersten Quali für eine Weltmeisterschaft war zunächst noch verhalten. Man habe erst mal noch begreifen müssen, was man da erreicht habe, so der Tenor bei Kapitän Soteras Merz und dem Coach Clemens von Grumbkow.

Erst später in der Kabine und vor dem überdimensionierten Schild am Spielfeldrand mit der Aufschrift „South Africa 2022, QUALIFIED“, vor dem die Turnier-Verantwortlichen das deutsche Team zur Photosession platzierten, wurde es auch dem letzten klar. Man hatte über das gesamte Turnier hinweg, trotz einiger Nackenschläge, wie der Verletzung des unglaublich wichtigen John Dawe, eine ultrasouveräne Vorstellung abgeliefert.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war allen klar: Wir haben es tatsächlich geschafft

Historisches vollbracht & als Belohnung folgt nun die WM in der wohl Rugby-verrücktesten Metropole der Welt

Damit hat die deutsche Nationalmannschaft im Siebener Historisches vollbracht. Erstmals wird ein Herren-Team Deutschland bei einer Weltmeisterschaft vertreten. Drei Tage gegen die besten Teams der Welt, in Kapstadts malerischem Stadion, eingebettet zwischen Tafelberg und Atlantik, vor jeweils 60.000 Zuschauern. Nach vielen Rückschlägen und einem langen Vorlauf ist dies der gerechte Lohn für das Wolfpack.

Genau vier Spieler, also ein Drittel des deutschen Kaders am Wochenende in Bukarest, war bereits vor ziemlich genau zehn Jahren dabei, als es um die Qualifikation für die Siebener-WM in Moskau ging. Bastian van der Bosch (damals noch Himmer), Anjo Buckman, Fabian Heimpel und Sam Rainger durften nun in Bukarest im dritten Anlauf die erstmalige Qualifikation feiern.

Gerade für diese Gruppe war es eine Belohnung für all die Trainingssessions am frühen Morgen, bei Hitze, Kälte und trotz Muskelkater. Die Enttäuschungen, wie die dramatischem Finalniederlagen in Hongkong gegen Spanien und Japan, sowie später im Halbfinale gegen Irland, oder auch die unverständliche World-Rugby-Entscheidung im Jahr 2020 Japan einfach zum World-Series-Aufsteiger zu deklarieren, sind nicht vergessen. Die WM-Quali ist das Resultat von Blut, Schweiß, Tränen und eisernem Willen - man kann nur den Hut ziehen vor dieser Gruppe Spieler.

Dank des souveränen Auftritts in Bukarest folgt jetzt die Chance auf der ganz große Bühne

Trotz Mitfavoritenrolle war die Quali kein Selbstläufer

Deutschland ging freilich als einer der Favoriten in das Turnier, auch Dank der Auftritte auf der World Series mit dem sensationellen Unentschieden gegen Australien. Dennoch war die Qualifikation keineswegs ein Selbstläufer, zumal bei Spielern, Verantwortlichen und Fans auch eine gewisse Erwartungshaltung eingetreten war.

Europameister Spanien, an eins gesetzt und mit dem vermeintlich einfachsten Weg zur Qualifikation, scheiterte sensationell mit 19-20 an Portugal und wird nicht bei der WM dabei sein. Auch Irland hatte so seine Probleme und gewann am Ende „nur“ mit 17-12 gegen eben jenes Georgien-Team, das unsere Siebener-Jungs Tags zuvor 26:7 dominiert hatten.

Das erste von zwei extrem wichtigen Zielen in diesem Siebener-Sommer ist damit vollbracht. In knapp vier Wochen kann das Wolfpack im Estadio Santa Laura in der chilenischen Hauptstadt Santiago den nächsten ganz großen Erfolg feiern. Denn dann geht es um die Qualifikation für die Sevens World Series. Seit letzter Woche stehen die Gruppengegner in Santiago fest: Uruguay, Uganda und Litauen.

Aus unerfindlichen Gründen hat World Rugby unsere Siebener-Jungs hinter Hongkong und Chile nur auf drei der Setzliste platziert. Doch mit der momentanen Form und der WM-Quali im Rücken, ist dem Wolfpack auch dieser Erfolg zuzutrauen. Ein weiterer Sieg in Chile würde den Siebener-Sommer fast schon perfekt machen - die WM in Kapstadt, wo es gegen die Blitzboks, Fidschi und die All Blacks 7s geht, wäre dann schon ein Bonus.

Der erste Anlauf zur WM-Quali vor zehn Jahren: Heimpel, Buckman, Rainger und v.d. Bosch (geb. Himmer) sind noch immer im Team

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